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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792.

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Von den Landesgrenzen.
rium ausgeübt werden können. Sie geben daher,
wenn sie nicht von andern Zeugnissen unterstützt wer-
den, keinen volständigen Beweis a].

a] Indes äusserte Poley bey den Theilungsstreitigkeiten mit
Oesterreich: les vraies frontieres de la Russie-Rouge,
de la Volhynie et de la Podolie ne scauroient etre
constatees avec certitude par aucun autre moyen que
par les tarifs des contributions et par les actes et
dietines et des grods qui prouvent, que tel ou tel
territoire appartient a l'un ou l'autre de ces trois
Palatinats.
Mosers Versuch 5. Th. S. 285.
*] Grenzberichtigungen durch die sogenante Wünschelruthe
werden heutzutage wohl kaum mehr vorkommen, indes
sehe man desfals:
Io. Fr. Wernher diss. a) de finibus per virgulam mer-
curialem non investigandis, Wittenb. 1734.
b) Vindiciae dissert. de finibus per virgulam mer-
curialem non investigandis ib. eod.
§. 14.
Landcharten und Geschichtschreiber.

Das Zeugnis der Privatschriftsteller und Landchar-
tenverfertiger kann hier allerdings allein keinen gültigen
Beweis ausmachen, wenn sie nicht mit andern zuver-
lässigern Nachrichten übereinstimmen, ob sie diesen
gleich ein grösser Gewicht beilegen. Die europäischen
Nazionen haben sich iedoch in ihren Grenzirrungen
schon verschiedentlich darauf bezogen.

*] Ueber den Werth der Beweise aus Landcharten, auch
historischen und geographischen Schriften wurde besonders
zwischen Frankreich und Grosbritannien wegen der Gren-
zen von Akadien gestritten. Beide Theile bezogen sich
auf Charten, die in des andern Landen und unter seiner

Von den Landesgrenzen.
rium ausgeuͤbt werden koͤnnen. Sie geben daher,
wenn ſie nicht von andern Zeugniſſen unterſtuͤtzt wer-
den, keinen volſtaͤndigen Beweis a].

a] Indes aͤuſſerte Poley bey den Theilungsſtreitigkeiten mit
Oeſterreich: les vraies frontières de la Ruſſie-Rouge,
de la Volhynie et de la Podolie ne ſçauroient être
conſtatées avec certitude par aucun autre moyen que
par les tarifs des contributions et par les actes et
dietines et des grods qui prouvent, que tel ou tel
territoire appartient à l’un ou l’autre de ces trois
Palatinats.
Moſers Verſuch 5. Th. S. 285.
*] Grenzberichtigungen durch die ſogenante Wuͤnſchelruthe
werden heutzutage wohl kaum mehr vorkommen, indes
ſehe man desfals:
Io. Fr. Wernher diſſ. a) de finibus per virgulam mer-
curialem non inveſtigandis, Wittenb. 1734.
b) Vindiciae diſſert. de finibus per virgulam mer-
curialem non inveſtigandis ib. eod.
§. 14.
Landcharten und Geſchichtſchreiber.

Das Zeugnis der Privatſchriftſteller und Landchar-
tenverfertiger kann hier allerdings allein keinen guͤltigen
Beweis ausmachen, wenn ſie nicht mit andern zuver-
laͤſſigern Nachrichten uͤbereinſtimmen, ob ſie dieſen
gleich ein groͤſſer Gewicht beilegen. Die europaͤiſchen
Nazionen haben ſich iedoch in ihren Grenzirrungen
ſchon verſchiedentlich darauf bezogen.

*] Ueber den Werth der Beweiſe aus Landcharten, auch
hiſtoriſchen und geographiſchen Schriften wurde beſonders
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zen von Akadien geſtritten. Beide Theile bezogen ſich
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[192/0206] Von den Landesgrenzen. rium ausgeuͤbt werden koͤnnen. Sie geben daher, wenn ſie nicht von andern Zeugniſſen unterſtuͤtzt wer- den, keinen volſtaͤndigen Beweis a]. a] Indes aͤuſſerte Poley bey den Theilungsſtreitigkeiten mit Oeſterreich: les vraies frontières de la Ruſſie-Rouge, de la Volhynie et de la Podolie ne ſçauroient être conſtatées avec certitude par aucun autre moyen que par les tarifs des contributions et par les actes et dietines et des grods qui prouvent, que tel ou tel territoire appartient à l’un ou l’autre de ces trois Palatinats. Moſers Verſuch 5. Th. S. 285. *] Grenzberichtigungen durch die ſogenante Wuͤnſchelruthe werden heutzutage wohl kaum mehr vorkommen, indes ſehe man desfals: Io. Fr. Wernher diſſ. a) de finibus per virgulam mer- curialem non inveſtigandis, Wittenb. 1734. b) Vindiciae diſſert. de finibus per virgulam mer- curialem non inveſtigandis ib. eod. §. 14. Landcharten und Geſchichtſchreiber. Das Zeugnis der Privatſchriftſteller und Landchar- tenverfertiger kann hier allerdings allein keinen guͤltigen Beweis ausmachen, wenn ſie nicht mit andern zuver- laͤſſigern Nachrichten uͤbereinſtimmen, ob ſie dieſen gleich ein groͤſſer Gewicht beilegen. Die europaͤiſchen Nazionen haben ſich iedoch in ihren Grenzirrungen ſchon verſchiedentlich darauf bezogen. *] Ueber den Werth der Beweiſe aus Landcharten, auch hiſtoriſchen und geographiſchen Schriften wurde beſonders zwiſchen Frankreich und Grosbritannien wegen der Gren- zen von Akadien geſtritten. Beide Theile bezogen ſich auf Charten, die in des andern Landen und unter ſeiner Autoritaͤt

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 2. Altenburg, 1792, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht02_1792/206>, abgerufen am 27.11.2024.