Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.Von dem Uhrsprung/ und Fortgang etc. Winckeln bey kleinen andern irregular Werckenpashren/ wo man das grobe Geschütz mehr in fronte, als flanque zugebrauchen gedencket/ da denn diese Linien einander mit Hand Gewehr allen Falß defendiren müssen. Die eingeschnit- tene Facen aber auf ihren sonst gleichen Linien sind mehr schädlich/ als nützlich/ weil sie dem Fein- de bey seiner ataque, so er heute zu Tage mehren theils auf die Facen führet/ einiger massen schon eine breche geben/ wodurch er die übrige Face- Linie/ zu mahl in den Ecken umb so viel eher und leichter ruiniren kan. (17.) Frage. Was ist von den detachirten Boll- wercken zuhalten/ welche nicht an dem Haupt-Wall ange- henget sind? Man findet noch an einigen Orten/ und an al- werck
Von dem Uhrſprung/ und Fortgang ꝛc. Winckeln bey kleinen andern irregular Werckenpashren/ wo man das grobe Geſchuͤtz mehr in fronte, als flanque zugebrauchen gedencket/ da denn dieſe Linien einander mit Hand Gewehr allen Falß defendiren muͤſſen. Die eingeſchnit- tene Facen aber auf ihren ſonſt gleichen Linien ſind mehr ſchaͤdlich/ als nuͤtzlich/ weil ſie dem Fein- de bey ſeiner ataque, ſo er heute zu Tage mehren theils auf die Facen fuͤhret/ einiger maſſen ſchon eine breche geben/ wodurch er die uͤbrige Face- Linie/ zu mahl in den Ecken umb ſo viel eher und leichter ruiniren kan. (17.) Frage. Was iſt von den detachirten Boll- wercken zuhalten/ welche nicht an dem Haupt-Wall ange- henget ſind? Man findet noch an einigen Orten/ und an al- werck
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0269" n="233"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von dem Uhrſprung/ und Fortgang ꝛc.</hi></fw><lb/> Winckeln bey kleinen andern <hi rendition="#aq">irregular</hi> Wercken<lb/><hi rendition="#aq">pashr</hi>en/ wo man das grobe Geſchuͤtz mehr in<lb/><hi rendition="#aq">fronte,</hi> als <hi rendition="#aq">flanque</hi> zugebrauchen gedencket/ da<lb/> denn dieſe Linien einander mit Hand Gewehr<lb/> allen Falß <hi rendition="#aq">defendir</hi>en muͤſſen. Die eingeſchnit-<lb/> tene <hi rendition="#aq">Fac</hi>en aber auf ihren ſonſt gleichen Linien<lb/> ſind mehr ſchaͤdlich/ als nuͤtzlich/ weil ſie dem Fein-<lb/> de bey ſeiner <hi rendition="#aq">ataque,</hi> ſo er heute zu Tage mehren<lb/> theils auf die <hi rendition="#aq">Fac</hi>en fuͤhret/ einiger maſſen ſchon<lb/> eine <hi rendition="#aq">breche</hi> geben/ wodurch er die uͤbrige <hi rendition="#aq">Face-</hi><lb/> Linie/ zu mahl in den Ecken umb ſo viel eher und<lb/> leichter <hi rendition="#aq">ruini</hi>ren kan.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>(17.) F<hi rendition="#fr">rage.</hi><lb/><hi rendition="#b">Was iſt von den <hi rendition="#aq">detachirt</hi>en Boll-<lb/> wercken zuhalten/ welche nicht an<lb/> dem Haupt-Wall ange-<lb/> henget ſind?</hi></head><lb/> <p>Man findet noch an einigen Orten/ und an al-<lb/> ten Feſtungen Bollwercke/ ſo von dem Haupt-<lb/> wall und Keel-Puncte durch einen beſondern<lb/><hi rendition="#aq">revetirt</hi>en Graben abgeſchnitten ſind/ welche<lb/> Manier aber aus folgenden Urſachen auch keines<lb/> Weges zu loben iſt: Denn ob man gleich hierbey<lb/> einwenden und ſagen wolte/ daß man hierdurch<lb/> bereits einen guten Abſchnitt/ und gleich-<lb/> ſam eine <hi rendition="#aq">reterir</hi>te Feſtung gemachet/ wann der-<lb/> gleichen Bollwerck vom Feinde ſolte eingenom-<lb/> men werden/ uͤber dieſes auch ein ſolches Boll-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">werck</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [233/0269]
Von dem Uhrſprung/ und Fortgang ꝛc.
Winckeln bey kleinen andern irregular Wercken
pashren/ wo man das grobe Geſchuͤtz mehr in
fronte, als flanque zugebrauchen gedencket/ da
denn dieſe Linien einander mit Hand Gewehr
allen Falß defendiren muͤſſen. Die eingeſchnit-
tene Facen aber auf ihren ſonſt gleichen Linien
ſind mehr ſchaͤdlich/ als nuͤtzlich/ weil ſie dem Fein-
de bey ſeiner ataque, ſo er heute zu Tage mehren
theils auf die Facen fuͤhret/ einiger maſſen ſchon
eine breche geben/ wodurch er die uͤbrige Face-
Linie/ zu mahl in den Ecken umb ſo viel eher und
leichter ruiniren kan.
(17.) Frage.
Was iſt von den detachirten Boll-
wercken zuhalten/ welche nicht an
dem Haupt-Wall ange-
henget ſind?
Man findet noch an einigen Orten/ und an al-
ten Feſtungen Bollwercke/ ſo von dem Haupt-
wall und Keel-Puncte durch einen beſondern
revetirten Graben abgeſchnitten ſind/ welche
Manier aber aus folgenden Urſachen auch keines
Weges zu loben iſt: Denn ob man gleich hierbey
einwenden und ſagen wolte/ daß man hierdurch
bereits einen guten Abſchnitt/ und gleich-
ſam eine reterirte Feſtung gemachet/ wann der-
gleichen Bollwerck vom Feinde ſolte eingenom-
men werden/ uͤber dieſes auch ein ſolches Boll-
werck
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |