Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gryphius, Andreas: Großmüttiger Rechts-Gelehrter/ Oder Sterbender Æmilius Paulus Papinianus. Breslau, 1659.

Bild:
<< vorherige Seite
Anmerckungen.

v. 155. Der Syrer Abkunfft. Getae, der Syrischen
Iulien Kinde.

v. 177. So beut der Schwager. Papinianus Bas-
siani
Schwager.

v. 205. Schaut wie das freche Glück. Ubermassen ar-
tig sind die Worte welche Petrus Aretinus in den Mund sei-
nes Hippocrito, (Atto secundo Scena terza) leget.
Non e dubbio, che il cortigiano favorito dal suo Prin-
cipe, non sia una signoria. Tamen lo incampiar in un
filo di paglia lo fa morire sopra un fascio di fieno.
Es
ist kein Zweiffel daß es umb einen Hofmann/ welchem sein Fürst
sehr gewogen/ nicht eine grosse Herrlikeit sey: aber das an-
stossen an die geringste Spreuer-Spitze/ machet daß er auff ei-
nem Hew-gebündlein sterben muß. Noch artiger was Scri-
banus (in Politic. Christ. cap. XII. lib. I.)
setzet.
O aulas sphaeristeria! & o! quotquot in illis regiae
pilae.
An selbigem Ort erwehnet er gleichsfalls deß Hertzogs
von Ancre, welcher an dem Frantzosischen Hofe jämmerlich
umbkommen/ bringet etliche Stücke auß der auff jhn gemach-
ten Grab-Schrifft vor/ und beklaget hoch daß sie nicht gantz
in seine Hände gerathen/ weil denn selbige mir unverhofft auff
meinen Reisen zukommen/ wil ich sie (weil es nicht eine wie
Scribanus vermeynet/ sondern deren etliche) gantz hiher se-
tzen/ umb so vil mehr weil er so hoch verlangen darnach ge-
tragen. O quis invidit mihi & Orbi corporis medium!
und o multa ab hac manu nulli veterum cessura. Auch
vil die die wenigen Zeilen/ & defrustati corporis frusta
wie er redet/ bey jhm gelesen/ selbige unzubrochen zu lesen
begehret:

Eheu! rerum vices,
Gallicum Sejanum
Regno propinquum, Regi proximum
Poenitens aut fatigata
Fortuna destinuit.
Principum Invidiae, victima mactatur
Ut sacer Homo saginatus publico

Galliam
Anmerckungen.

v. 155. Der Syrer Abkunfft. Getæ, der Syriſchen
Iulien Kinde.

v. 177. So beut der Schwager. Papinianus Bas-
ſiani
Schwager.

v. 205. Schaut wie das freche Gluͤck. Ubermaſſen ar-
tig ſind die Worte welche Petrus Aretinus in den Mund ſei-
nes Hippocrito, (Atto ſecundo Scena terza) leget.
Non è dubbio, che il cortigiano favorito dal ſuo Prin-
cipe, non ſia una ſignoria. Tamen lo incampiar in un
filo di paglia lo fa morire ſopra un faſcio di fieno.
Es
iſt kein Zweiffel daß es umb einen Hofmann/ welchem ſein Fuͤrſt
ſehr gewogen/ nicht eine groſſe Herꝛlikeit ſey: aber das an-
ſtoſſen an die geringſte Spreuer-Spitze/ machet daß er auff ei-
nem Hew-gebuͤndlein ſterben muß. Noch artiger was Scri-
banus (in Politic. Chriſt. cap. XII. lib. I.)
ſetzet.
O aulas ſphæriſteria! & ô! quotquot in illis regiæ
pilæ.
An ſelbigem Ort erwehnet er gleichsfalls deß Hertzogs
von Ancrè, welcher an dem Frantzoſiſchen Hofe jaͤmmerlich
umbkommen/ bringet etliche Stuͤcke auß der auff jhn gemach-
ten Grab-Schrifft vor/ und beklaget hoch daß ſie nicht gantz
in ſeine Haͤnde gerathen/ weil denn ſelbige mir unverhofft auff
meinen Reiſen zukommen/ wil ich ſie (weil es nicht eine wie
Scribanus vermeynet/ ſondern deren etliche) gantz hiher ſe-
tzen/ umb ſo vil mehr weil er ſo hoch verlangen darnach ge-
tragen. O quis invidit mihi & Orbi corporis medium!
und ô multa ab hac manu nulli veterum cesſura. Auch
vil die die wenigen Zeilen/ & defruſtati corporis fruſta
wie er redet/ bey jhm geleſen/ ſelbige unzubrochen zu leſen
begehret:

Eheu! rerum vices,
Gallicum Sejanum
Regno propinquum, Regi proximum
Pœnitens aut fatigata
Fortuna deſtinuit.
Principum Invidiæ, victima mactatur
Ut ſacer Homo ſaginatus publico

Galliam
<TEI>
  <text>
    <back>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0136"/>
          <fw place="top" type="header">Anmerckungen.</fw><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">v.</hi> 155. <hi rendition="#fr">Der Syrer Abkunfft.</hi> <hi rendition="#aq">Getæ,</hi> der Syri&#x017F;chen<lb/><hi rendition="#aq">Iulien</hi> Kinde.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">v.</hi> 177. <hi rendition="#fr">So beut der Schwager.</hi> <hi rendition="#aq">Papinianus Bas-<lb/>
&#x017F;iani</hi> Schwager.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">v.</hi> 205. <hi rendition="#fr">Schaut wie das freche Glu&#x0364;ck. U</hi>berma&#x017F;&#x017F;en ar-<lb/>
tig &#x017F;ind die Worte welche <hi rendition="#aq">Petrus Aretinus</hi> in den Mund &#x017F;ei-<lb/>
nes <hi rendition="#aq">Hippocrito, (Atto &#x017F;ecundo Scena terza)</hi> leget.<lb/><hi rendition="#aq">Non è dubbio, che il cortigiano favorito dal &#x017F;uo Prin-<lb/>
cipe, non &#x017F;ia una &#x017F;ignoria. Tamen lo incampiar in un<lb/>
filo di paglia lo fa morire &#x017F;opra un fa&#x017F;cio di fieno.</hi> Es<lb/>
i&#x017F;t kein Zweiffel daß es umb einen Hofmann/ welchem &#x017F;ein Fu&#x0364;r&#x017F;t<lb/>
&#x017F;ehr gewogen/ nicht eine gro&#x017F;&#x017F;e Her&#xA75B;likeit &#x017F;ey: aber das an-<lb/>
&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en an die gering&#x017F;te Spreuer-Spitze/ machet daß er auff ei-<lb/>
nem Hew-gebu&#x0364;ndlein &#x017F;terben muß. Noch artiger was <hi rendition="#aq">Scri-<lb/>
banus (in Politic. Chri&#x017F;t. cap. XII. lib. I.)</hi> &#x017F;etzet.<lb/><hi rendition="#aq">O aulas &#x017F;phæri&#x017F;teria! &amp; ô! quotquot in illis regiæ<lb/>
pilæ.</hi> An &#x017F;elbigem Ort erwehnet er gleichsfalls deß Hertzogs<lb/>
von <hi rendition="#aq">Ancrè,</hi> welcher an dem Frantzo&#x017F;i&#x017F;chen Hofe ja&#x0364;mmerlich<lb/>
umbkommen/ bringet etliche Stu&#x0364;cke auß der auff jhn gemach-<lb/>
ten Grab-Schrifft vor/ und beklaget hoch daß &#x017F;ie nicht gantz<lb/>
in &#x017F;eine Ha&#x0364;nde gerathen/ weil denn &#x017F;elbige mir unverhofft auff<lb/>
meinen Rei&#x017F;en zukommen/ wil ich &#x017F;ie (weil es nicht eine wie<lb/><hi rendition="#aq">Scribanus</hi> vermeynet/ &#x017F;ondern deren etliche) gantz hiher &#x017F;e-<lb/>
tzen/ umb &#x017F;o vil mehr weil er &#x017F;o hoch verlangen darnach ge-<lb/>
tragen. <hi rendition="#aq">O quis invidit mihi &amp; Orbi corporis medium!</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq">ô multa ab hac manu nulli veterum ces&#x017F;ura.</hi> Auch<lb/>
vil die die wenigen Zeilen/ &amp; <hi rendition="#aq">defru&#x017F;tati corporis fru&#x017F;ta</hi><lb/>
wie er redet/ bey jhm gele&#x017F;en/ &#x017F;elbige unzubrochen zu le&#x017F;en<lb/>
begehret:</p><lb/>
          <cit>
            <quote> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Eheu! rerum vices,<lb/>
Gallicum Sejanum<lb/>
Regno propinquum, Regi proximum<lb/>
P&#x0153;nitens aut fatigata<lb/>
Fortuna de&#x017F;tinuit.<lb/>
Principum Invidiæ, victima mactatur<lb/>
Ut &#x017F;acer Homo &#x017F;aginatus publico</hi> </hi><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Galliam</hi> </fw><lb/>
            </quote>
          </cit>
        </div>
      </div>
    </back>
  </text>
</TEI>
[0136] Anmerckungen. v. 155. Der Syrer Abkunfft. Getæ, der Syriſchen Iulien Kinde. v. 177. So beut der Schwager. Papinianus Bas- ſiani Schwager. v. 205. Schaut wie das freche Gluͤck. Ubermaſſen ar- tig ſind die Worte welche Petrus Aretinus in den Mund ſei- nes Hippocrito, (Atto ſecundo Scena terza) leget. Non è dubbio, che il cortigiano favorito dal ſuo Prin- cipe, non ſia una ſignoria. Tamen lo incampiar in un filo di paglia lo fa morire ſopra un faſcio di fieno. Es iſt kein Zweiffel daß es umb einen Hofmann/ welchem ſein Fuͤrſt ſehr gewogen/ nicht eine groſſe Herꝛlikeit ſey: aber das an- ſtoſſen an die geringſte Spreuer-Spitze/ machet daß er auff ei- nem Hew-gebuͤndlein ſterben muß. Noch artiger was Scri- banus (in Politic. Chriſt. cap. XII. lib. I.) ſetzet. O aulas ſphæriſteria! & ô! quotquot in illis regiæ pilæ. An ſelbigem Ort erwehnet er gleichsfalls deß Hertzogs von Ancrè, welcher an dem Frantzoſiſchen Hofe jaͤmmerlich umbkommen/ bringet etliche Stuͤcke auß der auff jhn gemach- ten Grab-Schrifft vor/ und beklaget hoch daß ſie nicht gantz in ſeine Haͤnde gerathen/ weil denn ſelbige mir unverhofft auff meinen Reiſen zukommen/ wil ich ſie (weil es nicht eine wie Scribanus vermeynet/ ſondern deren etliche) gantz hiher ſe- tzen/ umb ſo vil mehr weil er ſo hoch verlangen darnach ge- tragen. O quis invidit mihi & Orbi corporis medium! und ô multa ab hac manu nulli veterum cesſura. Auch vil die die wenigen Zeilen/ & defruſtati corporis fruſta wie er redet/ bey jhm geleſen/ ſelbige unzubrochen zu leſen begehret: Eheu! rerum vices, Gallicum Sejanum Regno propinquum, Regi proximum Pœnitens aut fatigata Fortuna deſtinuit. Principum Invidiæ, victima mactatur Ut ſacer Homo ſaginatus publico Galliam

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gryphius_rechtsgelehrter_1659
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gryphius_rechtsgelehrter_1659/136
Zitationshilfe: Gryphius, Andreas: Großmüttiger Rechts-Gelehrter/ Oder Sterbender Æmilius Paulus Papinianus. Breslau, 1659, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gryphius_rechtsgelehrter_1659/136>, abgerufen am 25.11.2024.