Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.Gottes Wort von der hohen Foderung des Gesetzes unterrichten / und daß dessen vollkommene Erfüllung uns Menschen nach dem Sündenfall unmöglich sey; dennoch aber zeigen wir / wie es doch müglich sey / durch Gottes Gnade und aus den in der Wiedergeburth empfangenen Kräfften des Heil. Geistes das Gesetze GOttes zu halten / das ist: so zu beobachten / daß man nicht muthwillig und vorsetzlich darwider sündige; und vermahnen deßwegen die Bekehrten / sich nach der Haltung und Erfüllung der Gebothe GOttes zu bemühen / und in der Heiligung zu wachsen / und biß ans Ende darinnen fortzufahren / 2. Cor. 7. nicht die Seeligkeit zu verdienen / die wir schon in der Rechtfertigung zugleich mit empfangen / sondern um vieler andern Ursachen auch Nutzens halben / und ob wir gleich keine canonisirte Heiligen haben / so halten wir doch dafür / daß GOtt unter uns seine verborgene gewiß habe / Rom. 2 / 29. 1. Cor. 4 / 9. und GOttes Wort unter uns seine Krafft erreichet / Es. 55. Unsere Kirche ist auch allgemeine / und hat für sich catholicismum temporum & locorum: wo die wahre Kirche ist / und wenn sie gewesen ist / die ist mit uns einig gewesen / und hat ei- Gottes Wort von der hohen Foderung des Gesetzes unterrichten / und daß dessen vollkommene Erfüllung uns Menschen nach dem Sündenfall unmöglich sey; dennoch aber zeigen wir / wie es doch müglich sey / durch Gottes Gnade und aus den in der Wiedergeburth empfangenen Kräfften des Heil. Geistes das Gesetze GOttes zu halten / das ist: so zu beobachten / daß man nicht muthwillig und vorsetzlich darwider sündige; und vermahnen deßwegen die Bekehrten / sich nach der Haltung und Erfüllung der Gebothe GOttes zu bemühen / und in der Heiligung zu wachsen / und biß ans Ende darinnen fortzufahren / 2. Cor. 7. nicht die Seeligkeit zu verdienen / die wir schon in der Rechtfertigung zugleich mit empfangen / sondern um vieler andern Ursachen auch Nutzens halben / und ob wir gleich keine canonisirte Heiligen haben / so halten wir doch dafür / daß GOtt unter uns seine verborgene gewiß habe / Rom. 2 / 29. 1. Cor. 4 / 9. und GOttes Wort unter uns seine Krafft erreichet / Es. 55. Unsere Kirche ist auch allgemeine / und hat für sich catholicismum temporum & locorum: wo die wahre Kirche ist / und wenn sie gewesen ist / die ist mit uns einig gewesen / und hat ei- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0045" n="45"/> Gottes Wort von der hohen Foderung des Gesetzes unterrichten / und daß dessen vollkommene Erfüllung uns Menschen nach dem Sündenfall unmöglich sey; dennoch aber zeigen wir / wie es doch müglich sey / durch Gottes Gnade und aus den in der Wiedergeburth empfangenen Kräfften des Heil. Geistes das Gesetze GOttes zu halten / das ist: so zu beobachten / daß man nicht muthwillig und vorsetzlich darwider sündige; und vermahnen deßwegen die Bekehrten / sich nach der Haltung und Erfüllung der Gebothe GOttes zu bemühen / und in der Heiligung zu wachsen / und biß ans Ende darinnen fortzufahren / 2. Cor. 7. nicht die Seeligkeit zu verdienen / die wir schon in der Rechtfertigung zugleich mit empfangen / sondern um vieler andern Ursachen auch Nutzens halben / und ob wir gleich keine canonisirte Heiligen haben / so halten wir doch dafür / daß GOtt unter uns seine verborgene gewiß habe / Rom. 2 / 29. 1. Cor. 4 / 9. und GOttes Wort unter uns seine Krafft erreichet / Es. 55. Unsere Kirche ist auch allgemeine / und hat für sich catholicismum temporum & locorum: wo die wahre Kirche ist / und wenn sie gewesen ist / die ist mit uns einig gewesen / und hat ei- </p> </div> </body> </text> </TEI> [45/0045]
Gottes Wort von der hohen Foderung des Gesetzes unterrichten / und daß dessen vollkommene Erfüllung uns Menschen nach dem Sündenfall unmöglich sey; dennoch aber zeigen wir / wie es doch müglich sey / durch Gottes Gnade und aus den in der Wiedergeburth empfangenen Kräfften des Heil. Geistes das Gesetze GOttes zu halten / das ist: so zu beobachten / daß man nicht muthwillig und vorsetzlich darwider sündige; und vermahnen deßwegen die Bekehrten / sich nach der Haltung und Erfüllung der Gebothe GOttes zu bemühen / und in der Heiligung zu wachsen / und biß ans Ende darinnen fortzufahren / 2. Cor. 7. nicht die Seeligkeit zu verdienen / die wir schon in der Rechtfertigung zugleich mit empfangen / sondern um vieler andern Ursachen auch Nutzens halben / und ob wir gleich keine canonisirte Heiligen haben / so halten wir doch dafür / daß GOtt unter uns seine verborgene gewiß habe / Rom. 2 / 29. 1. Cor. 4 / 9. und GOttes Wort unter uns seine Krafft erreichet / Es. 55. Unsere Kirche ist auch allgemeine / und hat für sich catholicismum temporum & locorum: wo die wahre Kirche ist / und wenn sie gewesen ist / die ist mit uns einig gewesen / und hat ei-
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Zitationshilfe: | Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/45>, abgerufen am 22.07.2024. |