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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

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in Ans. der einzeln. Bürger u. Unterthanen.
Zeit in Spanien erschien, machte, weil es besonders
wider die Tractaten mit verschiedenen Nazionen lief,
grosses Aufsehn, indem es verlangte, daß die Fremden,
welche sich in Spanien etablirt haben, katholisch seyn,
und der Religion nebst dem Könige den Eid der Treue
schwören sollen. Sie müssen zugleich allen fremden Pri-
vilegien und allen Verhältnissen und Verbindungen mit
ihrem Vaterlande entsagen und versprechen, nie von
deren Schutze, noch von dem der Gesandten und Con-
suls derselben Gebrauch zu machen, alles bey Strafe
der Galeeren und Confiscation des Vermögens und der
Vertreibung aus Spanien. Die im Lande domiciliirten
Fremden erhielten nur 14 Tage Zeit um den Ort ihres
Aufenthalts, und 1. Monat um das Königreich zu ver-
lassen, wenn sie sich dem Decrete nicht unterwerfen wol-
ten. Auch in Portugal musten nach diesem Beispiele
alle eingesessene Ausländer der Regierung den Eid der
Treue schwören, doch ohne die Religion verändern zu
dürfen. Polit. Journ. Octbr. 1791. S. 1092.
h] Diese Art von Völkerservitut kommt besonders unter den
teutschen Reichsständen, in Rücksicht ihrer häufigen Erb-
verbrüderungen und andern Verbindungen des künftigen
Anfalls wegen etc. vor. s. v. Römer Völkerrecht der
Teutschen S. 232.
i] In der Allianz zwischen Frankreich und den Vereinigten
N. Landen von 1662. Art. 23. verglich man sich z. B.
Pourront pareillement sans les dites lettres de Natu-
ralite s'etablir en toute liberte les sujets des dits
Seigneurs Etats, en toutes les villes -- pour y
faire leur commerce -- sans pourtant pouvoir y
acquerir aucuns droits de Bourgeoisie, si ce n'est
qu'ils eussent obtenu lettres de naturalite de S. M.
en bonne forme.
k] Wie z. B. Schweden den bekanten Patkul behandelte.
Mosers erste Grundlehren S. 138.
l] So
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in Anſ. der einzeln. Buͤrger u. Unterthanen.
Zeit in Spanien erſchien, machte, weil es beſonders
wider die Tractaten mit verſchiedenen Nazionen lief,
groſſes Aufſehn, indem es verlangte, daß die Fremden,
welche ſich in Spanien etablirt haben, katholiſch ſeyn,
und der Religion nebſt dem Koͤnige den Eid der Treue
ſchwoͤren ſollen. Sie muͤſſen zugleich allen fremden Pri-
vilegien und allen Verhaͤltniſſen und Verbindungen mit
ihrem Vaterlande entſagen und verſprechen, nie von
deren Schutze, noch von dem der Geſandten und Con-
ſuls derſelben Gebrauch zu machen, alles bey Strafe
der Galeeren und Confiſcation des Vermoͤgens und der
Vertreibung aus Spanien. Die im Lande domiciliirten
Fremden erhielten nur 14 Tage Zeit um den Ort ihres
Aufenthalts, und 1. Monat um das Koͤnigreich zu ver-
laſſen, wenn ſie ſich dem Decrete nicht unterwerfen wol-
ten. Auch in Portugal muſten nach dieſem Beiſpiele
alle eingeſeſſene Auslaͤnder der Regierung den Eid der
Treue ſchwoͤren, doch ohne die Religion veraͤndern zu
duͤrfen. Polit. Journ. Octbr. 1791. S. 1092.
h] Dieſe Art von Voͤlkerſervitut kommt beſonders unter den
teutſchen Reichsſtaͤnden, in Ruͤckſicht ihrer haͤufigen Erb-
verbruͤderungen und andern Verbindungen des kuͤnftigen
Anfalls wegen ꝛc. vor. ſ. v. Roͤmer Voͤlkerrecht der
Teutſchen S. 232.
i] In der Allianz zwiſchen Frankreich und den Vereinigten
N. Landen von 1662. Art. 23. verglich man ſich z. B.
Pourront pareillement ſans les dites lettres de Natu-
ralité ſ’établir en toute liberté les ſujets des dits
Seigneurs Etats, en toutes les villes — pour y
faire leur commerce — ſans pourtant pouvoir y
acquerir aucuns droits de Bourgeoiſie, ſi ce n’eſt
qu’ils euſſent obtenu lettres de naturalité de S. M.
en bonne forme.
k] Wie z. B. Schweden den bekanten Patkul behandelte.
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[329/0343] in Anſ. der einzeln. Buͤrger u. Unterthanen. g] Zeit in Spanien erſchien, machte, weil es beſonders wider die Tractaten mit verſchiedenen Nazionen lief, groſſes Aufſehn, indem es verlangte, daß die Fremden, welche ſich in Spanien etablirt haben, katholiſch ſeyn, und der Religion nebſt dem Koͤnige den Eid der Treue ſchwoͤren ſollen. Sie muͤſſen zugleich allen fremden Pri- vilegien und allen Verhaͤltniſſen und Verbindungen mit ihrem Vaterlande entſagen und verſprechen, nie von deren Schutze, noch von dem der Geſandten und Con- ſuls derſelben Gebrauch zu machen, alles bey Strafe der Galeeren und Confiſcation des Vermoͤgens und der Vertreibung aus Spanien. Die im Lande domiciliirten Fremden erhielten nur 14 Tage Zeit um den Ort ihres Aufenthalts, und 1. Monat um das Koͤnigreich zu ver- laſſen, wenn ſie ſich dem Decrete nicht unterwerfen wol- ten. Auch in Portugal muſten nach dieſem Beiſpiele alle eingeſeſſene Auslaͤnder der Regierung den Eid der Treue ſchwoͤren, doch ohne die Religion veraͤndern zu duͤrfen. Polit. Journ. Octbr. 1791. S. 1092. h] Dieſe Art von Voͤlkerſervitut kommt beſonders unter den teutſchen Reichsſtaͤnden, in Ruͤckſicht ihrer haͤufigen Erb- verbruͤderungen und andern Verbindungen des kuͤnftigen Anfalls wegen ꝛc. vor. ſ. v. Roͤmer Voͤlkerrecht der Teutſchen S. 232. i] In der Allianz zwiſchen Frankreich und den Vereinigten N. Landen von 1662. Art. 23. verglich man ſich z. B. Pourront pareillement ſans les dites lettres de Natu- ralité ſ’établir en toute liberté les ſujets des dits Seigneurs Etats, en toutes les villes — pour y faire leur commerce — ſans pourtant pouvoir y acquerir aucuns droits de Bourgeoiſie, ſi ce n’eſt qu’ils euſſent obtenu lettres de naturalité de S. M. en bonne forme. k] Wie z. B. Schweden den bekanten Patkul behandelte. Moſers erſte Grundlehren S. 138. l] So X 5

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/343>, abgerufen am 23.11.2024.