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Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711.

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passiren. Dannenhero auch geschrieben stehet: daß alle unsere Gerechtigkeit vor GOtt sey wie ein beflecktes Kleid / Es. 64. Indessen ist doch auch das unvollkommene gute Werck GOtt angenehm wegen der Genugthuung und Fürbitte JEsu Christi / und deren bußfertigen gläubigen Zueignung. Gregor. M. Moral. L. IX. c. 11. omnis humana Justitia injustitia dicitur, si districte judicetur.

Antwort auf die siebenzehnde Betrachtung.

Ein Praedicante würde dem / welcher andern was entwendet hat / rathen / daß er das entwendete Gut wiedergeben solte / weil solches ein gutes (quoad formam substantialem & accidentalem) und von GOtt befohlenes Werck ist; jedoch darff sich ein solcher Mensch auf diß gute Werck nichts einbilden / weil in seinem verderbten Fleische bey solcher Restitution die anklebende Trägheit sich befindet / und also sein gutes Werck in den Augen des allerheiligsten und allwissenden Gottes nicht vollkommen gut sondern mangelhafftig ist.

passiren. Dannenhero auch geschrieben stehet: daß alle unsere Gerechtigkeit vor GOtt sey wie ein beflecktes Kleid / Es. 64. Indessen ist doch auch das unvollkommene gute Werck GOtt angenehm wegen der Genugthuung und Fürbitte JEsu Christi / und deren bußfertigen gläubigen Zueignung. Gregor. M. Moral. L. IX. c. 11. omnis humana Justitia injustitia dicitur, si districtè judicetur.

Antwort auf die siebenzehnde Betrachtung.

Ein Praedicante würde dem / welcher andern was entwendet hat / rathen / daß er das entwendete Gut wiedergeben solte / weil solches ein gutes (quoad formam substantialem & accidentalem) und von GOtt befohlenes Werck ist; jedoch darff sich ein solcher Mensch auf diß gute Werck nichts einbilden / weil in seinem verderbten Fleische bey solcher Restitution die anklebende Trägheit sich befindet / und also sein gutes Werck in den Augen des allerheiligsten und allwissenden Gottes nicht vollkommen gut sondern mangelhafftig ist.

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[39/0039] passiren. Dannenhero auch geschrieben stehet: daß alle unsere Gerechtigkeit vor GOtt sey wie ein beflecktes Kleid / Es. 64. Indessen ist doch auch das unvollkommene gute Werck GOtt angenehm wegen der Genugthuung und Fürbitte JEsu Christi / und deren bußfertigen gläubigen Zueignung. Gregor. M. Moral. L. IX. c. 11. omnis humana Justitia injustitia dicitur, si districtè judicetur. Antwort auf die siebenzehnde Betrachtung. Ein Praedicante würde dem / welcher andern was entwendet hat / rathen / daß er das entwendete Gut wiedergeben solte / weil solches ein gutes (quoad formam substantialem & accidentalem) und von GOtt befohlenes Werck ist; jedoch darff sich ein solcher Mensch auf diß gute Werck nichts einbilden / weil in seinem verderbten Fleische bey solcher Restitution die anklebende Trägheit sich befindet / und also sein gutes Werck in den Augen des allerheiligsten und allwissenden Gottes nicht vollkommen gut sondern mangelhafftig ist.

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Zitationshilfe: Günther, Johann: Send-Schreiben an einen S. Theologum. Leipzig, 1711, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/guenther_sendschreiben_1711/39>, abgerufen am 24.11.2024.