Günther, Karl Gottlob: Europäisches Völkerrecht in Friedenszeiten nach Vernunft, Verträgen und Herkommen, mit Anwendung auf die teutschen Reichsstände. Bd. 1. Altenburg, 1787.Von der ursprünglichen Gleichheit der Zeit an gerechnet, als es zuerst Könige gehabt; denndaß es nachher wieder einigemal unteriocht gewesen, sey ienem Alter nicht nachtheilig. Nicht minder bezog es sich auf seine Freundschaft mit Kaisern und Königen und auf die überall bekanten Heldenthaten der schwedischen Nazion. a] Als auf der Kirchenversamlung zu Basel ieder Staat seine Gründe des Ranges vorlegen muste, that es auch der schwedische und schloß mit den Worten: Speramus reve- rendissimi patres, judicabitis in ordine sedium, nostrum regnum primum, et si non primum, tamen primo pro- ximum locum sibi vindicare. Zugleich übergab der Ge- sandte eine Protestation gegen alles den Rechten und Vor- zügen seines Principals nachtheilige, wenn man ihm kei- nen dem Range seines Königs angemessenen Platz anwei- sen solte, den er, blos um die Versamlung nicht zu stören, einnehmen würde. s. Roußet. b] Roußet, c. VII. p. 59. c] Moser am ang. O. d] Real, V. 4. 3. p. 976. *] Crusius, III. c. 6. p. 466. Stosch, S. 675. Zwanzig, 1. Th. Tit. 11. und 12. Stiev, S. 118. §. 29. Polen. Die Kron Polen nimt zwar in der päpstlichen Rang- Den
Von der urſpruͤnglichen Gleichheit der Zeit an gerechnet, als es zuerſt Koͤnige gehabt; denndaß es nachher wieder einigemal unteriocht geweſen, ſey ienem Alter nicht nachtheilig. Nicht minder bezog es ſich auf ſeine Freundſchaft mit Kaiſern und Koͤnigen und auf die uͤberall bekanten Heldenthaten der ſchwediſchen Nazion. a] Als auf der Kirchenverſamlung zu Baſel ieder Staat ſeine Gruͤnde des Ranges vorlegen muſte, that es auch der ſchwediſche und ſchloß mit den Worten: Speramus reve- rendiſſimi patres, judicabitis in ordine ſedium, noſtrum regnum primum, et ſi non primum, tamen primo pro- ximum locum ſibi vindicare. Zugleich uͤbergab der Ge- ſandte eine Proteſtation gegen alles den Rechten und Vor- zuͤgen ſeines Principals nachtheilige, wenn man ihm kei- nen dem Range ſeines Koͤnigs angemeſſenen Platz anwei- ſen ſolte, den er, blos um die Verſamlung nicht zu ſtoͤren, einnehmen wuͤrde. ſ. Roußet. b] Roußet, c. VII. p. 59. c] Moſer am ang. O. d] Real, V. 4. 3. p. 976. *] Cruſius, III. c. 6. p. 466. Stoſch, S. 675. Zwanzig, 1. Th. Tit. 11. und 12. Stiev, S. 118. §. 29. Polen. Die Kron Polen nimt zwar in der paͤpſtlichen Rang- Den
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Von der urſpruͤnglichen Gleichheit
der Zeit an gerechnet, als es zuerſt Koͤnige gehabt; denn
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ienem Alter nicht nachtheilig. Nicht minder bezog es
ſich auf ſeine Freundſchaft mit Kaiſern und Koͤnigen und
auf die uͤberall bekanten Heldenthaten der ſchwediſchen
Nazion.
a] Als auf der Kirchenverſamlung zu Baſel ieder Staat ſeine
Gruͤnde des Ranges vorlegen muſte, that es auch der
ſchwediſche und ſchloß mit den Worten: Speramus reve-
rendiſſimi patres, judicabitis in ordine ſedium, noſtrum
regnum primum, et ſi non primum, tamen primo pro-
ximum locum ſibi vindicare. Zugleich uͤbergab der Ge-
ſandte eine Proteſtation gegen alles den Rechten und Vor-
zuͤgen ſeines Principals nachtheilige, wenn man ihm kei-
nen dem Range ſeines Koͤnigs angemeſſenen Platz anwei-
ſen ſolte, den er, blos um die Verſamlung nicht zu ſtoͤren,
einnehmen wuͤrde. ſ. Roußet.
b] Roußet, c. VII. p. 59.
c] Moſer am ang. O.
d] Real, V. 4. 3. p. 976.
*] Cruſius, III. c. 6. p. 466. Stoſch, S. 675. Zwanzig,
1. Th. Tit. 11. und 12. Stiev, S. 118.
§. 29.
Polen.
Die Kron Polen nimt zwar in der paͤpſtlichen Rang-
ordnung den letzten Platz unter den Koͤnigen ein, ſie will
ſich iedoch damit nicht begnuͤgen, und auch aus der
Urſach nicht die ſchlechteſte ſeyn, weil dieſes Reich von
den Roͤmern nie bezwungen worden, ſondern ſeine Frei-
heit iederzeit behalten. Sie hat daher ehemals beſonders
mit Portugal, Schweden, Hungarn und Boͤhmen ꝛc.
um den Rang geſtritten.
Den
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