Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.Das VII. Cap. zu seiner Passage machen wolte/ gestalt man dennauch von dem hohen Wall Brand- und andere Feuer-Kugeln auf selbige werffen/ und/ so viel möglichen/ sie verbrennen soll/ und muß man durch ausgesteckte brennende Pech-Pfannen die gantze Nacht durch an allen Winckeln der Wer- cke Feuer haben/ damit man sonderlich im Gra- ben allezeit sehen könne/ was des Feindes Vorha- ben und Uuternehmen sey; Jngleichen soll ein Commendant die Artillerie und Infanterie so nie- drig bringen/ als es sich will thun lassen/ weil es einmahl gewiß und die Erfahrung gnugsam be- zeuget/ daß eine durchgängige Horizontal Defensi- on zu Beschützung der Gräben grosses Wun- der thut. (5.) Frage. Wie soll dann ein Commandant ei- nen gantz trockenen Graben/ oder auch denjenigen/ worinnen in der Mitten eine Wasser Volle luvette ist am besten defendiren Wenn der Graben bey einer belagerten Fe- Feind
Das VII. Cap. zu ſeiner Paſſage machen wolte/ geſtalt man dennauch von dem hohen Wall Brand- und andere Feuer-Kugeln auf ſelbige werffen/ und/ ſo viel moͤglichen/ ſie verbrennen ſoll/ und muß man durch ausgeſteckte brennende Pech-Pfannen die gantze Nacht durch an allen Winckeln der Wer- cke Feuer haben/ damit man ſonderlich im Gra- ben allezeit ſehen koͤnne/ was des Feindes Vorha- ben und Uuternehmen ſey; Jngleichen ſoll ein Commendant die Artillerie und Infanterie ſo nie- drig bringen/ als es ſich will thun laſſen/ weil es einmahl gewiß und die Erfahrung gnugſam be- zeuget/ daß eine durchgaͤngige Horizontal Defenſi- on zu Beſchuͤtzung der Graͤben groſſes Wun- der thut. (5.) Frage. Wie ſoll dann ein Commandant ei- nen gantz trockenen Graben/ oder auch denjenigen/ worinnen in der Mitten eine Waſſer Volle luvette iſt am beſten defendiren Wenn der Graben bey einer belagerten Fe- Feind
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Das VII. Cap.
zu ſeiner Paſſage machen wolte/ geſtalt man denn
auch von dem hohen Wall Brand- und andere
Feuer-Kugeln auf ſelbige werffen/ und/ ſo viel
moͤglichen/ ſie verbrennen ſoll/ und muß man
durch ausgeſteckte brennende Pech-Pfannen die
gantze Nacht durch an allen Winckeln der Wer-
cke Feuer haben/ damit man ſonderlich im Gra-
ben allezeit ſehen koͤnne/ was des Feindes Vorha-
ben und Uuternehmen ſey; Jngleichen ſoll ein
Commendant die Artillerie und Infanterie ſo nie-
drig bringen/ als es ſich will thun laſſen/ weil es
einmahl gewiß und die Erfahrung gnugſam be-
zeuget/ daß eine durchgaͤngige Horizontal Defenſi-
on zu Beſchuͤtzung der Graͤben groſſes Wun-
der thut.
(5.) Frage.
Wie ſoll dann ein Commandant ei-
nen gantz trockenen Graben/ oder auch
denjenigen/ worinnen in der Mitten
eine Waſſer Volle luvette iſt am
beſten defendiren
Wenn der Graben bey einer belagerten Fe-
ſtung trocken iſt/ ſoll ein Commendante in die Ge-
gend herum/ wo die feindliche Ataque gefuͤhret
wird/ unten im Graben an der Contreſcarpe eini-
ge Gruben und Puits von ohngefehr 12. oder mehr
S. tief laſſen machen/ und darein ſo wohl Tags/
als Nachts Wachten beſtellen/ welche gute Auf-
merckung haben ſollen/ um welche Gegend der
Feind
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