Gryphius, Andreas: Großmüttiger Rechts-Gelehrter/ Oder Sterbender Æmilius Paulus Papinianus. Breslau, 1659.Sterbender 413. Haubtleute. Die Götter straffen spät! auch nie! so mag er 416.frey 414.Mit Mord/ Gifft/ Unzucht/ Trug/ Zwang/ rasen/ Vollerey/ 415.Bey unterdruckter Ach! in Lust die Zeit beschlissen? Papinian. Jhn martert/ weil er feilt stets sein erhitzt Gewissen/ Haubtleute. Man führt der Götter Recht durch Menschen- Schwerdter auß Papinian. Die Schwerdter sind verpflicht der Antoninen Haus Haubtleute. Herr! ach sein Haus verfällt! Er such es zu 420.bewahren. Papinian. Fürs allgemeine best wolt ich mein Haus nicht sparen. Setzt uns nicht ferner zu. Die Seele wird erschreckt Jch bin durch Eure Wort und Anspruch hart befleckt. Ein reines Hertz hat Schew an solche That zu dencken Fahrt wol! Haubtleute. So schlägt Er auß was Jhm die 425.Läger schencken. Papinian. Das Läger hat nicht Macht zu liffern was es gibt/ Fahrt wol! zeigt allen an/ die mich so heiß gelibt/ Die Jch als Brüder ehrt daß ob Jch schon verterbe Doch meinem Käyser trew/ der Läger Diner sterbe/ Daß Jch die Nahmen/ groß/ Fürst/ glücklich/ jtzt verlacht 430.Weil deß Gerechten mich und Treuen herrlich macht. Haubtleute. O Blum der Tapfferkeit! O Sonn und Ruhm der Weisen! Vor dessen Mund dein Rom/ vor dessen Faust und Eisen Der strenge Parth' erschrickt! O daß du minder fromm/ Und mehr verwegen! ach! wie würde diser Strom 435.Der dein bestürmtes Schiff/ wil in den Abgrund neigen Jn einem Augenblick sich theilen und verseigen! O daß du minder fromm! wie stünd es Antonin! Und mehr verwegen! ach! der Mörder wär jtzt hin! O daß du minder fromm! und etwas mehr verwegen! 440.Wie wolten wir die Gifft von Rom und Reich außfegen! Reyen
Sterbender 413. Haubtleute. Die Goͤtter ſtraffen ſpaͤt! auch nie! ſo mag er 416.frey 414.Mit Mord/ Gifft/ Unzucht/ Trug/ Zwang/ raſen/ Vollerey/ 415.Bey unterdruckter Ach! in Luſt die Zeit beſchliſſen? Papinian. Jhn martert/ weil er feilt ſtets ſein erhitzt Gewiſſen/ Haubtleute. Man fuͤhrt der Goͤtter Recht durch Menſchen- Schwerdter auß Papinian. Die Schwerdter ſind verpflicht der Antoninen Haus Haubtleute. Herꝛ! ach ſein Haus verfaͤllt! Er ſuch es zu 420.bewahren. Papinian. Fuͤrs allgemeine beſt wolt ich mein Haus nicht ſparen. Setzt uns nicht ferner zu. Die Seele wird erſchreckt Jch bin durch Eure Wort und Anſpruch hart befleckt. Ein reines Hertz hat Schew an ſolche That zu dencken Fahrt wol! Haubtleute. So ſchlaͤgt Er auß was Jhm die 425.Laͤger ſchencken. Papinian. Das Laͤger hat nicht Macht zu liffern was es gibt/ Fahrt wol! zeigt allen an/ die mich ſo heiß gelibt/ Die Jch als Bruͤder ehrt daß ob Jch ſchon verterbe Doch meinem Kaͤyſer trew/ der Laͤger Diner ſterbe/ Daß Jch die Nahmen/ groß/ Fuͤrſt/ gluͤcklich/ jtzt verlacht 430.Weil deß Gerechten mich und Treuen herꝛlich macht. Haubtleute. O Blum der Tapfferkeit! O Sonn und Ruhm der Weiſen! Vor deſſen Mund dein Rom/ vor deſſen Fauſt und Eiſen Der ſtrenge Parth’ erſchrickt! O daß du minder from̃/ Und mehr verwegen! ach! wie wuͤrde diſer Strom 435.Der dein beſtuͤrmtes Schiff/ wil in den Abgrund neigen Jn einem Augenblick ſich theilen und verſeigen! O daß du minder from̃! wie ſtuͤnd es Antonin! Und mehr verwegen! ach! der Moͤrder waͤr jtzt hin! O daß du minder from̃! und etwas mehr verwegen! 440.Wie wolten wir die Gifft von Rom und Reich außfegen! Reyen
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Papinian. Jhn martert/ weil er feilt ſtets ſein erhitzt Gewiſſen/
Haubtleute. Man fuͤhrt der Goͤtter Recht durch Menſchen-
Schwerdter auß
Papinian. Die Schwerdter ſind verpflicht der Antoninen
Haus
Haubtleute. Herꝛ! ach ſein Haus verfaͤllt! Er ſuch es zu
bewahren.
Papinian. Fuͤrs allgemeine beſt wolt ich mein Haus nicht
ſparen.
Setzt uns nicht ferner zu. Die Seele wird erſchreckt
Jch bin durch Eure Wort und Anſpruch hart befleckt.
Ein reines Hertz hat Schew an ſolche That zu dencken
Fahrt wol!
Haubtleute. So ſchlaͤgt Er auß was Jhm die
Laͤger ſchencken.
Papinian. Das Laͤger hat nicht Macht zu liffern was es gibt/
Fahrt wol! zeigt allen an/ die mich ſo heiß gelibt/
Die Jch als Bruͤder ehrt daß ob Jch ſchon verterbe
Doch meinem Kaͤyſer trew/ der Laͤger Diner ſterbe/
Daß Jch die Nahmen/ groß/ Fuͤrſt/ gluͤcklich/ jtzt verlacht
Weil deß Gerechten mich und Treuen herꝛlich macht.
Haubtleute. O Blum der Tapfferkeit! O Sonn und Ruhm
der Weiſen!
Vor deſſen Mund dein Rom/ vor deſſen Fauſt und Eiſen
Der ſtrenge Parth’ erſchrickt! O daß du minder from̃/
Und mehr verwegen! ach! wie wuͤrde diſer Strom
Der dein beſtuͤrmtes Schiff/ wil in den Abgrund neigen
Jn einem Augenblick ſich theilen und verſeigen!
O daß du minder from̃! wie ſtuͤnd es Antonin!
Und mehr verwegen! ach! der Moͤrder waͤr jtzt hin!
O daß du minder from̃! und etwas mehr verwegen!
Wie wolten wir die Gifft von Rom und Reich außfegen!
Reyen
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