Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.und dem europäischen insbesondere. Verträge. Hierzu kamen die Uebermacht einiger Nazio-nen, verschiedene Staats- und Handelsvereine, bestän- dige Soldaten, stehende Gesandschaften u. dergl. wo- durch der Umfang des wilkührlichen Völkerrechts ansehn- lich erweitert ward. Dessen Hauptepoche ist iedoch von dem westphälischen Frieden an zu rechnen, der fast über ganz Europa sich erstreckte, und auf dessen politisches System den wichtigsten Einflus hatte. *] Godofr. Achenwalli Juris gentium Europ. Pract. pri- mae lineae. Götting. 1775. 8. Sect. I. §. I. seqq. Hellfeld l. c. §. XX. seqq. §. 29. Geschichte des teutschen Völkerrechts. Gleiche Bewandnis hat es mit den Grundsätzen, §. 30. Literatur des Völkerrechts. Die Literatur zeigt die Gelehrten und ihre Schriften *] Die Literatur ist bei ieder Wissenschaft ein wesentliches Stück. Das vortreflichfte und nachahmungswürdigste Muster hat der verdienstvolle Herr geheime Justitzrath und dem europaͤiſchen insbeſondere. Vertraͤge. Hierzu kamen die Uebermacht einiger Nazio-nen, verſchiedene Staats- und Handelsvereine, beſtaͤn- dige Soldaten, ſtehende Geſandſchaften u. dergl. wo- durch der Umfang des wilkuͤhrlichen Voͤlkerrechts anſehn- lich erweitert ward. Deſſen Hauptepoche iſt iedoch von dem weſtphaͤliſchen Frieden an zu rechnen, der faſt uͤber ganz Europa ſich erſtreckte, und auf deſſen politiſches Syſtem den wichtigſten Einflus hatte. *] Godofr. Achenwalli Juris gentium Europ. Pract. pri- mae lineae. Götting. 1775. 8. Sect. I. §. I. ſeqq. Hellfeld l. c. §. XX. ſeqq. §. 29. Geſchichte des teutſchen Voͤlkerrechts. Gleiche Bewandnis hat es mit den Grundſaͤtzen, §. 30. Literatur des Voͤlkerrechts. Die Literatur zeigt die Gelehrten und ihre Schriften *] Die Literatur iſt bei ieder Wiſſenſchaft ein weſentliches Stuͤck. Das vortreflichfte und nachahmungswuͤrdigſte Muſter hat der verdienſtvolle Herr geheime Juſtitzrath <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0069" n="43"/><fw place="top" type="header">und dem europaͤiſchen insbeſondere.</fw><lb/> Vertraͤge. Hierzu kamen die Uebermacht einiger Nazio-<lb/> nen, verſchiedene Staats- und Handelsvereine, beſtaͤn-<lb/> dige Soldaten, ſtehende Geſandſchaften u. dergl. wo-<lb/> durch der Umfang des wilkuͤhrlichen Voͤlkerrechts anſehn-<lb/> lich erweitert ward. Deſſen Hauptepoche iſt iedoch von<lb/> dem weſtphaͤliſchen Frieden an zu rechnen, der faſt uͤber<lb/> ganz Europa ſich erſtreckte, und auf deſſen politiſches<lb/> Syſtem den wichtigſten Einflus hatte.</p><lb/> <note place="end" n="*]"> <hi rendition="#aq">Godofr. <hi rendition="#i">Achenwalli</hi> Juris gentium Europ. Pract. pri-<lb/> mae lineae. Götting. 1775. 8. Sect. I. §. I. ſeqq.</hi><lb/> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hellfeld</hi> l. c. §. XX. ſeqq.</hi> </hi> </note> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 29.<lb/><hi rendition="#g">Geſchichte des teutſchen Voͤlkerrechts</hi>.</head><lb/> <p>Gleiche Bewandnis hat es mit den Grundſaͤtzen,<lb/> worauf die Beurteilung der auswaͤrtigen Angelegenheiten<lb/> teutſcher Reichsſtaͤnde beruht. Bey dieſen macht der<lb/> weſtphaͤliſche Friede eine noch merkwuͤrdigere Epoche.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 30.<lb/><hi rendition="#g">Literatur des Voͤlkerrechts</hi>.</head><lb/> <p>Die Literatur zeigt die Gelehrten und ihre Schriften<lb/> an, welche zur Ausbildung einer Wiſſenſchaft beigetra-<lb/> gen haben. Sie zerfaͤlt in zwei Hauptſtuͤcke, in die<lb/><hi rendition="#fr">Gelehrtengeſchichte</hi> und <hi rendition="#fr">Bibliothek</hi>. Die erſtere<lb/> giebt in chronologiſcher Ordnung von den Schriftſtellern<lb/> und ihren vorzuͤglichſten Lebensumſtaͤnden, die beſonders<lb/> auf ihre Schriften einigen Einflus gehabt haben, Re-<lb/> chenſchaft. In der Bibliothek werden die Schriften<lb/> nach einer gewiſſen Klaſſification recenſirt.</p><lb/> <note place="end" n="*]">Die Literatur iſt bei ieder Wiſſenſchaft ein weſentliches<lb/> Stuͤck. Das vortreflichfte und nachahmungswuͤrdigſte<lb/> Muſter hat der verdienſtvolle Herr geheime Juſtitzrath<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Puͤtter</hi></fw><lb/></note> </div> </div> </body> </text> </TEI> [43/0069]
und dem europaͤiſchen insbeſondere.
Vertraͤge. Hierzu kamen die Uebermacht einiger Nazio-
nen, verſchiedene Staats- und Handelsvereine, beſtaͤn-
dige Soldaten, ſtehende Geſandſchaften u. dergl. wo-
durch der Umfang des wilkuͤhrlichen Voͤlkerrechts anſehn-
lich erweitert ward. Deſſen Hauptepoche iſt iedoch von
dem weſtphaͤliſchen Frieden an zu rechnen, der faſt uͤber
ganz Europa ſich erſtreckte, und auf deſſen politiſches
Syſtem den wichtigſten Einflus hatte.
*] Godofr. Achenwalli Juris gentium Europ. Pract. pri-
mae lineae. Götting. 1775. 8. Sect. I. §. I. ſeqq.
Hellfeld l. c. §. XX. ſeqq.
§. 29.
Geſchichte des teutſchen Voͤlkerrechts.
Gleiche Bewandnis hat es mit den Grundſaͤtzen,
worauf die Beurteilung der auswaͤrtigen Angelegenheiten
teutſcher Reichsſtaͤnde beruht. Bey dieſen macht der
weſtphaͤliſche Friede eine noch merkwuͤrdigere Epoche.
§. 30.
Literatur des Voͤlkerrechts.
Die Literatur zeigt die Gelehrten und ihre Schriften
an, welche zur Ausbildung einer Wiſſenſchaft beigetra-
gen haben. Sie zerfaͤlt in zwei Hauptſtuͤcke, in die
Gelehrtengeſchichte und Bibliothek. Die erſtere
giebt in chronologiſcher Ordnung von den Schriftſtellern
und ihren vorzuͤglichſten Lebensumſtaͤnden, die beſonders
auf ihre Schriften einigen Einflus gehabt haben, Re-
chenſchaft. In der Bibliothek werden die Schriften
nach einer gewiſſen Klaſſification recenſirt.
*] Die Literatur iſt bei ieder Wiſſenſchaft ein weſentliches
Stuͤck. Das vortreflichfte und nachahmungswuͤrdigſte
Muſter hat der verdienſtvolle Herr geheime Juſtitzrath
Puͤtter
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