Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.Das III. Cap. Walle ein liebliches Ansehen/ und kan man sichmit Spatzieren gehen darunter sehr erlustigen; Hat man im Fall der Noth Brennholtz oder Fa- schinen vonnöthen/ kan man folche leicht umhau- en/ und darzu gebrauchen/ also daß man gleich- säm in einem Augenblick dasjenige abschaffen kan/ was einem hindert/ zu dessen Wachs thum aber viel Jahre erfordert werden. Sonst gehöret es sich nicht/ daß man Bäume pfläntze/ sie mögen fruchtbar oder wilde seyn/ auf eine Brustwehr/ bedeckten Weg und Glacis, auch sonst auf dem Wall/ zumahl an dessen äussertlichen Böschung kein Gesträuche leide/ weil alles sauber und rein an einer Fortification muß gehalten werden/ da- mit man aller Orten ein frey Gesicht/ und unver- hinderte Flanquirung haben könne. Das III. Cap. Von den Situationen der Fe- stungen/ was für Vortheile und Mängel darbey zu observiren/ und wohin man fürnemlichen feste Oerter erbauen solle/ oder nicht. (1.) Frage. Jst denn an der Situation des Lan- des viel gelegen/ und muß man solche wohl betrachten/ wohin man eine Festung erbauen will? ALlerdinges/ denn weil an einem solchen Bau Lan-
Das III. Cap. Walle ein liebliches Anſehen/ und kan man ſichmit Spatzieren gehen darunter ſehr erluſtigen; Hat man im Fall der Noth Brennholtz oder Fa- ſchinen vonnoͤthen/ kan man folche leicht umhau- en/ und darzu gebrauchen/ alſo daß man gleich- ſaͤm in einem Augenblick dasjenige abſchaffen kan/ was einem hindert/ zu deſſen Wachs thum aber viel Jahre erfordert werden. Sonſt gehoͤret es ſich nicht/ daß man Baͤume pflaͤntze/ ſie moͤgen fruchtbar oder wilde ſeyn/ auf eine Bruſtwehr/ bedeckten Weg und Glacis, auch ſonſt auf dem Wall/ zumahl an deſſen aͤuſſertlichen Boͤſchung kein Geſtraͤuche leide/ weil alles ſauber und rein an einer Fortification muß gehalten werden/ da- mit man aller Orten ein frey Geſicht/ und unver- hinderte Flanquirung haben koͤnne. Das III. Cap. Von den Situationen der Fe- ſtungen/ was fuͤr Vortheile und Maͤngel darbey zu obſerviren/ und wohin man fuͤrnemlichen feſte Oerter erbauen ſolle/ oder nicht. (1.) Frage. Jſt denn an der Situation des Lan- des viel gelegen/ und muß man ſolche wohl betrachten/ wohin man eine Feſtung erbauen will? ALlerdinges/ denn weil an einem ſolchen Bau Lan-
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Das III. Cap.
Walle ein liebliches Anſehen/ und kan man ſich
mit Spatzieren gehen darunter ſehr erluſtigen;
Hat man im Fall der Noth Brennholtz oder Fa-
ſchinen vonnoͤthen/ kan man folche leicht umhau-
en/ und darzu gebrauchen/ alſo daß man gleich-
ſaͤm in einem Augenblick dasjenige abſchaffen
kan/ was einem hindert/ zu deſſen Wachs thum
aber viel Jahre erfordert werden. Sonſt gehoͤret
es ſich nicht/ daß man Baͤume pflaͤntze/ ſie moͤgen
fruchtbar oder wilde ſeyn/ auf eine Bruſtwehr/
bedeckten Weg und Glacis, auch ſonſt auf dem
Wall/ zumahl an deſſen aͤuſſertlichen Boͤſchung
kein Geſtraͤuche leide/ weil alles ſauber und rein
an einer Fortification muß gehalten werden/ da-
mit man aller Orten ein frey Geſicht/ und unver-
hinderte Flanquirung haben koͤnne.
Das III. Cap.
Von den Situationen der Fe-
ſtungen/ was fuͤr Vortheile und
Maͤngel darbey zu obſerviren/ und wohin
man fuͤrnemlichen feſte Oerter erbauen
ſolle/ oder nicht.
(1.) Frage.
Jſt denn an der Situation des Lan-
des viel gelegen/ und muß man ſolche wohl
betrachten/ wohin man eine Feſtung
erbauen will?
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Zitationshilfe: | Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gruber_examen_1703/282>, abgerufen am 03.03.2025. |