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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

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und andern Ehrenzeichen der Regenten.
hierunter beruht auf das Reichsherkommen, das auch
Auswärtige zu befolgen pflegen i].

Viele angesehene Kur- und Fürsten des Reichs
haben Orden errichtet, die sie auch einander mitthei-
len k]. Doch ist es nicht gewönlich, daß auswärtige
Souverains von ihnen dergleichen erhielten, wohl aber
geschieht es öfter, daß iene von diesen damit beehrt
werden l].

Die Residenz und übrige Hofstaat ist ihrer Wilkühr
überlassen, doch darf deren Einrichtung den Mitstän-
den etc. nicht zum Nachtheil gereichen, besonders wenn
sie, wie es im teutschen Reiche zuweilen der Fall ist,
ihre Residenz in eines andern Standes Gebiete haben m].

a] Mosers Versuch 1. Th. S. 280. vergl.
Ad. Balth. Werner diss. de iure S. R. Imp. principum
proprios titulos augendi. Altorf.
1702.
b] Mosers nachbarl. Staatsr. S. 10. So belangte
1760. das Hochstift Wärzburg die Fürsten von Hohen-
lohe Waldenburg, weil sie sich vom Kaiser das Würz-
burgische Wappen hatten beilegen lassen. Ebendaselbst
S. 16.
c] s. Mosers auswärt. Staatsr. S. 47. 48. Versuch
1. Th. S. 243. Die Preussische Königswürde wolten
Kur Köln und Kur-Baiern, auf Anregen des teutschen
Ordens, nicht anerkennen. Ebendaselbst S. 248.
Im Instrum. P. O. Art. X. §. 4. wurde bedungen:
titulis et infigniis Pomeraniae tam regia domus quam
Brandenburgica promiscue vtantur more inter priores
Pomeraniae Duces vsitato, Regia quidem perpetuo;
Brandenburgica vero quamdiu vllus e masculina linea
supersuerit.

Die Hannöverische Kurwürde erkante Frankreich im
Rastadter Frieden mit dem Kaiser 1714. Art. 14. wo
es heißt: La maison de Brunsuic-Hanovre ayant ete
eleve par l'Empereur, du consentement de l'Empire,

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und andern Ehrenzeichen der Regenten.
hierunter beruht auf das Reichsherkommen, das auch
Auswaͤrtige zu befolgen pflegen i].

Viele angeſehene Kur- und Fuͤrſten des Reichs
haben Orden errichtet, die ſie auch einander mitthei-
len k]. Doch iſt es nicht gewoͤnlich, daß auswaͤrtige
Souverains von ihnen dergleichen erhielten, wohl aber
geſchieht es oͤfter, daß iene von dieſen damit beehrt
werden l].

Die Reſidenz und uͤbrige Hofſtaat iſt ihrer Wilkuͤhr
uͤberlaſſen, doch darf deren Einrichtung den Mitſtaͤn-
den ꝛc. nicht zum Nachtheil gereichen, beſonders wenn
ſie, wie es im teutſchen Reiche zuweilen der Fall iſt,
ihre Reſidenz in eines andern Standes Gebiete haben m].

a] Moſers Verſuch 1. Th. S. 280. vergl.
Ad. Balth. Werner diſſ. de iure S. R. Imp. principum
proprios titulos augendi. Altorf.
1702.
b] Moſers nachbarl. Staatsr. S. 10. So belangte
1760. das Hochſtift Waͤrzburg die Fuͤrſten von Hohen-
lohe Waldenburg, weil ſie ſich vom Kaiſer das Wuͤrz-
burgiſche Wappen hatten beilegen laſſen. Ebendaſelbſt
S. 16.
c] ſ. Moſers auswaͤrt. Staatsr. S. 47. 48. Verſuch
1. Th. S. 243. Die Preuſſiſche Koͤnigswuͤrde wolten
Kur Koͤln und Kur-Baiern, auf Anregen des teutſchen
Ordens, nicht anerkennen. Ebendaſelbſt S. 248.
Im Inſtrum. P. O. Art. X. §. 4. wurde bedungen:
titulis et infigniis Pomeraniae tam regia domus quam
Brandenburgica promiſcue vtantur more inter priores
Pomeraniae Duces vſitato, Regia quidem perpetuo;
Brandenburgica vero quamdiu vllus e maſculina linea
ſuperſuerit.

Die Hannoͤveriſche Kurwuͤrde erkante Frankreich im
Raſtadter Frieden mit dem Kaiſer 1714. Art. 14. wo
es heißt: La maiſon de Brunſuic-Hanovre ayant été
élevé par l’Empereur, du conſentement de l’Empire,

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[471/0485] und andern Ehrenzeichen der Regenten. hierunter beruht auf das Reichsherkommen, das auch Auswaͤrtige zu befolgen pflegen i]. Viele angeſehene Kur- und Fuͤrſten des Reichs haben Orden errichtet, die ſie auch einander mitthei- len k]. Doch iſt es nicht gewoͤnlich, daß auswaͤrtige Souverains von ihnen dergleichen erhielten, wohl aber geſchieht es oͤfter, daß iene von dieſen damit beehrt werden l]. Die Reſidenz und uͤbrige Hofſtaat iſt ihrer Wilkuͤhr uͤberlaſſen, doch darf deren Einrichtung den Mitſtaͤn- den ꝛc. nicht zum Nachtheil gereichen, beſonders wenn ſie, wie es im teutſchen Reiche zuweilen der Fall iſt, ihre Reſidenz in eines andern Standes Gebiete haben m]. a] Moſers Verſuch 1. Th. S. 280. vergl. Ad. Balth. Werner diſſ. de iure S. R. Imp. principum proprios titulos augendi. Altorf. 1702. b] Moſers nachbarl. Staatsr. S. 10. So belangte 1760. das Hochſtift Waͤrzburg die Fuͤrſten von Hohen- lohe Waldenburg, weil ſie ſich vom Kaiſer das Wuͤrz- burgiſche Wappen hatten beilegen laſſen. Ebendaſelbſt S. 16. c] ſ. Moſers auswaͤrt. Staatsr. S. 47. 48. Verſuch 1. Th. S. 243. Die Preuſſiſche Koͤnigswuͤrde wolten Kur Koͤln und Kur-Baiern, auf Anregen des teutſchen Ordens, nicht anerkennen. Ebendaſelbſt S. 248. Im Inſtrum. P. O. Art. X. §. 4. wurde bedungen: titulis et infigniis Pomeraniae tam regia domus quam Brandenburgica promiſcue vtantur more inter priores Pomeraniae Duces vſitato, Regia quidem perpetuo; Brandenburgica vero quamdiu vllus e maſculina linea ſuperſuerit. Die Hannoͤveriſche Kurwuͤrde erkante Frankreich im Raſtadter Frieden mit dem Kaiſer 1714. Art. 14. wo es heißt: La maiſon de Brunſuic-Hanovre ayant été élevé par l’Empereur, du conſentement de l’Empire, à G g 4

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/485>, abgerufen am 25.11.2024.