Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.Von dem Völkerrechte überhaupt, bindlichkeiten sich bestimmen lassen c], den Inbegrif desVölkerrechts im eigentlichen Verstande aus d]. a] Frid. Alex. Künhold de statu naturali rerumpublicarum Lips. 1723. 4. b] Die Pflichten der Nazionen gegen sich selbst gehören in die Völkermoral, und erhalten im Völkerrechte nur in so weit einen Platz, als sie zur bessern Erkentnis der Ver- bindlichkeiten gegeneinander dienen. c] In einer weitläuftigern Bedeutung rechnet man auch wil- kührliche Handlungen, welche blos auf Billigkeit und Wohlstand, folglich auf unvolkomnen Verbindlichkeiten, beruhen, zum Völkerrechte. Io. Krugii diß. de obliga- tione decori Lips. 1711. 4. Joh. Jac. Mosers Versuch des neusten europäischen Völkerrechts 1. Theil, in der vorläufigen Abhandlung §. 1. u. a. O. d] Sam. Rachelii diß. II. de jure nat. et gentium Kilon. 1673. und 1696. 4. Io. Wolfg. Iaegeri diß. de jure gentium, Tubing. 1686. 4. Ern. Tenzelii progr. de juris gentium vera indole Erf. 1719. 4. Joh. Jac. Mosers Abhandlung von dem Völkerrecht über- haupt und dem europäischen insbesondere; in seinen Moserianis, Leipzig 1739. 8. Nr. 4. S. 72:91. in- gleichen dessen übrige weiter unten vorkommende Schriften vom Völkerrecht. *] Die römischen Rechtsgelehrten verbanden mit dem Aus- druck: Völkerrecht [Jus Gentium] ganz andere Begriffe. Mehrentheils verstanden sie darunter gewisse bürgerliche Einrichtungen, die, aus der Natur der Sache selbst her- geleitet, fast allen Völkern gemein waren, §. 2. Inst. de J. N. G. et C. §. 1. 2. Inst. de rer. divis. l. 5. p. de just. et jur. l. 15. p. de interd. et releg. zuweilen das Von dem Voͤlkerrechte uͤberhaupt, bindlichkeiten ſich beſtimmen laſſen c], den Inbegrif desVoͤlkerrechts im eigentlichen Verſtande aus d]. a] Frid. Alex. Künhold de ſtatu naturali rerumpublicarum Lipſ. 1723. 4. b] Die Pflichten der Nazionen gegen ſich ſelbſt gehoͤren in die Voͤlkermoral, und erhalten im Voͤlkerrechte nur in ſo weit einen Platz, als ſie zur beſſern Erkentnis der Ver- bindlichkeiten gegeneinander dienen. c] In einer weitlaͤuftigern Bedeutung rechnet man auch wil- kuͤhrliche Handlungen, welche blos auf Billigkeit und Wohlſtand, folglich auf unvolkomnen Verbindlichkeiten, beruhen, zum Voͤlkerrechte. Io. Krugii diß. de obliga- tione decori Lipſ. 1711. 4. Joh. Jac. Moſers Verſuch des neuſten europaͤiſchen Voͤlkerrechts 1. Theil, in der vorlaͤufigen Abhandlung §. 1. u. a. O. d] Sam. Rachelii diß. II. de jure nat. et gentium Kilon. 1673. und 1696. 4. Io. Wolfg. Iaegeri diß. de jure gentium, Tubing. 1686. 4. Ern. Tenzelii progr. de juris gentium vera indole Erf. 1719. 4. Joh. Jac. Moſers Abhandlung von dem Voͤlkerrecht uͤber- haupt und dem europaͤiſchen insbeſondere; in ſeinen Moſerianis, Leipzig 1739. 8. Nr. 4. S. 72:91. in- gleichen deſſen uͤbrige weiter unten vorkommende Schriften vom Voͤlkerrecht. *] Die roͤmiſchen Rechtsgelehrten verbanden mit dem Aus- druck: Voͤlkerrecht [Jus Gentium] ganz andere Begriffe. Mehrentheils verſtanden ſie darunter gewiſſe buͤrgerliche Einrichtungen, die, aus der Natur der Sache ſelbſt her- geleitet, faſt allen Voͤlkern gemein waren, §. 2. Inſt. de J. N. G. et C. §. 1. 2. Inſt. de rer. divis. l. 5. π. de juſt. et jur. l. 15. π. de interd. et releg. zuweilen das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0028" n="2"/><fw place="top" type="header">Von dem Voͤlkerrechte uͤberhaupt,</fw><lb/> bindlichkeiten ſich beſtimmen laſſen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup">c</hi></hi>], den Inbegrif des<lb/><hi rendition="#fr">Voͤlkerrechts</hi> im eigentlichen Verſtande aus <hi rendition="#aq"><hi rendition="#sup">d</hi></hi>].</p><lb/> <note place="end" n="a]"><hi rendition="#aq">Frid. 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Von dem Voͤlkerrechte uͤberhaupt,
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Voͤlkerrechts im eigentlichen Verſtande aus d].
a] Frid. Alex. Künhold de ſtatu naturali rerumpublicarum
Lipſ. 1723. 4.
b] Die Pflichten der Nazionen gegen ſich ſelbſt gehoͤren in
die Voͤlkermoral, und erhalten im Voͤlkerrechte nur in ſo
weit einen Platz, als ſie zur beſſern Erkentnis der Ver-
bindlichkeiten gegeneinander dienen.
c] In einer weitlaͤuftigern Bedeutung rechnet man auch wil-
kuͤhrliche Handlungen, welche blos auf Billigkeit und
Wohlſtand, folglich auf unvolkomnen Verbindlichkeiten,
beruhen, zum Voͤlkerrechte. Io. Krugii diß. de obliga-
tione decori Lipſ. 1711. 4. Joh. Jac. Moſers Verſuch
des neuſten europaͤiſchen Voͤlkerrechts 1. Theil, in der
vorlaͤufigen Abhandlung §. 1. u. a. O.
d] Sam. Rachelii diß. II. de jure nat. et gentium Kilon.
1673. und 1696. 4.
Io. Wolfg. Iaegeri diß. de jure gentium, Tubing.
1686. 4.
Ern. Tenzelii progr. de juris gentium vera indole
Erf. 1719. 4.
Joh. Jac. Moſers Abhandlung von dem Voͤlkerrecht uͤber-
haupt und dem europaͤiſchen insbeſondere; in ſeinen
Moſerianis, Leipzig 1739. 8. Nr. 4. S. 72:91. in-
gleichen deſſen uͤbrige weiter unten vorkommende
Schriften vom Voͤlkerrecht.
*] Die roͤmiſchen Rechtsgelehrten verbanden mit dem Aus-
druck: Voͤlkerrecht [Jus Gentium] ganz andere Begriffe.
Mehrentheils verſtanden ſie darunter gewiſſe buͤrgerliche
Einrichtungen, die, aus der Natur der Sache ſelbſt her-
geleitet, faſt allen Voͤlkern gemein waren, §. 2. Inſt. de
J. N. G. et C. §. 1. 2. Inſt. de rer. divis. l. 5. π. de
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Zitationshilfe: | Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_voelkerrecht01_1787/28>, abgerufen am 16.07.2024. |