Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.die dunkelsten Gegenden des Mondes nur immer werden können, welches Phänomen wir als ein Zeichen der vorzüglichen Fruchtbarkeit und Cultur des Bodens ansehen dürfen, und das Letztere um so mehr, als diese auffallende Erscheinung auf dem Ringgebirge des Alhazen sowohl, als in seiner Umgegend, sich erst nach 1788 zu zeigen angefangen hat. Da Schröter*) ihn vorher immer und bei jeder seiner Beobachtung (indem er den Alhazen zur Bestimmung der Libration benutzte) aus seiner grauen Ringfläche leicht erkennen konnte, sah er ihn von nun an unter den verschiedensten Gestalten und zuweilen so undeutlich, daß er, wie er selbst gesteht, "gar nicht wissen konnte, was er daraus machen sollte." Und nun erscheint diese ganze Gegend in einer Schwärze, wie sie Schröter noch nie gesehen hatte, oft aber auch wieder nur in einem starken Dunkelgrau**), oft in dieser, oft in einer andern dunkeln Gestalt; so daß wir, Schröter einmal geglaubt hatte. Dagegen sah ich den Alhazen, wenn über ihm die Sonne untergieng, als einen ungeheuren hohen, alle dortigen Berge mehrmal an Höhe übertreffenden, länglichen Berg, der seinen Schatten weit nach Westen warf, während alle übrigen Berge dort nur kurzen Schatten gaben. *) M. s. §. 85. S. 147. des ersten Bandes und vergleiche damit die § 855-857. S. 265-267. des zweiten Bandes der selen. Fragmente. **) Schröter würde dieses, fast wie Schatten der Nacht so dunkle, Grau wohl angemerkt haben, wenn er es gesehen hätte (wenn es nicht bloß eine oftmalige Erscheinung der letztverflossenen Jahre gewesen wäre).
die dunkelsten Gegenden des Mondes nur immer werden können, welches Phänomen wir als ein Zeichen der vorzüglichen Fruchtbarkeit und Cultur des Bodens ansehen dürfen, und das Letztere um so mehr, als diese auffallende Erscheinung auf dem Ringgebirge des Alhazen sowohl, als in seiner Umgegend, sich erst nach 1788 zu zeigen angefangen hat. Da Schröter*) ihn vorher immer und bei jeder seiner Beobachtung (indem er den Alhazen zur Bestimmung der Libration benutzte) aus seiner grauen Ringfläche leicht erkennen konnte, sah er ihn von nun an unter den verschiedensten Gestalten und zuweilen so undeutlich, daß er, wie er selbst gesteht, „gar nicht wissen konnte, was er daraus machen sollte.“ Und nun erscheint diese ganze Gegend in einer Schwärze, wie sie Schröter noch nie gesehen hatte, oft aber auch wieder nur in einem starken Dunkelgrau**), oft in dieser, oft in einer andern dunkeln Gestalt; so daß wir, Schröter einmal geglaubt hatte. Dagegen sah ich den Alhazen, wenn über ihm die Sonne untergieng, als einen ungeheuren hohen, alle dortigen Berge mehrmal an Höhe übertreffenden, länglichen Berg, der seinen Schatten weit nach Westen warf, während alle übrigen Berge dort nur kurzen Schatten gaben. *) M. s. §. 85. S. 147. des ersten Bandes und vergleiche damit die § 855–857. S. 265–267. des zweiten Bandes der selen. Fragmente. **) Schröter würde dieses, fast wie Schatten der Nacht so dunkle, Grau wohl angemerkt haben, wenn er es gesehen hätte (wenn es nicht bloß eine oftmalige Erscheinung der letztverflossenen Jahre gewesen wäre).
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die dunkelsten Gegenden des Mondes nur immer werden können, welches Phänomen wir als ein Zeichen der vorzüglichen Fruchtbarkeit und Cultur des Bodens ansehen dürfen, und das Letztere um so mehr, als diese auffallende Erscheinung auf dem Ringgebirge des Alhazen sowohl, als in seiner Umgegend, sich erst nach 1788 zu zeigen angefangen hat. Da Schröter *) ihn vorher immer und bei jeder seiner Beobachtung (indem er den Alhazen zur Bestimmung der Libration benutzte) aus seiner grauen Ringfläche leicht erkennen konnte, sah er ihn von nun an unter den verschiedensten Gestalten und zuweilen so undeutlich, daß er, wie er selbst gesteht, „gar nicht wissen konnte, was er daraus machen sollte.“ Und nun erscheint diese ganze Gegend in einer Schwärze, wie sie Schröter noch nie gesehen hatte, oft aber auch wieder nur in einem starken Dunkelgrau **), oft in dieser, oft in einer andern dunkeln Gestalt; so daß wir,
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*) M. s. §. 85. S. 147. des ersten Bandes und vergleiche damit die § 855–857. S. 265–267. des zweiten Bandes der selen. Fragmente.
**) Schröter würde dieses, fast wie Schatten der Nacht so dunkle, Grau wohl angemerkt haben, wenn er es gesehen hätte (wenn es nicht bloß eine oftmalige Erscheinung der letztverflossenen Jahre gewesen wäre).
**) Schröter einmal geglaubt hatte. Dagegen sah ich den Alhazen, wenn über ihm die Sonne untergieng, als einen ungeheuren hohen, alle dortigen Berge mehrmal an Höhe übertreffenden, länglichen Berg, der seinen Schatten weit nach Westen warf, während alle übrigen Berge dort nur kurzen Schatten gaben.
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Zitationshilfe: | Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/72>, abgerufen am 20.02.2025. |