Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.Von d. Rechten der Nazionen gegen einander ausdrücklich bedungen. Wegen der von Dänemark anSchweden abgetretenen Lande wurde z. B. im Roschilder Frieden 1658. Art. 9. festgesetzt: quod omnes status, sive nobiles, sive ignobiles -- Provinciarum -- quae mediantibus his tractatibus fuerunt cessae, bona sua ac proprietates -- retinere debeant -- Similiter retinebunt consueta sua iura, leges antiquas, privi- legia et immunitates sine omni impeditione et turba- tione, in quantum tamen illa non contrariantur vel pugnant cum legibus fundamentalibus regnorum Sue- ciae, cum quibus scilicet cessae hae provinciae in per- petuum posthac adunientur et consociabuntur. M. vergl. den Coppenhager Frieden 1660. Art. 12. Im Utrechter Frieden zwischen Frankreich und den Vereinig- ten N. Landen 1713. Art. 24. ist bedungen: que les Communeautes -- de toutes les places villes et pays que S. M. T. Chretienne cede par le present traite seront conservees et maintenues dans la libre jouissance de tous leurs priviliges, prerogatives, coutumes etc. -- Der König von Preussen verspricht im Hu- bertsburger Frieden mit Oesterreich, in den abgetreten erhaltenen schlesischen Provinzen alle Freiheiten, Vor- rechte etc. der Stände zu erhalten. M. vergl. Breßlauer Prälim. und Berliner Def. Frieden von 1742. u. 1743. Art. 6. Wo dergleichen Zusicherungen geschehen sind, stehet dem andern Theile, wenn die ständischen Privilegien verletzt werden, allerdings das Recht zu, sich der Stän- de und Unterthanen anzunehmen. In dem Bromberger Vertrage trat Polen an Preussen Bütow und Lauenburg als Lehn mit allen vorigen Freiheiten etc. ab. Den Ein- wohnern wurden daher durch einen polnischen Reichstags- Schlus nochmals alle alte Rechte, Ehren, Vorzüge etc. zugesichert, und ihnen, im Verletzungsfalle, freigege- ben, sich an den König und die Republik zu wenden. Von d. Rechten der Nazionen gegen einander ausdruͤcklich bedungen. Wegen der von Daͤnemark anSchweden abgetretenen Lande wurde z. B. im Roſchilder Frieden 1658. Art. 9. feſtgeſetzt: quod omnes ſtatus, ſive nobiles, ſive ignobiles — Provinciarum — quae mediantibus his tractatibus fuerunt ceſſae, bona ſua ac proprietates — retinere debeant — Similiter retinebunt conſueta ſua iura, leges antiquas, privi- legia et immunitates ſine omni impeditione et turba- tione, in quantum tamen illa non contrariantur vel pugnant cum legibus fundamentalibus regnorum Sue- ciae, cum quibus ſcilicet ceſſae hae provinciae in per- petuum poſthac adunientur et conſociabuntur. M. vergl. den Coppenhager Frieden 1660. Art. 12. Im Utrechter Frieden zwiſchen Frankreich und den Vereinig- ten N. Landen 1713. Art. 24. iſt bedungen: que les Communeautés — de toutes les places villes et pays que S. M. T. Chretienne cède par le preſent traité ſeront conſervées et maintenues dans la libre jouiſſance de tous leurs priviliges, prérogatives, coutumes etc. — Der Koͤnig von Preuſſen verſpricht im Hu- bertsburger Frieden mit Oeſterreich, in den abgetreten erhaltenen ſchleſiſchen Provinzen alle Freiheiten, Vor- rechte ꝛc. der Staͤnde zu erhalten. M. vergl. Breßlauer Praͤlim. und Berliner Def. Frieden von 1742. u. 1743. Art. 6. Wo dergleichen Zuſicherungen geſchehen ſind, ſtehet dem andern Theile, wenn die ſtaͤndiſchen Privilegien verletzt werden, allerdings das Recht zu, ſich der Staͤn- de und Unterthanen anzunehmen. In dem Bromberger Vertrage trat Polen an Preuſſen Buͤtow und Lauenburg als Lehn mit allen vorigen Freiheiten ꝛc. ab. Den Ein- wohnern wurden daher durch einen polniſchen Reichstags- Schlus nochmals alle alte Rechte, Ehren, Vorzuͤge ꝛc. zugeſichert, und ihnen, im Verletzungsfalle, freigege- ben, ſich an den Koͤnig und die Republik zu wenden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <note place="end" n="a]"><pb facs="#f0288" n="274"/><fw place="top" type="header">Von d. Rechten der Nazionen gegen einander</fw><lb/> ausdruͤcklich bedungen. Wegen der von Daͤnemark an<lb/> Schweden abgetretenen Lande wurde z. B. im Roſchilder<lb/> Frieden 1658. 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Von d. Rechten der Nazionen gegen einander
a]
ausdruͤcklich bedungen. Wegen der von Daͤnemark an
Schweden abgetretenen Lande wurde z. B. im Roſchilder
Frieden 1658. Art. 9. feſtgeſetzt: quod omnes ſtatus,
ſive nobiles, ſive ignobiles — Provinciarum —
quae mediantibus his tractatibus fuerunt ceſſae, bona
ſua ac proprietates — retinere debeant — Similiter
retinebunt conſueta ſua iura, leges antiquas, privi-
legia et immunitates ſine omni impeditione et turba-
tione, in quantum tamen illa non contrariantur vel
pugnant cum legibus fundamentalibus regnorum Sue-
ciae, cum quibus ſcilicet ceſſae hae provinciae in per-
petuum poſthac adunientur et conſociabuntur. M.
vergl. den Coppenhager Frieden 1660. Art. 12. Im
Utrechter Frieden zwiſchen Frankreich und den Vereinig-
ten N. Landen 1713. Art. 24. iſt bedungen: que les
Communeautés — de toutes les places villes et pays
que S. M. T. Chretienne cède par le preſent traité
ſeront conſervées et maintenues dans la libre jouiſſance
de tous leurs priviliges, prérogatives, coutumes
etc. — Der Koͤnig von Preuſſen verſpricht im Hu-
bertsburger Frieden mit Oeſterreich, in den abgetreten
erhaltenen ſchleſiſchen Provinzen alle Freiheiten, Vor-
rechte ꝛc. der Staͤnde zu erhalten. M. vergl. Breßlauer
Praͤlim. und Berliner Def. Frieden von 1742. u. 1743.
Art. 6.
Wo dergleichen Zuſicherungen geſchehen ſind, ſtehet
dem andern Theile, wenn die ſtaͤndiſchen Privilegien
verletzt werden, allerdings das Recht zu, ſich der Staͤn-
de und Unterthanen anzunehmen. In dem Bromberger
Vertrage trat Polen an Preuſſen Buͤtow und Lauenburg
als Lehn mit allen vorigen Freiheiten ꝛc. ab. Den Ein-
wohnern wurden daher durch einen polniſchen Reichstags-
Schlus nochmals alle alte Rechte, Ehren, Vorzuͤge ꝛc.
zugeſichert, und ihnen, im Verletzungsfalle, freigege-
ben, ſich an den Koͤnig und die Republik zu wenden.
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