Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.Das XI Cap. Noth zu finsterer Nacht an allen Orten wohlsehen könne. (2.) Frage. Wie und auff was Weise sollen denn die Häuser in einer Festung erbaue[t] und angeleget werden? Die Häuser sollen in einer rechten Festung sicher
Das XI Cap. Noth zu finſterer Nacht an allen Orten wohlſehen koͤnne. (2.) Frage. Wie und auff was Weiſe ſollen deñ die Haͤuſer in einer Feſtung erbaue[t] und angeleget werden? Die Haͤuſer ſollen in einer rechten Feſtung ſicher
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Das XI Cap.
Noth zu finſterer Nacht an allen Orten wohl
ſehen koͤnne.
(2.) Frage.
Wie und auff was Weiſe ſollen deñ
die Haͤuſer in einer Feſtung erbauet
und angeleget werden?
Die Haͤuſer ſollen in einer rechten Feſtung
uͤber 3. biß 4. Geſchoß hoch nicht gemachet weꝛden/
damit ſolche nicht zu ſehr bey einer Belagerung
der Gefahr der Canonen exponiret ſeyn moͤgen.
Die Haͤuſer ſollen auch alle ingleicher Linie mit
einer ſteinern Mauer in Fronte und hinterwaͤrts
auffgebauet ſeyn/ auch ihre neben und ſtarcke
Brand-Mauren haben biß zu euſſeꝛſt des Gibels.
Das Dach ſoll uͤber drey Boͤden nicht hoch ſeyn/
weil die alzu hohen Daͤcher nicht allein ein Hauß
ehr beſchweren/ ſondern auch bey Feuers-Gefahr
eher und mehr ruiniret werden/ als die niedrigen.
Jn dem unterſten Stockwercke ſollen die Ein-
und Aus-Gaͤnge zum Fahren nnd Gehen in der
Mitte des gantzen Hauſes/ zu beiden Seiten a-
ber Gram- und andere Gewoͤlber gemachet/ und
alſo der untere Stock durch-aus gantz gewoͤlbet
ſeyn. Unter der Erden ſoll man auch einen
ſtarck gewoͤlbten Keller/ oder andere Gewoͤlber
haben/ damit man in Fundament der Haͤuſer fuͤr
Feuers-Gefahr und einer feindlichen Bombardi-
ung vor ſich und ſeine beſte Sachen allen Falls
ſicher
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