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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

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Von dem Eigenthum und Gebiete der Völker
Cocceji Grot. illustr. M. vergl. dessen I. B. & P.
L. II. c. 2. §. 3. c.
3. §. 8--16.
Theod. Graswinkel Vindiciae adversus Pet. Bapt.
Burgum Ligustici maris dominii assertorem. Hagae

1652. 4.
Io. Henr. Boecler diss. de Minoe maris domino, Arg.
1656. in Diss. ej. T. II.
S. 1073. u. f.
Ad. Fr. Glafey Recht der Vernunft. Dritte Aufl. Frf.
und Leipz. 1746. 4. 4. Kap. Doch hält er den Grund
des unerschöpflichen Nutzens, worauf viele am mei-
sten sich steifen, nicht für hinlänglich zu Behauptung
der Freiheit des Meeres, weil er auch auf die Erde,
die doch beherscht, anwendbar sey, sondern er glaubt,
daß alles Eigenthum von der Vernunft gemisbilligt
werde, nachher aber aus Noth, um grösseres Uebel
zu vermeiden, habe ratihabirt werden müssen. Hät-
te eine Anzahl Menschen sich der ersten Besitznehmung
widersetzt, hätte solche nicht Statt finden können. Da
nun aber die Erde einmal im Eigenthum ist, das
Meer aber noch nicht, so folge, daß keine Nazion sich
dasselbe zueignen könne, weil bisher alle Völker in
Europa dessen Eigenthum widersprochen haben.
Das. §. 90. und 91.
M. vergl. Wolff c. I. §. 121. u. f. Vattel l. I. c. 23.
§. 286. u. f. Schrodt P. II. c. 1. §. 10. u. f.
c] Das Eigenthum desselben vertheidigen unter andern:
Seraph. de Freitas de iusto imperio Lusitanorum
Asiatico adversus Grotii mare liberum Princiae

1625. 4.
Io. Seldeni mare clausum sive de dominio maris Libri
II. primo mare ex iure naturae sive gentium
omnium non esse commune sed dominii privati sive
proprietatis capax pariter ac tellurem esse demon-
stratur. Secundo Serenissimum magnae Britanniae
regem maris circumflui vt individuae atque per-

Von dem Eigenthum und Gebiete der Voͤlker
Cocceji Grot. illuſtr. M. vergl. deſſen I. B. & P.
L. II. c. 2. §. 3. c.
3. §. 8—16.
Theod. Graswinkel Vindiciae adverſus Pet. Bapt.
Burgum Liguſtici maris dominii aſſertorem. Hagae

1652. 4.
Io. Henr. Boecler diſſ. de Minoe maris domino, Arg.
1656. in Diſſ. ej. T. II.
S. 1073. u. f.
Ad. Fr. Glafey Recht der Vernunft. Dritte Aufl. Frf.
und Leipz. 1746. 4. 4. Kap. Doch haͤlt er den Grund
des unerſchoͤpflichen Nutzens, worauf viele am mei-
ſten ſich ſteifen, nicht fuͤr hinlaͤnglich zu Behauptung
der Freiheit des Meeres, weil er auch auf die Erde,
die doch beherſcht, anwendbar ſey, ſondern er glaubt,
daß alles Eigenthum von der Vernunft gemisbilligt
werde, nachher aber aus Noth, um groͤſſeres Uebel
zu vermeiden, habe ratihabirt werden muͤſſen. Haͤt-
te eine Anzahl Menſchen ſich der erſten Beſitznehmung
widerſetzt, haͤtte ſolche nicht Statt finden koͤnnen. Da
nun aber die Erde einmal im Eigenthum iſt, das
Meer aber noch nicht, ſo folge, daß keine Nazion ſich
daſſelbe zueignen koͤnne, weil bisher alle Voͤlker in
Europa deſſen Eigenthum widerſprochen haben.
Daſ. §. 90. und 91.
M. vergl. Wolff c. I. §. 121. u. f. Vattel l. I. c. 23.
§. 286. u. f. Schrodt P. II. c. 1. §. 10. u. f.
c] Das Eigenthum deſſelben vertheidigen unter andern:
Seraph. de Freitas de iuſto imperio Luſitanorum
Aſiatico adverſus Grotii mare liberum Princiae

1625. 4.
Io. Seldeni mare clauſum ſive de dominio maris Libri
II. primo mare ex iure naturae ſive gentium
omnium non eſſe commune ſed dominii privati ſive
proprietatis capax pariter ac tellurem eſſe demon-
ſtratur. Secundo Sereniſſimum magnae Britanniae
regem maris circumflui vt individuae atque per-

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[30/0044] Von dem Eigenthum und Gebiete der Voͤlker b] Cocceji Grot. illuſtr. M. vergl. deſſen I. B. & P. L. II. c. 2. §. 3. c. 3. §. 8—16. Theod. Graswinkel Vindiciae adverſus Pet. Bapt. Burgum Liguſtici maris dominii aſſertorem. Hagae 1652. 4. Io. Henr. Boecler diſſ. de Minoe maris domino, Arg. 1656. in Diſſ. ej. T. II. S. 1073. u. f. Ad. Fr. Glafey Recht der Vernunft. Dritte Aufl. Frf. und Leipz. 1746. 4. 4. Kap. Doch haͤlt er den Grund des unerſchoͤpflichen Nutzens, worauf viele am mei- ſten ſich ſteifen, nicht fuͤr hinlaͤnglich zu Behauptung der Freiheit des Meeres, weil er auch auf die Erde, die doch beherſcht, anwendbar ſey, ſondern er glaubt, daß alles Eigenthum von der Vernunft gemisbilligt werde, nachher aber aus Noth, um groͤſſeres Uebel zu vermeiden, habe ratihabirt werden muͤſſen. Haͤt- te eine Anzahl Menſchen ſich der erſten Beſitznehmung widerſetzt, haͤtte ſolche nicht Statt finden koͤnnen. Da nun aber die Erde einmal im Eigenthum iſt, das Meer aber noch nicht, ſo folge, daß keine Nazion ſich daſſelbe zueignen koͤnne, weil bisher alle Voͤlker in Europa deſſen Eigenthum widerſprochen haben. Daſ. §. 90. und 91. M. vergl. Wolff c. I. §. 121. u. f. Vattel l. I. c. 23. §. 286. u. f. Schrodt P. II. c. 1. §. 10. u. f. c] Das Eigenthum deſſelben vertheidigen unter andern: Seraph. de Freitas de iuſto imperio Luſitanorum Aſiatico adverſus Grotii mare liberum Princiae 1625. 4. Io. Seldeni mare clauſum ſive de dominio maris Libri II. primo mare ex iure naturae ſive gentium omnium non eſſe commune ſed dominii privati ſive proprietatis capax pariter ac tellurem eſſe demon- ſtratur. Secundo Sereniſſimum magnae Britanniae regem maris circumflui vt individuae atque per- petuae

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/44>, abgerufen am 22.11.2024.