Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.die Stupidität der wilden Völker in solchen Sachen des Gemeinwesens kennt, bedarf über den aufgestellten Satz nur noch bloß die Anregung der einzigen alltäglichen Erfahrung: daß da, wo die Zivilisation am höchsten steigt, die Vollkommenheit der Straßen damit gleichen Schritt hält. Diese bereits angeführten Straßen im Monde sind es bei weitem nicht alle, welche andere Beobachter mit mehrmals größern Fernrohren*), wie sie jetzt im Frauenhofer'schen Institute verfertigt werden, noch sehen werden, jene aber auch hier mitgerechnet, welche wegen Schiefheit der Lage in Ost und West, oder wegen vorliegender Anhöhen und Berge nicht gesehen werden können. Uebrigens gebe ich die Hoffnung nicht auf, auch noch Seleniten zu sehen, jedoch gewiß nicht einzeln, sondern, wenn sie in Masse durch die Geräumte ziehen. Denn, wenn die Linie einer Straße unterbrochen ist, durch zwei sich gegeneinander bewegende Farbabsätze die sich vereinen und wieder trennen, und sich immer weiter von einander entfernen, so waren dies Seleniten und nichts anderes**). *) In der Schärfe des Sehvermögens kam mir bisher nur ein, jetzt nicht mehr lebender, Anverwandter gleich; in der Regel ist für einen Dritten ein doppelt so starkes Fernrohr nöthig, um so fein und so viel zu sehen, als ich sehe, besonders, seitdem ich, auf Diätische Veranlassung, meine Augen vor Staub und Luftzug schütze. **) Ein einzelner solcher Absatz könnte eine Wolke seyn, allein, wenn 2 Caravanen sich begegnen, so kann es nicht trügen. Am 16. October 1813 früh halb 6 Uhr sah ich im Süden jener tiefen runden Grube, durch welche die östliche Schröter'sche Kluft am Hyginus geht,
die Stupidität der wilden Völker in solchen Sachen des Gemeinwesens kennt, bedarf über den aufgestellten Satz nur noch bloß die Anregung der einzigen alltäglichen Erfahrung: daß da, wo die Zivilisation am höchsten steigt, die Vollkommenheit der Straßen damit gleichen Schritt hält. Diese bereits angeführten Straßen im Monde sind es bei weitem nicht alle, welche andere Beobachter mit mehrmals größern Fernrohren*), wie sie jetzt im Frauenhofer'schen Institute verfertigt werden, noch sehen werden, jene aber auch hier mitgerechnet, welche wegen Schiefheit der Lage in Ost und West, oder wegen vorliegender Anhöhen und Berge nicht gesehen werden können. Uebrigens gebe ich die Hoffnung nicht auf, auch noch Seleniten zu sehen, jedoch gewiß nicht einzeln, sondern, wenn sie in Masse durch die Geräumte ziehen. Denn, wenn die Linie einer Straße unterbrochen ist, durch zwei sich gegeneinander bewegende Farbabsätze die sich vereinen und wieder trennen, und sich immer weiter von einander entfernen, so waren dies Seleniten und nichts anderes**). *) In der Schärfe des Sehvermögens kam mir bisher nur ein, jetzt nicht mehr lebender, Anverwandter gleich; in der Regel ist für einen Dritten ein doppelt so starkes Fernrohr nöthig, um so fein und so viel zu sehen, als ich sehe, besonders, seitdem ich, auf Diätische Veranlassung, meine Augen vor Staub und Luftzug schütze. **) Ein einzelner solcher Absatz könnte eine Wolke seyn, allein, wenn 2 Caravanen sich begegnen, so kann es nicht trügen. Am 16. October 1813 früh halb 6 Uhr sah ich im Süden jener tiefen runden Grube, durch welche die östliche Schröter'sche Kluft am Hyginus geht,
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die Stupidität der wilden Völker in solchen Sachen des Gemeinwesens kennt, bedarf über den aufgestellten Satz nur noch bloß die Anregung der einzigen alltäglichen Erfahrung: daß da, wo die Zivilisation am höchsten steigt, die Vollkommenheit der Straßen damit gleichen Schritt hält.
Diese bereits angeführten Straßen im Monde sind es bei weitem nicht alle, welche andere Beobachter mit mehrmals größern Fernrohren *), wie sie jetzt im Frauenhofer'schen Institute verfertigt werden, noch sehen werden, jene aber auch hier mitgerechnet, welche wegen Schiefheit der Lage in Ost und West, oder wegen vorliegender Anhöhen und Berge nicht gesehen werden können. Uebrigens gebe ich die Hoffnung nicht auf, auch noch Seleniten zu sehen, jedoch gewiß nicht einzeln, sondern, wenn sie in Masse durch die Geräumte ziehen. Denn, wenn die Linie einer Straße unterbrochen ist, durch zwei sich gegeneinander bewegende Farbabsätze die sich vereinen und wieder trennen, und sich immer weiter von einander entfernen, so waren dies Seleniten und nichts anderes **).
*) In der Schärfe des Sehvermögens kam mir bisher nur ein, jetzt nicht mehr lebender, Anverwandter gleich; in der Regel ist für einen Dritten ein doppelt so starkes Fernrohr nöthig, um so fein und so viel zu sehen, als ich sehe, besonders, seitdem ich, auf Diätische Veranlassung, meine Augen vor Staub und Luftzug schütze.
**) Ein einzelner solcher Absatz könnte eine Wolke seyn, allein, wenn 2 Caravanen sich begegnen, so kann es nicht trügen. Am 16. October 1813 früh halb 6 Uhr sah ich im Süden jener tiefen runden Grube, durch welche die östliche Schröter'sche Kluft am Hyginus geht,
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Zitationshilfe: | Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/44>, abgerufen am 17.02.2025. |