Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.Algemeine Grundsätze des Völkerrechts. Durch ausdrückliche Verträge haben verschiedene Spanien und die Vereinigten Niederlande, Frankreich, Spanien und Grosbritannien: Kaiser und Reich mit Frankreich: Beide Theile Die Bourbonischen Mächte: Die contrahirenden Frankreich und die Vereinigten Niederlande: b] La bienveillance mutuelle ou le penchant a se procu- rer mutuellement autant de bons offices que l' on peut sans nuire a ses veritables interets est un principe que l' esprit de commerce et de religion ont fait valoir et qui fait actuellement la maxime de tous les premiers C c
Algemeine Grundſaͤtze des Voͤlkerrechts. Durch ausdruͤckliche Vertraͤge haben verſchiedene Spanien und die Vereinigten Niederlande, Frankreich, Spanien und Grosbritannien: Kaiſer und Reich mit Frankreich: Beide Theile Die Bourboniſchen Maͤchte: Die contrahirenden Frankreich und die Vereinigten Niederlande: b] La bienveillance mutuelle ou le penchant à ſe procu- rer mutuellement autant de bons offices que l’ on peut ſans nuire à ſes veritables intérêts eſt un principe que l’ esprit de commerce et de religion ont fait valoir et qui fait actuellement la maxime de tous les premiers C c
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Algemeine Grundſaͤtze des Voͤlkerrechts.
Durch ausdruͤckliche Vertraͤge haben verſchiedene
europaͤiſche Nazionen zu Leiſtung wechſelſeitiger Liebes-
pflichten ſich anheiſchig gemacht a]. So verbinden
ſich z. B.
Spanien und die Vereinigten Niederlande,
daß beide Theile hinfuͤhro einander mit Rath und That
bey allen Gelegenheiten zu Nutzen ſeyn ſollen. Utrech-
ter Friede 1714. Art. 9.
Frankreich, Spanien und Grosbritannien:
Einer des andern Beſtes und Sicherheit eben ſo wie ſeine
eigne zu Herzen zu nehmen, ſich wegen der Gefahr deſ-
ſelben zu erkundigen und ſolcher mit allen Kraͤften ſich
zu widerſetzen. Geheimer Garantietractat 1721
Art. 1.
Kaiſer und Reich mit Frankreich: Beide Theile
den Nutzen, die Ehre und Vortheile des andern ernſt-
lich zu befoͤrdern. Wiener Defin. Friede 1738. Art. 1.
Die Bourboniſchen Maͤchte: Die contrahirenden
Theile wollen einander ihren Splendeur, Ehre und
Rechte zu erhalten ſuchen. Jede Macht deren Regent
aus dem maͤnnlichen Blute entſproſſen, ſoll ſich bey
allen Gelegenheiten des Schutzes und Beiſtandes der
drey Kronen zu verſprechen haben. Bourb. Familien-
vert. 1761. Art. 20.
Frankreich und die Vereinigten Niederlande:
Beide Theile ſollen einander mit Rath und That unter-
ſtuͤtzen und keine Negociation eingehen, die der andern
nachtheilig ſeyn koͤnnte ꝛc. Allianztract. von 1785.
Art. Sep. 3.
b] La bienveillance mutuelle ou le penchant à ſe procu-
rer mutuellement autant de bons offices que l’ on peut
ſans nuire à ſes veritables intérêts eſt un principe que
l’ esprit de commerce et de religion ont fait valoir et
qui fait actuellement la maxime de tous les premiers
arti-
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Zitationshilfe: | Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht01_1787/427>, abgerufen am 16.02.2025. |