Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824.ihn dann zu coloriren pflegte. Um so mehr verhält sich's so im Monde. Indessen scheint es, daß nicht alle Farben dieser Austilgung so unterworfen sind, wie die vorwaltenden einfachen Grundfarben hievon eine Ausnahme machen; denn, wenn die dreizehntägige Nacht und harte Winterzeit des Mondes vorbei ist, sahen Schröter und ich schon öfter an den sonst am Tage dunkelsten Stellen, bei denen man die meisten Zeichen der Vegetation wahrnimmt, braune (d. h. purpurgraue), oder fahlgelbe (d. h. gelbgraue) Farben. So sah Schröter (§. 392.) 3 Tage nach dem Neumonde die Fläche des Maris crisium, die sonst immer grau ist, gräulichgelb; ich habe am Promontorio arietis Hev., ab Abends 5 Uhr am 31. October 1821 daselbst vor wenigen Stunden die Sonne aufgegangen war, die sonst immer rein-dunkelgraue Gegend bräunlichgrau gesehen, und zwar an jeder Stelle des Feldes meiner zwei vorzüglichen Frauenhofer'schen Fernröhre, von 30 und 60 Zoll Brennweite; ja, es scheint sogar, daß die sogenannten Meere öfters an diesem Farbenwechsel Theil nehmen, da ich schon mehrmals die einen hellgelblichgrau oder hellbräunlichgrau gesehen, während andere ganz reingrau waren; doch beobachteten diese Meere dabei nicht streng-bestimmte Zeit gleich nach dem Neumonde, sondern meist später; was offenbar auf ganz andere verschiedene Arten der Vegetation deutet, indem jener kleineren Flächen Pflanzenblätter vom Winter der Mondnacht und diese der sogenannten Meere erst ihn dann zu coloriren pflegte. Um so mehr verhält sich's so im Monde. Indessen scheint es, daß nicht alle Farben dieser Austilgung so unterworfen sind, wie die vorwaltenden einfachen Grundfarben hievon eine Ausnahme machen; denn, wenn die dreizehntägige Nacht und harte Winterzeit des Mondes vorbei ist, sahen Schröter und ich schon öfter an den sonst am Tage dunkelsten Stellen, bei denen man die meisten Zeichen der Vegetation wahrnimmt, braune (d. h. purpurgraue), oder fahlgelbe (d. h. gelbgraue) Farben. So sah Schröter (§. 392.) 3 Tage nach dem Neumonde die Fläche des Maris crisium, die sonst immer grau ist, gräulichgelb; ich habe am Promontorio arietis Hev., ab Abends 5 Uhr am 31. October 1821 daselbst vor wenigen Stunden die Sonne aufgegangen war, die sonst immer rein-dunkelgraue Gegend bräunlichgrau gesehen, und zwar an jeder Stelle des Feldes meiner zwei vorzüglichen Frauenhofer'schen Fernröhre, von 30 und 60 Zoll Brennweite; ja, es scheint sogar, daß die sogenannten Meere öfters an diesem Farbenwechsel Theil nehmen, da ich schon mehrmals die einen hellgelblichgrau oder hellbräunlichgrau gesehen, während andere ganz reingrau waren; doch beobachteten diese Meere dabei nicht streng-bestimmte Zeit gleich nach dem Neumonde, sondern meist später; was offenbar auf ganz andere verschiedene Arten der Vegetation deutet, indem jener kleineren Flächen Pflanzenblätter vom Winter der Mondnacht und diese der sogenannten Meere erst <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <p><pb facs="#f0018" n="7"/> ihn dann zu coloriren pflegte. Um so mehr verhält sich's so im Monde.</p><lb/> <p>Indessen scheint es, daß nicht alle Farben dieser Austilgung so unterworfen sind, wie die vorwaltenden einfachen Grundfarben hievon eine Ausnahme machen; denn, wenn die dreizehntägige Nacht und harte Winterzeit des Mondes vorbei ist, sahen <hi rendition="#g">Schröter</hi> und ich schon öfter an den sonst am Tage dunkelsten Stellen, bei denen man die meisten Zeichen der Vegetation wahrnimmt, braune (d. h. purpurgraue), oder fahlgelbe (d. h. gelbgraue) Farben. So sah <hi rendition="#g">Schröter</hi> (§. 392.) 3 Tage nach dem Neumonde die Fläche des Maris crisium, die sonst immer grau ist, <hi rendition="#g">gräulichgelb</hi>; ich habe am Promontorio arietis Hev., ab Abends 5 Uhr am 31. October 1821 daselbst vor wenigen Stunden die Sonne aufgegangen war, die sonst immer rein-dunkelgraue Gegend <hi rendition="#g">bräunlichgrau</hi> gesehen, und zwar an jeder Stelle des Feldes meiner zwei vorzüglichen Frauenhofer'schen Fernröhre, von 30 und 60 Zoll Brennweite; ja, es scheint sogar, daß die sogenannten Meere öfters an diesem Farbenwechsel Theil nehmen, da ich schon mehrmals die einen hellgelblichgrau oder hellbräunlichgrau gesehen, während andere ganz reingrau waren; doch beobachteten diese Meere dabei nicht streng-bestimmte Zeit gleich nach dem Neumonde, sondern meist später; was offenbar auf ganz andere verschiedene Arten der Vegetation deutet, indem jener kleineren Flächen Pflanzenblätter vom Winter der Mondnacht und diese der sogenannten Meere erst<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0018]
ihn dann zu coloriren pflegte. Um so mehr verhält sich's so im Monde.
Indessen scheint es, daß nicht alle Farben dieser Austilgung so unterworfen sind, wie die vorwaltenden einfachen Grundfarben hievon eine Ausnahme machen; denn, wenn die dreizehntägige Nacht und harte Winterzeit des Mondes vorbei ist, sahen Schröter und ich schon öfter an den sonst am Tage dunkelsten Stellen, bei denen man die meisten Zeichen der Vegetation wahrnimmt, braune (d. h. purpurgraue), oder fahlgelbe (d. h. gelbgraue) Farben. So sah Schröter (§. 392.) 3 Tage nach dem Neumonde die Fläche des Maris crisium, die sonst immer grau ist, gräulichgelb; ich habe am Promontorio arietis Hev., ab Abends 5 Uhr am 31. October 1821 daselbst vor wenigen Stunden die Sonne aufgegangen war, die sonst immer rein-dunkelgraue Gegend bräunlichgrau gesehen, und zwar an jeder Stelle des Feldes meiner zwei vorzüglichen Frauenhofer'schen Fernröhre, von 30 und 60 Zoll Brennweite; ja, es scheint sogar, daß die sogenannten Meere öfters an diesem Farbenwechsel Theil nehmen, da ich schon mehrmals die einen hellgelblichgrau oder hellbräunlichgrau gesehen, während andere ganz reingrau waren; doch beobachteten diese Meere dabei nicht streng-bestimmte Zeit gleich nach dem Neumonde, sondern meist später; was offenbar auf ganz andere verschiedene Arten der Vegetation deutet, indem jener kleineren Flächen Pflanzenblätter vom Winter der Mondnacht und diese der sogenannten Meere erst
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Zitationshilfe: | Gruithuisen, Franz von Paula: Entdeckung vieler deutlichen Spuren der Mondbewohner, besonders eines collossalen Kunstgebäudes derselben. [Nürnberg], 1824, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruithuisen_mondbewohner_1824/18>, abgerufen am 16.07.2024. |