Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.Von Suchung und Bevestigung der etc. und dergleichen ausfüllen/ und denn eine Mauergantz sicher darauf bauen. Hat man aber kei- ne grosse Qvader oder andere Feld-Steine/ und man kan auch aus Mangel des Holtzes oder Härte des Bodens denselben mit Pfählen/ nicht bevestigen/ so muß man entweder alte Schiffe/ oder mit fleiß hierzu gemachte starcke und mit eussern Bändern und Klammern wohl verwahrte und verpichte Kästen/ oder doppelt ge- flochtene Körbe mit allerhand kleinen Steinen/ Thon und ungelöschtem Kalck aus gefüllet/ und mit einer darauf gemachten Decke verwahret/ damit die Steine nicht heraus fallen/ nahe neben einander auf den Grund setzen/ oder wenn Was- ser vorhanden vermittels langer Stränge oder Stoß-Hacke aus Schiffen oder Barquen einsen- cken/ die Fugen zwischen den Schiffen; Kästen oder Körben mit allerhand Steinen ausfüllen/ durch Wasser-Taucher mit Klammern und Ketten die eingesenckten Sachen veste lassen an- einander machen/ und damit in der Vreite und Höhe über das Wasser also continuiren/ daß man das vorhabende Gebäude darauf unverhin- dert recht bauen könne. (7.) Frage. Wie soll man einen Damm führen in einen grossen Fluß/ damit solcher das U- fer und die Felder nicht zerreisse/ und einen neuen Gang suche? Wenn
Von Suchung und Beveſtigung der ꝛc. und dergleichen ausfuͤllen/ und denn eine Mauergantz ſicher darauf bauen. Hat man aber kei- ne groſſe Qvader oder andere Feld-Steine/ und man kan auch aus Mangel des Holtzes oder Haͤrte des Bodens denſelben mit Pfaͤhlen/ nicht beveſtigen/ ſo muß man entweder alte Schiffe/ oder mit fleiß hierzu gemachte ſtarcke und mit euſſern Baͤndern und Klammern wohl verwahrte und verpichte Kaͤſten/ oder doppelt ge- flochtene Koͤrbe mit allerhand kleinen Steinen/ Thon und ungeloͤſchtem Kalck aus gefuͤllet/ und mit einer darauf gemachten Decke verwahret/ damit die Steine nicht heraus fallen/ nahe neben einander auf den Grund ſetzen/ oder wenn Waſ- ſer vorhanden vermittels langer Straͤnge oder Stoß-Hacke aus Schiffen oder Barquen einſen- cken/ die Fugen zwiſchen den Schiffen; Kaͤſten oder Koͤrben mit allerhand Steinen ausfuͤllen/ durch Waſſer-Taucher mit Klammern und Ketten die eingeſenckten Sachen veſte laſſen an- einander machen/ und damit in der Vreite und Hoͤhe uͤber das Waſſer alſo continuiren/ daß man das vorhabende Gebaͤude darauf unverhin- dert recht bauen koͤnne. (7.) Frage. Wie ſoll man einen Damm fuͤhren in einen groſſen Fluß/ damit ſolcher das U- fer und die Felder nicht zerreiſſe/ und einen neuen Gang ſuche? Wenn
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb n="271" facs="#f0307"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Von Suchung und Beveſtigung der ꝛc.</hi></fw><lb/> und dergleichen ausfuͤllen/ und denn eine Mauer<lb/> gantz ſicher darauf bauen. Hat man aber kei-<lb/> ne groſſe Qvader oder andere Feld-Steine/ und<lb/> man kan auch aus Mangel des Holtzes oder<lb/> Haͤrte des Bodens denſelben mit Pfaͤhlen/<lb/> nicht beveſtigen/ ſo muß man entweder alte<lb/> Schiffe/ oder mit fleiß hierzu gemachte ſtarcke<lb/> und mit euſſern Baͤndern und Klammern wohl<lb/> verwahrte und verpichte Kaͤſten/ oder doppelt ge-<lb/> flochtene Koͤrbe mit allerhand kleinen Steinen/<lb/> Thon und ungeloͤſchtem Kalck aus gefuͤllet/ und<lb/> mit einer darauf gemachten Decke verwahret/<lb/> damit die Steine nicht heraus fallen/ nahe neben<lb/> einander auf den Grund ſetzen/ oder wenn Waſ-<lb/> ſer vorhanden vermittels langer Straͤnge oder<lb/> Stoß-Hacke aus Schiffen oder <hi rendition="#aq">Barqu</hi>en einſen-<lb/> cken/ die Fugen zwiſchen den Schiffen; Kaͤſten<lb/> oder Koͤrben mit allerhand Steinen ausfuͤllen/<lb/> durch Waſſer-Taucher mit Klammern und<lb/> Ketten die eingeſenckten Sachen veſte laſſen an-<lb/> einander machen/ und damit in der Vreite und<lb/> Hoͤhe uͤber das Waſſer alſo <hi rendition="#aq">continuir</hi>en/ daß<lb/> man das vorhabende Gebaͤude darauf unverhin-<lb/> dert recht bauen koͤnne.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>(7.) <hi rendition="#fr">Frage.</hi><lb/><hi rendition="#b">Wie ſoll man einen Damm fuͤhren<lb/> in einen groſſen Fluß/ damit ſolcher das U-<lb/> fer und die Felder nicht zerreiſſe/ und<lb/> einen neuen Gang ſuche?</hi></head><lb/> <fw type="catch" place="bottom">Wenn</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [271/0307]
Von Suchung und Beveſtigung der ꝛc.
und dergleichen ausfuͤllen/ und denn eine Mauer
gantz ſicher darauf bauen. Hat man aber kei-
ne groſſe Qvader oder andere Feld-Steine/ und
man kan auch aus Mangel des Holtzes oder
Haͤrte des Bodens denſelben mit Pfaͤhlen/
nicht beveſtigen/ ſo muß man entweder alte
Schiffe/ oder mit fleiß hierzu gemachte ſtarcke
und mit euſſern Baͤndern und Klammern wohl
verwahrte und verpichte Kaͤſten/ oder doppelt ge-
flochtene Koͤrbe mit allerhand kleinen Steinen/
Thon und ungeloͤſchtem Kalck aus gefuͤllet/ und
mit einer darauf gemachten Decke verwahret/
damit die Steine nicht heraus fallen/ nahe neben
einander auf den Grund ſetzen/ oder wenn Waſ-
ſer vorhanden vermittels langer Straͤnge oder
Stoß-Hacke aus Schiffen oder Barquen einſen-
cken/ die Fugen zwiſchen den Schiffen; Kaͤſten
oder Koͤrben mit allerhand Steinen ausfuͤllen/
durch Waſſer-Taucher mit Klammern und
Ketten die eingeſenckten Sachen veſte laſſen an-
einander machen/ und damit in der Vreite und
Hoͤhe uͤber das Waſſer alſo continuiren/ daß
man das vorhabende Gebaͤude darauf unverhin-
dert recht bauen koͤnne.
(7.) Frage.
Wie ſoll man einen Damm fuͤhren
in einen groſſen Fluß/ damit ſolcher das U-
fer und die Felder nicht zerreiſſe/ und
einen neuen Gang ſuche?
Wenn
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/307 |
Zitationshilfe: | Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/307>, abgerufen am 03.03.2025. |