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Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.

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dem sie mehrentheils deswegen vor Heilige gehalten werden / weil sie die Menschen-Satzungen / vom Fasten durch Unterscheid der Speise / vom Wallfahrten / vom Geisseln / etc. beobachtet haben. O wie wenig rechtschaffene Heiligen müssen in derjenigen Kirche seyn / darinne man den Leuten das rechte Mittel zur Heiligung / nemlich das geschriebene Wort GOttes entzieht und zu lesen verbiethet / auch die Leute zu dem opere operato anführet / und sie in der irrigen Meynung stecken läst / ob sey es schon genug und GOtt dem HErrn gefällig / wenn man nur viele Pater noster und Ave Maria mit dem Munde herplappere.

3. Daß die Römisch-Catholische Kirche nicht die rechte Christliche Catholische und allgemeine Kirche sey / weil sie nicht mehr den alten Apostolischen Catholischen Glauben hat. Zugeschweigen daß es auch eine blosse Pralerey sey / was vor eine grosse Menge sey derer / die ihr beypflichten / sintemahl bekant ist / daß derer welche in der Protestantischen und Griechischen Kirche / ihr widersprechen / eine grössere Anzahl sey. Was von der alten Römischen Kirche Rom. 1. angeführet wird / dessen hat sich die ietzige Römische

dem sie mehrentheils deswegen vor Heilige gehalten werden / weil sie die Menschen-Satzungen / vom Fasten durch Unterscheid der Speise / vom Wallfahrten / vom Geisseln / etc. beobachtet haben. O wie wenig rechtschaffene Heiligen müssen in derjenigen Kirche seyn / darinne man den Leuten das rechte Mittel zur Heiligung / nemlich das geschriebene Wort GOttes entzieht und zu lesen verbiethet / auch die Leute zu dem opere operato anführet / und sie in der irrigen Meynung stecken läst / ob sey es schon genug und GOtt dem HErrn gefällig / wenn man nur viele Pater noster und Ave Maria mit dem Munde herplappere.

3. Daß die Römisch-Catholische Kirche nicht die rechte Christliche Catholische und allgemeine Kirche sey / weil sie nicht mehr den alten Apostolischen Catholischen Glauben hat. Zugeschweigen daß es auch eine blosse Pralerey sey / was vor eine grosse Menge sey derer / die ihr beypflichten / sintemahl bekant ist / daß derer welche in der Protestantischen und Griechischen Kirche / ihr widersprechen / eine grössere Anzahl sey. Was von der alten Römischen Kirche Rom. 1. angeführet wird / dessen hat sich die ietzige Römische

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[47/0047] dem sie mehrentheils deswegen vor Heilige gehalten werden / weil sie die Menschen-Satzungen / vom Fasten durch Unterscheid der Speise / vom Wallfahrten / vom Geisseln / etc. beobachtet haben. O wie wenig rechtschaffene Heiligen müssen in derjenigen Kirche seyn / darinne man den Leuten das rechte Mittel zur Heiligung / nemlich das geschriebene Wort GOttes entzieht und zu lesen verbiethet / auch die Leute zu dem opere operato anführet / und sie in der irrigen Meynung stecken läst / ob sey es schon genug und GOtt dem HErrn gefällig / wenn man nur viele Pater noster und Ave Maria mit dem Munde herplappere. 3. Daß die Römisch-Catholische Kirche nicht die rechte Christliche Catholische und allgemeine Kirche sey / weil sie nicht mehr den alten Apostolischen Catholischen Glauben hat. Zugeschweigen daß es auch eine blosse Pralerey sey / was vor eine grosse Menge sey derer / die ihr beypflichten / sintemahl bekant ist / daß derer welche in der Protestantischen und Griechischen Kirche / ihr widersprechen / eine grössere Anzahl sey. Was von der alten Römischen Kirche Rom. 1. angeführet wird / dessen hat sich die ietzige Römische

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Zitationshilfe: Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/47>, abgerufen am 24.11.2024.