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Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.

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und deren Gleichgewicht.
Krieg unterbleiben und vermeidet werden
möchte
; so haben sie vor gut angesehen, bey Zei-
ten nothwendige Messures zu fassen, um demienigen
Unheil, welches die traurige Begebenheit, wenn
der catholische König ohne Leibeserben mit Tod ab-
gehen solte, nach sich ziehen würde, zu begegnen
und vorzubiegen;" Art. 3.
... "iedoch allemal mit der Bedingung, daß besag-
tes Antheil [des durchlauchtigsten Erzherzogs] nie-
mals vereiniget werden noch bleiben möge auf der
Person desienigen, welcher Kayser oder römischer
König seyn, oder der auch ein oder anderes gewor-
den seyn wird, es geschehe gleich durch Succession,
Testament, Heyrathscontract, Schenkung, Ver-
tauschung, Cession, Appellation, Aufruhr, oder
in andere Wege: Und ingleichen soll auch besagter
Theil des durchlauchtigsten Erzherzogs niemals fal-
len noch bleiben können auf der Person eines Für-
sten, welcher König in Frankreich oder Dauphin
sey; oder einer oder anderes geworden seyn wird,
es geschehe gleich durch Succession, Testament etc."
Art. 9.
"Und damit die Ruhe in Europa noch bes-
ser versichert und festgestelt seyn möchte
, so
werden besagte Könige, Fürsten und Stände,
[welche hiemit einstimmen wollen, und admittirt
werden sollen] nicht nur allein invitirt werden, die
Garants zu seyn, über die Execution dieses Tra-
ctats und über die Gültigkeit der darinnen enthalte-
nen Verzichten, wie hieroben schon gedacht worden
ist; sondern wenn einer von denen Potentaten,
welchen zum Besten diese Abtheilungen geschehen,
in das künftige, die in diesem Vergleich festgestelte
Ordnung troubliren und verwirren, neue und selbi-
gem zuwiderlaufende Unternehmungen vor die Hand

neh-
und deren Gleichgewicht.
Krieg unterbleiben und vermeidet werden
moͤchte
; ſo haben ſie vor gut angeſehen, bey Zei-
ten nothwendige Meſſures zu faſſen, um demienigen
Unheil, welches die traurige Begebenheit, wenn
der catholiſche Koͤnig ohne Leibeserben mit Tod ab-
gehen ſolte, nach ſich ziehen wuͤrde, zu begegnen
und vorzubiegen;” Art. 3.
… „iedoch allemal mit der Bedingung, daß beſag-
tes Antheil [des durchlauchtigſten Erzherzogs] nie-
mals vereiniget werden noch bleiben moͤge auf der
Perſon desienigen, welcher Kayſer oder roͤmiſcher
Koͤnig ſeyn, oder der auch ein oder anderes gewor-
den ſeyn wird, es geſchehe gleich durch Succeſſion,
Teſtament, Heyrathscontract, Schenkung, Ver-
tauſchung, Ceſſion, Appellation, Aufruhr, oder
in andere Wege: Und ingleichen ſoll auch beſagter
Theil des durchlauchtigſten Erzherzogs niemals fal-
len noch bleiben koͤnnen auf der Perſon eines Fuͤr-
ſten, welcher Koͤnig in Frankreich oder Dauphin
ſey; oder einer oder anderes geworden ſeyn wird,
es geſchehe gleich durch Succeſſion, Teſtament ꝛc.“
Art. 9.
„Und damit die Ruhe in Europa noch beſ-
ſer verſichert und feſtgeſtelt ſeyn moͤchte
, ſo
werden beſagte Koͤnige, Fuͤrſten und Staͤnde,
[welche hiemit einſtimmen wollen, und admittirt
werden ſollen] nicht nur allein invitirt werden, die
Garants zu ſeyn, uͤber die Execution dieſes Tra-
ctats und uͤber die Guͤltigkeit der darinnen enthalte-
nen Verzichten, wie hieroben ſchon gedacht worden
iſt; ſondern wenn einer von denen Potentaten,
welchen zum Beſten dieſe Abtheilungen geſchehen,
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Ordnung troubliren und verwirren, neue und ſelbi-
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[347/0373] und deren Gleichgewicht. Krieg unterbleiben und vermeidet werden moͤchte; ſo haben ſie vor gut angeſehen, bey Zei- ten nothwendige Meſſures zu faſſen, um demienigen Unheil, welches die traurige Begebenheit, wenn der catholiſche Koͤnig ohne Leibeserben mit Tod ab- gehen ſolte, nach ſich ziehen wuͤrde, zu begegnen und vorzubiegen;” Art. 3. … „iedoch allemal mit der Bedingung, daß beſag- tes Antheil [des durchlauchtigſten Erzherzogs] nie- mals vereiniget werden noch bleiben moͤge auf der Perſon desienigen, welcher Kayſer oder roͤmiſcher Koͤnig ſeyn, oder der auch ein oder anderes gewor- den ſeyn wird, es geſchehe gleich durch Succeſſion, Teſtament, Heyrathscontract, Schenkung, Ver- tauſchung, Ceſſion, Appellation, Aufruhr, oder in andere Wege: Und ingleichen ſoll auch beſagter Theil des durchlauchtigſten Erzherzogs niemals fal- len noch bleiben koͤnnen auf der Perſon eines Fuͤr- ſten, welcher Koͤnig in Frankreich oder Dauphin ſey; oder einer oder anderes geworden ſeyn wird, es geſchehe gleich durch Succeſſion, Teſtament ꝛc.“ Art. 9. „Und damit die Ruhe in Europa noch beſ- ſer verſichert und feſtgeſtelt ſeyn moͤchte, ſo werden beſagte Koͤnige, Fuͤrſten und Staͤnde, [welche hiemit einſtimmen wollen, und admittirt werden ſollen] nicht nur allein invitirt werden, die Garants zu ſeyn, uͤber die Execution dieſes Tra- ctats und uͤber die Guͤltigkeit der darinnen enthalte- nen Verzichten, wie hieroben ſchon gedacht worden iſt; ſondern wenn einer von denen Potentaten, welchen zum Beſten dieſe Abtheilungen geſchehen, in das kuͤnftige, die in dieſem Vergleich feſtgeſtelte Ordnung troubliren und verwirren, neue und ſelbi- gem zuwiderlaufende Unternehmungen vor die Hand neh-

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Zitationshilfe: Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht01_1787/373>, abgerufen am 25.11.2024.