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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.

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und dem europäischen insbesondere.
Joh. Heinr. Balecke wahrer Begrif des Herkommens,
als ein in den Rechten gegründeter Titel ein Recht
zu besitzen. Rostock 1751. 4
**] Die Verbindlichkeit dieser Gewonheiten beruht freilich
auf etwas schwankenden Gründen, so daß auch einige mit
Schrodt [Proleg. §. 8.] sie ad meram rationem decori
zählen. Eine fingirte aus gemeinsamer Nothwendigkeit
und Wohlfarth hergeleitete Einwilligung, oder ein so
genannter Quasicontract, den einige hierbei annehmen,
ist kaum vermögend, ein verbindliches Recht unter freien
Völkern zu bewürken. Sam. Gottl. Treueri progr. de
commento obligationis perfectae gentium quasi ex con-
tractu, Götting
1740. 4. Die Veriährung, woraus
andere die Rechtskraft herleiten, ist, wenigstens nach den
gewönlichen Begriffen des Privatrechts, im Natur- und
Völkerrechte ebenfals unerweislich.
Andr. Wilh. Pagenstecher de fundamento praescri-
ptionis in iure gentium positivo, non naturali
quaerendo. Marb.
1748. 4.
Chr. Henr. Breuningii diss. de praescriptione liberis
gentibus incognita. Lips.
1752.
Chr. Nic. Carstens comment. de praescriptione inter
gentes locum non habente. Ien.
1758.
Iac. Fr. Roennberg [sub praes. Siegfr. Caes. ab
Aeminga] disquisitio quaestionis: num praescri-
ptio sit iuris naturalis vel gentium nec ne, sed
mere civilis? Gryphisw.
1764.
Die Meinung des Grotius und anderer von einer stilschwei-
genden
durch Handlungen an den Tag gelegten Einwil-
ligung
hat zwar auch ihre Schwierigkeiten, dennoch be-
hauptet sie vor den übrigen ohnstreitig den Vorzug.
Magn. Crackan de silentio principibus praeiudicante.
Alt.
1705. 4.

B
und dem europaͤiſchen insbeſondere.
Joh. Heinr. Balecke wahrer Begrif des Herkommens,
als ein in den Rechten gegruͤndeter Titel ein Recht
zu beſitzen. Roſtock 1751. 4
**] Die Verbindlichkeit dieſer Gewonheiten beruht freilich
auf etwas ſchwankenden Gruͤnden, ſo daß auch einige mit
Schrodt [Proleg. §. 8.] ſie ad meram rationem decori
zaͤhlen. Eine fingirte aus gemeinſamer Nothwendigkeit
und Wohlfarth hergeleitete Einwilligung, oder ein ſo
genannter Quaſicontract, den einige hierbei annehmen,
iſt kaum vermoͤgend, ein verbindliches Recht unter freien
Voͤlkern zu bewuͤrken. Sam. Gottl. Treueri progr. de
commento obligationis perfectae gentium quaſi ex con-
tractu, Götting
1740. 4. Die Veriaͤhrung, woraus
andere die Rechtskraft herleiten, iſt, wenigſtens nach den
gewoͤnlichen Begriffen des Privatrechts, im Natur- und
Voͤlkerrechte ebenfals unerweislich.
Andr. Wilh. Pagenſtecher de fundamento praeſcri-
ptionis in iure gentium poſitivo, non naturali
quaerendo. Marb.
1748. 4.
Chr. Henr. Breuningii disſ. de praeſcriptione liberis
gentibus incognita. Lipſ.
1752.
Chr. Nic. Carſtens comment. de praeſcriptione inter
gentes locum non habente. Ien.
1758.
Iac. Fr. Roennberg [ſub praeſ. Siegfr. Caeſ. ab
Aeminga] disquiſitio quaeſtionis: num praeſcri-
ptio ſit iuris naturalis vel gentium nec ne, ſed
mere civilis? Gryphisw.
1764.
Die Meinung des Grotius und anderer von einer ſtilſchwei-
genden
durch Handlungen an den Tag gelegten Einwil-
ligung
hat zwar auch ihre Schwierigkeiten, dennoch be-
hauptet ſie vor den uͤbrigen ohnſtreitig den Vorzug.
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Alt.
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[17/0043] und dem europaͤiſchen insbeſondere. *] Joh. Heinr. Balecke wahrer Begrif des Herkommens, als ein in den Rechten gegruͤndeter Titel ein Recht zu beſitzen. Roſtock 1751. 4 **] Die Verbindlichkeit dieſer Gewonheiten beruht freilich auf etwas ſchwankenden Gruͤnden, ſo daß auch einige mit Schrodt [Proleg. §. 8.] ſie ad meram rationem decori zaͤhlen. Eine fingirte aus gemeinſamer Nothwendigkeit und Wohlfarth hergeleitete Einwilligung, oder ein ſo genannter Quaſicontract, den einige hierbei annehmen, iſt kaum vermoͤgend, ein verbindliches Recht unter freien Voͤlkern zu bewuͤrken. Sam. Gottl. Treueri progr. de commento obligationis perfectae gentium quaſi ex con- tractu, Götting 1740. 4. Die Veriaͤhrung, woraus andere die Rechtskraft herleiten, iſt, wenigſtens nach den gewoͤnlichen Begriffen des Privatrechts, im Natur- und Voͤlkerrechte ebenfals unerweislich. Andr. Wilh. Pagenſtecher de fundamento praeſcri- ptionis in iure gentium poſitivo, non naturali quaerendo. Marb. 1748. 4. Chr. Henr. Breuningii disſ. de praeſcriptione liberis gentibus incognita. Lipſ. 1752. Chr. Nic. Carſtens comment. de praeſcriptione inter gentes locum non habente. Ien. 1758. Iac. Fr. Roennberg [ſub praeſ. Siegfr. Caeſ. ab Aeminga] disquiſitio quaeſtionis: num praeſcri- ptio ſit iuris naturalis vel gentium nec ne, ſed mere civilis? Gryphisw. 1764. Die Meinung des Grotius und anderer von einer ſtilſchwei- genden durch Handlungen an den Tag gelegten Einwil- ligung hat zwar auch ihre Schwierigkeiten, dennoch be- hauptet ſie vor den uͤbrigen ohnſtreitig den Vorzug. Magn. Crackan de ſilentio principibus praeiudicante. Alt. 1705. 4. A. B

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht01_1787/43>, abgerufen am 24.11.2024.