Steine oder sonst etwas und das Spiel beginnt. Die Hauptidee ist ein beständiger Krieg Aller gegen einander, um sich, nach gewissen Gesetzen des Spiels, in den Kreis zu bringen. Nur ein Einziger, der sich nicht hat hineinbringen las- sen, erhält zuletzt das Recht, alle Hineingebrach- te durch Ballwürfe matt oder todt zu machen; kann er diess, so hat er das Spiel gewonnen.
1. Wenn die Personen, wie oben gesagt ist, stehen: so wird der Ball herumgeschickt, d. i. Einer wirft ihn dem Andern zu, nicht bloss der Reihe nach, ein Nachbar dem andern, sondern jedem, er stehe wo er wolle. Jeder muss dabey sehr aufmerksam seyn, den Ball immer im Au- ge behalten und ihn zu fangen suchen; denn der Erste, z. E. A der ihn fallen lässt, muss nun in den Kreis. (Diess gilt aber nur von dem Er- sten, die Andern kommen auf andere Art hin- ein).
2. Jetzt wird es Hauptabsicht der Spieler, die den Ball unaufhörlich herum schicken, den A, welcher im Kreise steht, mit dem Balle einen Wurf beyzubringen. A muss also sehr auf seiner Hut seyn und sich immer mit äusserster Schnel- ligkeit aus der Gegend der Peripherie ent- fernen, wo der Ball ist; da aber die andern eben den Ball just solchen Mitspielern zuwerfen, de- nen A am nächsten ist, so hat er immer viel Ge-
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Steine oder ſonſt etwas und das Spiel beginnt. Die Hauptidee iſt ein beſtändiger Krieg Aller gegen einander, um ſich, nach gewiſſen Geſetzen des Spiels, in den Kreis zu bringen. Nur ein Einziger, der ſich nicht hat hineinbringen laſ- ſen, erhält zuletzt das Recht, alle Hineingebrach- te durch Ballwürfe matt oder todt zu machen; kann er dieſs, ſo hat er das Spiel gewonnen.
1. Wenn die Perſonen, wie oben geſagt iſt, ſtehen: ſo wird der Ball herumgeſchickt, d. i. Einer wirft ihn dem Andern zu, nicht bloſs der Reihe nach, ein Nachbar dem andern, ſondern jedem, er ſtehe wo er wolle. Jeder muſs dabey ſehr aufmerkſam ſeyn, den Ball immer im Au- ge behalten und ihn zu fangen ſuchen; denn der Erſte, z. E. A der ihn fallen läſst, muſs nun in den Kreis. (Dieſs gilt aber nur von dem Er- ſten, die Andern kommen auf andere Art hin- ein).
2. Jetzt wird es Hauptabſicht der Spieler, die den Ball unaufhörlich herum ſchicken, den A, welcher im Kreiſe ſteht, mit dem Balle einen Wurf beyzubringen. A muſs alſo ſehr auf ſeiner Hut ſeyn und ſich immer mit äuſserſter Schnel- ligkeit aus der Gegend der Peripherie ent- fernen, wo der Ball iſt; da aber die andern eben den Ball juſt ſolchen Mitſpielern zuwerfen, de- nen A am nächſten iſt, ſo hat er immer viel Ge-
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Steine oder ſonſt etwas und das Spiel beginnt.
Die Hauptidee iſt ein beſtändiger Krieg Aller
gegen einander, um ſich, nach gewiſſen Geſetzen
des Spiels, in den Kreis zu bringen. Nur ein
Einziger, der ſich nicht hat hineinbringen laſ-
ſen, erhält zuletzt das Recht, alle Hineingebrach-
te durch Ballwürfe matt oder todt zu machen;
kann er dieſs, ſo hat er das Spiel gewonnen.
1. Wenn die Perſonen, wie oben geſagt
iſt, ſtehen: ſo wird der Ball herumgeſchickt, d. i.
Einer wirft ihn dem Andern zu, nicht bloſs der
Reihe nach, ein Nachbar dem andern, ſondern
jedem, er ſtehe wo er wolle. Jeder muſs dabey
ſehr aufmerkſam ſeyn, den Ball immer im Au-
ge behalten und ihn zu fangen ſuchen; denn
der Erſte, z. E. A der ihn fallen läſst, muſs nun
in den Kreis. (Dieſs gilt aber nur von dem Er-
ſten, die Andern kommen auf andere Art hin-
ein).
2. Jetzt wird es Hauptabſicht der Spieler,
die den Ball unaufhörlich herum ſchicken, den
A, welcher im Kreiſe ſteht, mit dem Balle einen
Wurf beyzubringen. A muſs alſo ſehr auf ſeiner
Hut ſeyn und ſich immer mit äuſserſter Schnel-
ligkeit aus der Gegend der Peripherie ent-
fernen, wo der Ball iſt; da aber die andern eben
den Ball juſt ſolchen Mitſpielern zuwerfen, de-
nen A am nächſten iſt, ſo hat er immer viel Ge-
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Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes. Schnepfenthal, 1796, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gutsmuths_spiele_1796/137>, abgerufen am 24.11.2024.
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