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Gryphius, Andreas: Teutsche Reim-Gedichte. Frankfurt (Main), 1650.

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Leo Armenius
Wenn Helden nach der angst auff schmertz vnd grabe stehen-
Der Seuffzer reitzt mich an! gleich als der flammen macht
Die man verbergen wil/ in jhrer eng' erkracht
Vnd durch das krachen lebt.
I. Versch. wol Helden: spart' die
worte.
Vnd greifft die Waffen an. Wir stehn auf diesem ortte
Auff dem man siegen muß.
2. Versch. wen dieser vnterliegt
Der mich zu stürtzen sucht/ hab ich im fall gesiegt.
1. Versch. Recht: der ist lobens werth/ der wenn er nun muß
springen/
Diß was jhn zwingen wil/ kan mit zu boden dringen.
Der Vierte Eingang.
Der von Crambe. Die Verschwornenn.
Cramb. Nur muth! die furcht ist falsch die vnß jtzt überfiel.
Jhr kenn't den Theoctist.
1. Versch. Ja. meld' vnß waß er
wil.
Cramb. Durch jhn läst Michael vnß seine meynung wissen:
2. Versch. Wie! mündlich?
Cramb. Nein durch schrifft.
1. Verschw. last vns den briff entschlissen
Cramb. Es ist ein klein Papier mit wachs gantz überdeckt.
3. Versch. gemach! es geht schon ab. Hier ist die schrifft ver-
steckt.
4. Versch. Jst diß sein Petschafft.
Cramb. Ja:
6. Verschw.
was mag jhn doch beschweren?
Cramb. Jst diß wol fragens werth?
6. Verschw. kom liß vnß
sein begehren:
Cramb. Durch euch kom' ich/ vnd jhr durch mich/
in höchste noth:
Find't mich der morgen hier/ so trifft euch Pein vnd
todt.
1. Versch. Jch schawe keinen weg jhm noch die nacht zu ra-
then/
Die Burg ist starck besetzt/ die Thore mit Soldaten
Versichert vmb vnd vmb/ der ehrnen Riegel macht
Schlenßt allen zugang ab.
3. Versch. Hat er zu wegen bracht
Daß
Leo Armenius
Wenn Helden nach der angſt auff ſchmertz vnd grabe ſtehen-
Der Seuffzer reitzt mich an! gleich als der flammen macht
Die man verbergen wil/ in jhrer eng’ erkracht
Vnd durch das krachen lebt.
I. Verſch. wol Helden: ſpart’ die
worte.
Vnd greifft die Waffen an. Wir ſtehn auf dieſem ortte
Auff dem man ſiegen muß.
2. Verſch. wen dieſer vnterliegt
Der mich zu ſtuͤrtzen ſucht/ hab ich im fall geſiegt.
1. Verſch. Recht: der iſt lobens werth/ der wenn er nun muß
ſpringen/
Diß was jhn zwingen wil/ kan mit zu boden dringen.
Der Vierte Eingang.
Der von Crambe. Die Verſchwornẽn.
Cramb. Nur muth! die furcht iſt falſch die vnß jtzt uͤberfiel.
Jhr kenn’t den Theoctiſt.
1. Verſch. Ja. meld’ vnß waß er
wil.
Cramb. Durch jhn laͤſt Michael vnß ſeine meynung wiſſen:
2. Verſch. Wie! muͤndlich?
Cramb. Nein durch ſchrifft.
1. Verſchw. laſt vns den briff entſchliſſen
Cramb. Es iſt ein klein Papier mit wachs gantz uͤberdeckt.
3. Verſch. gemach! es geht ſchon ab. Hier iſt die ſchrifft ver-
ſteckt.
4. Verſch. Jſt diß ſein Petſchafft.
Cramb. Ja:
6. Verſchw.
was mag jhn doch beſchweren?
Cramb. Jſt diß wol fragens werth?
6. Verſchw. kom liß vnß
ſein begehren:
Cramb. Durch euch kom’ ich/ vnd jhr durch mich/
in hoͤchſte noth:
Find’t mich der morgen hier/ ſo trifft euch Pein vnd
todt.
1. Verſch. Jch ſchawe keinen weg jhm noch die nacht zu ra-
then/
Die Burg iſt ſtarck beſetzt/ die Thore mit Soldaten
Verſichert vmb vnd vmb/ der ehrnen Riegel macht
Schlenßt allen zugang ab.
3. Verſch. Hat er zu wegẽ bracht
Daß
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[60/0072] Leo Armenius Wenn Helden nach der angſt auff ſchmertz vnd grabe ſtehen- Der Seuffzer reitzt mich an! gleich als der flammen macht Die man verbergen wil/ in jhrer eng’ erkracht Vnd durch das krachen lebt. I. Verſch. wol Helden: ſpart’ die worte. Vnd greifft die Waffen an. Wir ſtehn auf dieſem ortte Auff dem man ſiegen muß. 2. Verſch. wen dieſer vnterliegt Der mich zu ſtuͤrtzen ſucht/ hab ich im fall geſiegt. 1. Verſch. Recht: der iſt lobens werth/ der wenn er nun muß ſpringen/ Diß was jhn zwingen wil/ kan mit zu boden dringen. Der Vierte Eingang. Der von Crambe. Die Verſchwornẽn. Cramb. Nur muth! die furcht iſt falſch die vnß jtzt uͤberfiel. Jhr kenn’t den Theoctiſt. 1. Verſch. Ja. meld’ vnß waß er wil. Cramb. Durch jhn laͤſt Michael vnß ſeine meynung wiſſen: 2. Verſch. Wie! muͤndlich? Cramb. Nein durch ſchrifft. 1. Verſchw. laſt vns den briff entſchliſſen Cramb. Es iſt ein klein Papier mit wachs gantz uͤberdeckt. 3. Verſch. gemach! es geht ſchon ab. Hier iſt die ſchrifft ver- ſteckt. 4. Verſch. Jſt diß ſein Petſchafft. Cramb. Ja: 6. Verſchw. was mag jhn doch beſchweren? Cramb. Jſt diß wol fragens werth? 6. Verſchw. kom liß vnß ſein begehren: Cramb. Durch euch kom’ ich/ vnd jhr durch mich/ in hoͤchſte noth: Find’t mich der morgen hier/ ſo trifft euch Pein vnd todt. 1. Verſch. Jch ſchawe keinen weg jhm noch die nacht zu ra- then/ Die Burg iſt ſtarck beſetzt/ die Thore mit Soldaten Verſichert vmb vnd vmb/ der ehrnen Riegel macht Schlenßt allen zugang ab. 3. Verſch. Hat er zu wegẽ bracht Daß

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Zitationshilfe: Gryphius, Andreas: Teutsche Reim-Gedichte. Frankfurt (Main), 1650, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gryphius_leoarmenius_1650/72>, abgerufen am 24.11.2024.