Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.mische Kirche / als sie noch in ihrem reinen Jungfräulichen Zustande war / rühmen können; aber die ietzige abgefallene Römische Kirche kan sich derselben nicht rühmen / noch auf sie beruffen. Antwort auf die acht und dreyßigste Betrachtung. Diese Motive hat nichts neues in sich / sondern ist nur eine Wiederholung der vorhergehenden / die auch könte unbeantwortet bleiben / wenn er nicht sein Absehen auf unsere Lutherische Gemeine vornehmlich gerichtet; daher ich solches nur invertire und sage: Unsere Kirche hat keine andere Articul / als die wahre Kirche zu allen Zeiten gelehret hat / sie ist also Apostolisch / ist überall wo wahre Christen seyn / und unsere Lehrer sind wahre Nachfolger der Apostel / quoad successionem doctrinalem, und aller treuen Lehrer / es sind auch noch viel Fromme / die sich der wahren Gottseligkeit befleißigen. Wir lehren das Böse lassen / und das Gute thun / und sagen daß die Gottseligkeit nöthig / und vieles möglich sey / durch die von GOtt verliehene Gnaden-Krafft / und auch zu allen Dingen nützlich / und sind also eine heilige Kirche / und straffen mische Kirche / als sie noch in ihrem reinen Jungfräulichen Zustande war / rühmen können; aber die ietzige abgefallene Römische Kirche kan sich derselben nicht rühmen / noch auf sie beruffen. Antwort auf die acht und dreyßigste Betrachtung. Diese Motive hat nichts neues in sich / sondern ist nur eine Wiederholung der vorhergehenden / die auch könte unbeantwortet bleiben / wenn er nicht sein Absehen auf unsere Lutherische Gemeine vornehmlich gerichtet; daher ich solches nur invertire und sage: Unsere Kirche hat keine andere Articul / als die wahre Kirche zu allen Zeiten gelehret hat / sie ist also Apostolisch / ist überall wo wahre Christen seyn / und unsere Lehrer sind wahre Nachfolger der Apostel / quoad successionem doctrinalem, und aller treuen Lehrer / es sind auch noch viel Fromme / die sich der wahren Gottseligkeit befleißigen. Wir lehren das Böse lassen / und das Gute thun / und sagen daß die Gottseligkeit nöthig / und vieles möglich sey / durch die von GOtt verliehene Gnaden-Krafft / und auch zu allen Dingen nützlich / und sind also eine heilige Kirche / und straffen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0086" n="86"/> mische Kirche / als sie noch in ihrem reinen Jungfräulichen Zustande war / rühmen können; aber die ietzige abgefallene Römische Kirche kan sich derselben nicht rühmen / noch auf sie beruffen.</p> </div> <div> <head>Antwort auf die acht und dreyßigste Betrachtung.<lb/></head> <p>Diese Motive hat nichts neues in sich / sondern ist nur eine Wiederholung der vorhergehenden / die auch könte unbeantwortet bleiben / wenn er nicht sein Absehen auf unsere Lutherische Gemeine vornehmlich gerichtet; daher ich solches nur invertire und sage: Unsere Kirche hat keine andere Articul / als die wahre Kirche zu allen Zeiten gelehret hat / sie ist also Apostolisch / ist überall wo wahre Christen seyn / und unsere Lehrer sind wahre Nachfolger der Apostel / quoad successionem doctrinalem, und aller treuen Lehrer / es sind auch noch viel Fromme / die sich der wahren Gottseligkeit befleißigen. Wir lehren das Böse lassen / und das Gute thun / und sagen daß die Gottseligkeit nöthig / und vieles möglich sey / durch die von GOtt verliehene Gnaden-Krafft / und auch zu allen Dingen nützlich / und sind also eine heilige Kirche / und straffen </p> </div> </body> </text> </TEI> [86/0086]
mische Kirche / als sie noch in ihrem reinen Jungfräulichen Zustande war / rühmen können; aber die ietzige abgefallene Römische Kirche kan sich derselben nicht rühmen / noch auf sie beruffen.
Antwort auf die acht und dreyßigste Betrachtung.
Diese Motive hat nichts neues in sich / sondern ist nur eine Wiederholung der vorhergehenden / die auch könte unbeantwortet bleiben / wenn er nicht sein Absehen auf unsere Lutherische Gemeine vornehmlich gerichtet; daher ich solches nur invertire und sage: Unsere Kirche hat keine andere Articul / als die wahre Kirche zu allen Zeiten gelehret hat / sie ist also Apostolisch / ist überall wo wahre Christen seyn / und unsere Lehrer sind wahre Nachfolger der Apostel / quoad successionem doctrinalem, und aller treuen Lehrer / es sind auch noch viel Fromme / die sich der wahren Gottseligkeit befleißigen. Wir lehren das Böse lassen / und das Gute thun / und sagen daß die Gottseligkeit nöthig / und vieles möglich sey / durch die von GOtt verliehene Gnaden-Krafft / und auch zu allen Dingen nützlich / und sind also eine heilige Kirche / und straffen
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Zitationshilfe: | Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/86>, abgerufen am 16.02.2025. |