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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

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in Abs. d. ges. Volks u. d. es darstell. Stände.
drücklich bedungen: Der Bischof solle sich hinführo in
die Streitigkeiten der Generalstaaten, ihre Incorporir-
ten und Unterthanen betreffend nicht mischen -- und im
Gegentheil auch die Generalstaaten. Mosers auswärt.
Staatsr. S. 325. Der Anhängigkeit der Ostfriesischen
Landstände an die Generalstaaten erwähnt Moser a. a.
O. S. 333. ff.
g] Dies verbietet unter andern der Landfriede von 1548.
Prooem. §. 1. ausdrücklich.
h] So nahm z. B. Pfalzgraf Wolfgang 1569. sich der
wegen der Religion bedrängten Unterthanen in Frank-
reich an und bekriegte diese Krone nebst andern Reichs-
ständen. Neumayr v. Namsla von Aufstand etc.
S. 294. Mosers auswärt. Staatsr. S. 294.
i] Die Reichsgrundgesetze, besonders die Wahlcapitulation
Art. XV. §. 8. verordnen deutlich: Immassen denn
Kurfürsten, Fürsten und Ständen etc. zugelassen und er-
laubt seyn soll, sich nach der Verordnung der Reichscon-
stitutionen bey ihren hergebrachten und habenden landes-
fürstlichen und herrlichen Iuribus selbst, und mit Assistenz
der benachbarten Stände wider ihre Unterthanen zu ma-
nuteniren, und sie zum Gehorsam zu bringen, iedoch
andern benachbarten oder sonst interessirten Ständen ohne
Schaden und Nachtheil.
k] M. s. unter andern den Reichsabschied von 1555.
§. 45. ff.
l] Mosers nachbarl. Staatsr. S. 513. ff. Gleichwol
scheint es den Landesherrn erlaubt zu seyn, deshalb zu
ihrer Sicherheit auch mit Auswärtigen Verträge und
Bündnisse zu schliessen. s. Moser a. a. O. S. 161.
*] M. vergl. Ueber den Einflus der dem teutschen Reiche
bey Stillung der brabantischen Unruhen zustehet v. G.
1787. 4.
Joh. Aug. Schlettwein die Ungerechtigkeit der Trennung
der N. Lande vom Hause Oesterreich und die Fo-

T 4
in Abſ. d. geſ. Volks u. d. es darſtell. Staͤnde.
druͤcklich bedungen: Der Biſchof ſolle ſich hinfuͤhro in
die Streitigkeiten der Generalſtaaten, ihre Incorporir-
ten und Unterthanen betreffend nicht miſchen — und im
Gegentheil auch die Generalſtaaten. Moſers auswaͤrt.
Staatsr. S. 325. Der Anhaͤngigkeit der Oſtfrieſiſchen
Landſtaͤnde an die Generalſtaaten erwaͤhnt Moſer a. a.
O. S. 333. ff.
g] Dies verbietet unter andern der Landfriede von 1548.
Prooem. §. 1. ausdruͤcklich.
h] So nahm z. B. Pfalzgraf Wolfgang 1569. ſich der
wegen der Religion bedraͤngten Unterthanen in Frank-
reich an und bekriegte dieſe Krone nebſt andern Reichs-
ſtaͤnden. Neumayr v. Namsla von Aufſtand ꝛc.
S. 294. Moſers auswaͤrt. Staatsr. S. 294.
i] Die Reichsgrundgeſetze, beſonders die Wahlcapitulation
Art. XV. §. 8. verordnen deutlich: Immaſſen denn
Kurfuͤrſten, Fuͤrſten und Staͤnden ꝛc. zugelaſſen und er-
laubt ſeyn ſoll, ſich nach der Verordnung der Reichscon-
ſtitutionen bey ihren hergebrachten und habenden landes-
fuͤrſtlichen und herrlichen Iuribus ſelbſt, und mit Aſſiſtenz
der benachbarten Staͤnde wider ihre Unterthanen zu ma-
nuteniren, und ſie zum Gehorſam zu bringen, iedoch
andern benachbarten oder ſonſt intereſſirten Staͤnden ohne
Schaden und Nachtheil.
k] M. ſ. unter andern den Reichsabſchied von 1555.
§. 45. ff.
l] Moſers nachbarl. Staatsr. S. 513. ff. Gleichwol
ſcheint es den Landesherrn erlaubt zu ſeyn, deshalb zu
ihrer Sicherheit auch mit Auswaͤrtigen Vertraͤge und
Buͤndniſſe zu ſchlieſſen. ſ. Moſer a. a. O. S. 161.
*] M. vergl. Ueber den Einflus der dem teutſchen Reiche
bey Stillung der brabantiſchen Unruhen zuſtehet v. G.
1787. 4.
Joh. Aug. Schlettwein die Ungerechtigkeit der Trennung
der N. Lande vom Hauſe Oeſterreich und die Fo-

T 4
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[295/0309] in Abſ. d. geſ. Volks u. d. es darſtell. Staͤnde. f] druͤcklich bedungen: Der Biſchof ſolle ſich hinfuͤhro in die Streitigkeiten der Generalſtaaten, ihre Incorporir- ten und Unterthanen betreffend nicht miſchen — und im Gegentheil auch die Generalſtaaten. Moſers auswaͤrt. Staatsr. S. 325. Der Anhaͤngigkeit der Oſtfrieſiſchen Landſtaͤnde an die Generalſtaaten erwaͤhnt Moſer a. a. O. S. 333. ff. g] Dies verbietet unter andern der Landfriede von 1548. Prooem. §. 1. ausdruͤcklich. h] So nahm z. B. Pfalzgraf Wolfgang 1569. ſich der wegen der Religion bedraͤngten Unterthanen in Frank- reich an und bekriegte dieſe Krone nebſt andern Reichs- ſtaͤnden. Neumayr v. Namsla von Aufſtand ꝛc. S. 294. Moſers auswaͤrt. Staatsr. S. 294. i] Die Reichsgrundgeſetze, beſonders die Wahlcapitulation Art. XV. §. 8. verordnen deutlich: Immaſſen denn Kurfuͤrſten, Fuͤrſten und Staͤnden ꝛc. zugelaſſen und er- laubt ſeyn ſoll, ſich nach der Verordnung der Reichscon- ſtitutionen bey ihren hergebrachten und habenden landes- fuͤrſtlichen und herrlichen Iuribus ſelbſt, und mit Aſſiſtenz der benachbarten Staͤnde wider ihre Unterthanen zu ma- nuteniren, und ſie zum Gehorſam zu bringen, iedoch andern benachbarten oder ſonſt intereſſirten Staͤnden ohne Schaden und Nachtheil. k] M. ſ. unter andern den Reichsabſchied von 1555. §. 45. ff. l] Moſers nachbarl. Staatsr. S. 513. ff. Gleichwol ſcheint es den Landesherrn erlaubt zu ſeyn, deshalb zu ihrer Sicherheit auch mit Auswaͤrtigen Vertraͤge und Buͤndniſſe zu ſchlieſſen. ſ. Moſer a. a. O. S. 161. *] M. vergl. Ueber den Einflus der dem teutſchen Reiche bey Stillung der brabantiſchen Unruhen zuſtehet v. G. 1787. 4. Joh. Aug. Schlettwein die Ungerechtigkeit der Trennung der N. Lande vom Hauſe Oeſterreich und die Fo- derungen T 4

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/309>, abgerufen am 25.11.2024.