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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

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Von der Regierungsfolge.
geschrieben oder bey deren Festsetzung mit gewürkt
haben e].

a] Mosers Versuch 1. Th. S. 182. und dessen erste
Grundlehren S. 33. Die Erkennung einer neuen Erb-
folge kann entweder ausdrücklich, in besondern Erklä-
rungen, durch Gesandschaften, und in Verträgen [wie
z. B. die Grosbritannische des gegenwärtig regierenden
Hauses im Utrechter Frieden mit Frankreich Art. 4. u. 5.
und mit Spanien Art. 5. u. 6.] oder stilschweigend ge-
schehen, wenn andere Nazionen, auf die davon erhal-
tene Notification, keine Widersprüche dagegen machen,
sondern vielmehr in der Antwort ihre Zufriedenheit dar-
über bezeigen. Wenn sie Bedenklichkeiten dabey finden
wird mehrenteils Anstand mit der Antwort genommen.
s. Mosers Beitr. in Frz. 1. Th. S. 254.
b] Daher protestirte Kaiser Leopold, wegen Oesterreich,
wider das Testament König Karls II. in Spanien und
erklärte es für null und nichtig, weil es wider alle vor-
hergegangene Ehepacten, Verzichte, Cessionen, Frie-
densschlüsse und Eidschwüre liefe, und erklärte Frank-
reich, zu dessen Gunsten es errichtet war, den Krieg.
s. Fabers Staatskauzley 5. Th. S. 718. und 7. Th.
S. 629. ff. ed. nov.
c] de Martens precis L. III. c. 2. §. 53.
d] Rußland versprach z. B. im Nystädter Frieden mit
Schweden 1721. Art. 7. Daß Ihro Czaaril. Maj.
in die domestiken Sachen des Königreichs Schweden,
als in die von den Ständen des Reichs einhellig beliebte
und beschworene Regierungsform und Successionsart
sich nicht mischen und keinem, wer es auch seyn mag,
darinn weder directe noch indirecte auf einigerley Weise
beistehn wolle. Daher erklärte Schweden 1741. Ruß-
land den Krieg wegen Uebertretung dieses Versprechens.
s. Mosers Versuch 1. Th. S. 115.
e] Eins

Von der Regierungsfolge.
geſchrieben oder bey deren Feſtſetzung mit gewuͤrkt
haben e].

a] Moſers Verſuch 1. Th. S. 182. und deſſen erſte
Grundlehren S. 33. Die Erkennung einer neuen Erb-
folge kann entweder ausdruͤcklich, in beſondern Erklaͤ-
rungen, durch Geſandſchaften, und in Vertraͤgen [wie
z. B. die Grosbritanniſche des gegenwaͤrtig regierenden
Hauſes im Utrechter Frieden mit Frankreich Art. 4. u. 5.
und mit Spanien Art. 5. u. 6.] oder ſtilſchweigend ge-
ſchehen, wenn andere Nazionen, auf die davon erhal-
tene Notification, keine Widerſpruͤche dagegen machen,
ſondern vielmehr in der Antwort ihre Zufriedenheit dar-
uͤber bezeigen. Wenn ſie Bedenklichkeiten dabey finden
wird mehrenteils Anſtand mit der Antwort genommen.
ſ. Moſers Beitr. in Frz. 1. Th. S. 254.
b] Daher proteſtirte Kaiſer Leopold, wegen Oeſterreich,
wider das Teſtament Koͤnig Karls II. in Spanien und
erklaͤrte es fuͤr null und nichtig, weil es wider alle vor-
hergegangene Ehepacten, Verzichte, Ceſſionen, Frie-
densſchluͤſſe und Eidſchwuͤre liefe, und erklaͤrte Frank-
reich, zu deſſen Gunſten es errichtet war, den Krieg.
ſ. Fabers Staatskauzley 5. Th. S. 718. und 7. Th.
S. 629. ff. ed. nov.
c] de Martens précis L. III. c. 2. §. 53.
d] Rußland verſprach z. B. im Nyſtaͤdter Frieden mit
Schweden 1721. Art. 7. Daß Ihro Czaaril. Maj.
in die domeſtiken Sachen des Koͤnigreichs Schweden,
als in die von den Staͤnden des Reichs einhellig beliebte
und beſchworene Regierungsform und Succeſſionsart
ſich nicht miſchen und keinem, wer es auch ſeyn mag,
darinn weder directe noch indirecte auf einigerley Weiſe
beiſtehn wolle. Daher erklaͤrte Schweden 1741. Ruß-
land den Krieg wegen Uebertretung dieſes Verſprechens.
ſ. Moſers Verſuch 1. Th. S. 115.
e] Eins
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[396/0410] Von der Regierungsfolge. geſchrieben oder bey deren Feſtſetzung mit gewuͤrkt haben e]. a] Moſers Verſuch 1. Th. S. 182. und deſſen erſte Grundlehren S. 33. Die Erkennung einer neuen Erb- folge kann entweder ausdruͤcklich, in beſondern Erklaͤ- rungen, durch Geſandſchaften, und in Vertraͤgen [wie z. B. die Grosbritanniſche des gegenwaͤrtig regierenden Hauſes im Utrechter Frieden mit Frankreich Art. 4. u. 5. und mit Spanien Art. 5. u. 6.] oder ſtilſchweigend ge- ſchehen, wenn andere Nazionen, auf die davon erhal- tene Notification, keine Widerſpruͤche dagegen machen, ſondern vielmehr in der Antwort ihre Zufriedenheit dar- uͤber bezeigen. Wenn ſie Bedenklichkeiten dabey finden wird mehrenteils Anſtand mit der Antwort genommen. ſ. Moſers Beitr. in Frz. 1. Th. S. 254. b] Daher proteſtirte Kaiſer Leopold, wegen Oeſterreich, wider das Teſtament Koͤnig Karls II. in Spanien und erklaͤrte es fuͤr null und nichtig, weil es wider alle vor- hergegangene Ehepacten, Verzichte, Ceſſionen, Frie- densſchluͤſſe und Eidſchwuͤre liefe, und erklaͤrte Frank- reich, zu deſſen Gunſten es errichtet war, den Krieg. ſ. Fabers Staatskauzley 5. Th. S. 718. und 7. Th. S. 629. ff. ed. nov. c] de Martens précis L. III. c. 2. §. 53. d] Rußland verſprach z. B. im Nyſtaͤdter Frieden mit Schweden 1721. Art. 7. Daß Ihro Czaaril. Maj. in die domeſtiken Sachen des Koͤnigreichs Schweden, als in die von den Staͤnden des Reichs einhellig beliebte und beſchworene Regierungsform und Succeſſionsart ſich nicht miſchen und keinem, wer es auch ſeyn mag, darinn weder directe noch indirecte auf einigerley Weiſe beiſtehn wolle. Daher erklaͤrte Schweden 1741. Ruß- land den Krieg wegen Uebertretung dieſes Verſprechens. ſ. Moſers Verſuch 1. Th. S. 115. e] Eins

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/410>, abgerufen am 25.11.2024.