Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.und andern Ehrenzeichen der Regenten. b] Mosers Versuch 2. Th. S. 565. Selbst unter einer- ley Namen können Orden von verschiedenen Nazionen errichtet werden; nicht leicht geschieht es aber, daß ein und derselbe Orden von mehrern vergeben wird, wie der Orden vom goldenen Vließ. s. de Martens L. V. §. cit. Die Ritter derienigen Orden, die man nicht auerkennt, werden gewönlich nicht bey Hofe zugelassen. Mosers Grundsätze in Frz. S. 154. c] Im Jahre 1746. unterm 16. November erging z. B. ein Kaiserlich Königlich Ungarisches Circular-Rescript, worinn allen hohen Generalspersonen bey allerhöchster Ungnade verboten wurde, künftig mehr einen fremden Orden, Gnaden- und Ehrenzeichen von auswärtigen Po- tenzen anzunehmen, noch weniger dergleichen zu suchen. d] Moser am letzta. O. e] Dieser Orden stamt, wie bekant, eigentlich von den Herzogen von Burgund her, und das Recht, ihn zu vergeben, war in der Folge blos bey den Königen von Spanien. Nach Absterben Karls II. wurde, neben den übrigen Erbfolgsangelegenheiten, auch das Grosmeister- thum dieses Ordens, und das Recht, ihn zu vergeben, zwischen den nachherigen Königen in Spanien aus dem Hause Burbon und dem Hause Oesterreich streitig. Beide verlangten solche ausschließlich. Der Streit ist öfters rege geworden, und es haben auch auswärtige Mächte, besonders bey dem Aachner Frieden, ihre Vermittelung dabey angeboten. In den Präliminarien wurde Art. 13. beliebt: S. M. Britannique, S. M. Tres-Chretienne et les Seigneurs Etats Generaux des Provinces unies s'engagent a interposer leurs bons offices et leurs soins amiables pour faire regler et decider par le Congres general le differend concernant la Grande- Maitrise de l'ordre de la toison d'or. In dem Defi- nitivfrieden kam aber nichts davon vor. Spanien er- klärte dagegen: Sa Mejeste ne connoit aucune Puissance G g 2
und andern Ehrenzeichen der Regenten. b] Moſers Verſuch 2. Th. S. 565. Selbſt unter einer- ley Namen koͤnnen Orden von verſchiedenen Nazionen errichtet werden; nicht leicht geſchieht es aber, daß ein und derſelbe Orden von mehrern vergeben wird, wie der Orden vom goldenen Vließ. ſ. de Martens L. V. §. cit. Die Ritter derienigen Orden, die man nicht auerkennt, werden gewoͤnlich nicht bey Hofe zugelaſſen. Moſers Grundſaͤtze in Frz. S. 154. c] Im Jahre 1746. unterm 16. November erging z. B. ein Kaiſerlich Koͤniglich Ungariſches Circular-Reſcript, worinn allen hohen Generalsperſonen bey allerhoͤchſter Ungnade verboten wurde, kuͤnftig mehr einen fremden Orden, Gnaden- und Ehrenzeichen von auswaͤrtigen Po- tenzen anzunehmen, noch weniger dergleichen zu ſuchen. d] Moſer am letzta. O. e] Dieſer Orden ſtamt, wie bekant, eigentlich von den Herzogen von Burgund her, und das Recht, ihn zu vergeben, war in der Folge blos bey den Koͤnigen von Spanien. Nach Abſterben Karls II. wurde, neben den uͤbrigen Erbfolgsangelegenheiten, auch das Grosmeiſter- thum dieſes Ordens, und das Recht, ihn zu vergeben, zwiſchen den nachherigen Koͤnigen in Spanien aus dem Hauſe Burbon und dem Hauſe Oeſterreich ſtreitig. Beide verlangten ſolche ausſchließlich. Der Streit iſt oͤfters rege geworden, und es haben auch auswaͤrtige Maͤchte, beſonders bey dem Aachner Frieden, ihre Vermittelung dabey angeboten. In den Praͤliminarien wurde Art. 13. beliebt: S. M. Britannique, S. M. Très-Chretienne et les Seigneurs Etats Généraux des Provinces unies ſ’engagent à interpoſer leurs bons offices et leurs ſoins amiables pour faire regler et decider par le Congrès général le differend concernant la Grande- Maitriſe de l’ordre de la toiſon d’or. In dem Defi- nitivfrieden kam aber nichts davon vor. Spanien er- klaͤrte dagegen: Sa Mejeſté ne connoit aucune Puiſſance G g 2
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ley Namen koͤnnen Orden von verſchiedenen Nazionen
errichtet werden; nicht leicht geſchieht es aber, daß ein
und derſelbe Orden von mehrern vergeben wird, wie der
Orden vom goldenen Vließ. ſ. de Martens L. V.
§. cit. Die Ritter derienigen Orden, die man nicht
auerkennt, werden gewoͤnlich nicht bey Hofe zugelaſſen.
Moſers Grundſaͤtze in Frz. S. 154.
c] Im Jahre 1746. unterm 16. November erging z. B.
ein Kaiſerlich Koͤniglich Ungariſches Circular-Reſcript,
worinn allen hohen Generalsperſonen bey allerhoͤchſter
Ungnade verboten wurde, kuͤnftig mehr einen fremden
Orden, Gnaden- und Ehrenzeichen von auswaͤrtigen Po-
tenzen anzunehmen, noch weniger dergleichen zu ſuchen.
d] Moſer am letzta. O.
e] Dieſer Orden ſtamt, wie bekant, eigentlich von den
Herzogen von Burgund her, und das Recht, ihn zu
vergeben, war in der Folge blos bey den Koͤnigen von
Spanien. Nach Abſterben Karls II. wurde, neben den
uͤbrigen Erbfolgsangelegenheiten, auch das Grosmeiſter-
thum dieſes Ordens, und das Recht, ihn zu vergeben,
zwiſchen den nachherigen Koͤnigen in Spanien aus dem
Hauſe Burbon und dem Hauſe Oeſterreich ſtreitig. Beide
verlangten ſolche ausſchließlich. Der Streit iſt oͤfters
rege geworden, und es haben auch auswaͤrtige Maͤchte,
beſonders bey dem Aachner Frieden, ihre Vermittelung
dabey angeboten. In den Praͤliminarien wurde Art. 13.
beliebt: S. M. Britannique, S. M. Très-Chretienne
et les Seigneurs Etats Généraux des Provinces unies
ſ’engagent à interpoſer leurs bons offices et leurs
ſoins amiables pour faire regler et decider par le
Congrès général le differend concernant la Grande-
Maitriſe de l’ordre de la toiſon d’or. In dem Defi-
nitivfrieden kam aber nichts davon vor. Spanien er-
klaͤrte dagegen: Sa Mejeſté ne connoit aucune Puiſſance
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