Gruber, Johann Sebastian: Examen Fortificatorium oder Gründlicher Unterricht von der Theoria und Praxi Der heutigen Kriegs-Bau-Kunst. Leipzig, 1703.Von Benennung und Explicirung etc. Breche ist ein grosses Loch/ welches entweder die Mine oder das grobe Geschütz in dem Wall oder Mauer einer Festung gemachet/ um solche mit Sturm einzunehmen. Bedeckter Weg/ vid. Chemin couvert. Blendungen/ sind kleine bewegliche Wercke/ umb den Feind damit das Gesichte zu neh- men/ damit er nicht eigentlich sehen könne/ was man vorhabe. Bottes, Stiefeln: Se Botter, die Stieffeln anziehen. Brigade wird geheissen/ wenn 2. 3. oder mehr Re- gimenter von einem Mann und Obristen al- leine commandiret werden. Brigadier also wird derjenige genennet/ welch[er] 2. oder 3. Regimenter zugleich comman[di-] ret. Barbettes seynd erhabene Oerter oder Cavall[iers,] worauff man das Geschütz stellet/ und [über] die Brust-Wehren ohne Schieß-Schar[ten ü] ber selbe weg schiest. Bombes seynd grosse Granaden/ welcher [man aus] Mörsern und Haubitzen pfleget [unter die] Feinde zu werffen/ um damit sie/ i[hre Wercke] und Häuser zu ruiniren. Bombarder une place, einen Ort [mit Feuer ein-] werffen ruiniren. Bloquer une place einen Ort [von weitem be-] schliessen/ daß nichts au[s noch ein pasiren] kan. [Ble] K
Von Benennung und Explicirung ꝛc. Breche iſt ein groſſes Loch/ welches entweder die Mine oder das grobe Geſchuͤtz in dem Wall oder Mauer einer Feſtung gemachet/ um ſolche mit Sturm einzunehmen. Bedeckter Weg/ vid. Chemin couvert. Blendungen/ ſind kleine bewegliche Wercke/ umb den Feind damit das Geſichte zu neh- men/ damit er nicht eigentlich ſehen koͤnne/ was man vorhabe. Bottes, Stiefeln: Se Botter, die Stieffeln anziehen. Brigade wird geheiſſen/ wenn 2. 3. oder mehr Re- gimenter von einem Mann und Obriſten al- leine commandiret werden. Brigadier alſo wird derjenige genennet/ welch[er] 2. oder 3. Regimenter zugleich comman[di-] ret. Barbettes ſeynd erhabene Oerter oder Cavall[iers,] worauff man das Geſchuͤtz ſtellet/ und [uͤber] die Bruſt-Wehrẽ ohne Schieß-Schar[ten uͤ] ber ſelbe weg ſchieſt. Bombes ſeynd groſſe Granaden/ welcher [man aus] Moͤrſern und Haubitzen pfleget [unter die] Feinde zu werffen/ um damit ſie/ i[hre Wercke] und Haͤuſer zu ruiniren. Bombarder une place, einen Ort [mit Feuer ein-] werffen ruiniren. Bloquer une place einen Ort [von weitem be-] ſchlieſſen/ daß nichts au[s noch ein paſiren] kan. [Ble] K
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0183" n="147"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von Benennung und <hi rendition="#aq">Explici</hi>rung ꝛc.</hi> </fw><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">Breche</hi> iſt ein groſſes Loch/ welches entweder die<lb/> Mine oder das grobe Geſchuͤtz in dem Wall<lb/> oder Mauer einer Feſtung gemachet/ um ſolche<lb/> mit Sturm einzunehmen.</item><lb/> <item>Bedeckter Weg/ <hi rendition="#aq">vid. Chemin couvert.</hi></item><lb/> <item>Blendungen/ ſind kleine bewegliche Wercke/<lb/> umb den Feind damit das Geſichte zu neh-<lb/> men/ damit er nicht eigentlich ſehen koͤnne/<lb/> was man vorhabe.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Bottes,</hi> Stiefeln:</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Se Botter,</hi> die Stieffeln anziehen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Brigade</hi> wird geheiſſen/ wenn 2. 3. oder mehr Re-<lb/> gimenter von einem Mann und Obriſten al-<lb/> leine <hi rendition="#aq">commandir</hi>et werden.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Brigadier</hi> alſo wird derjenige genennet/ welch<supplied>er</supplied><lb/> 2. oder 3. Regimenter zugleich <hi rendition="#aq">comman<supplied>di-</supplied></hi><lb/> ret.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Barbettes</hi> ſeynd erhabene Oerter oder <hi rendition="#aq">Cavall<supplied>iers,</supplied></hi><lb/> worauff man das Geſchuͤtz ſtellet/ und <supplied>uͤber</supplied><lb/> die Bruſt-Wehrẽ ohne Schieß-Schar<supplied>ten uͤ</supplied><lb/> ber ſelbe weg ſchieſt.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Bombes</hi> ſeynd groſſe Granaden/ welcher <supplied>man aus</supplied><lb/> Moͤrſern und Haubitzen pfleget <supplied>unter die</supplied><lb/> Feinde zu werffen/ um damit ſie/ i<supplied>hre Wercke</supplied><lb/> und Haͤuſer zu <hi rendition="#aq">ruini</hi>ren.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Bombarder une place,</hi> einen Ort <supplied>mit Feuer ein-</supplied><lb/> werffen <hi rendition="#aq">ruinir</hi>en.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Bloquer une place</hi> einen Ort <supplied>von weitem be-</supplied><lb/> ſchlieſſen/ daß nichts au<supplied>s noch ein paſiren</supplied><lb/> kan.</item> </list><lb/> <fw place="bottom" type="sig">K</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <supplied>Ble</supplied> </fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [147/0183]
Von Benennung und Explicirung ꝛc.
Breche iſt ein groſſes Loch/ welches entweder die
Mine oder das grobe Geſchuͤtz in dem Wall
oder Mauer einer Feſtung gemachet/ um ſolche
mit Sturm einzunehmen.
Bedeckter Weg/ vid. Chemin couvert.
Blendungen/ ſind kleine bewegliche Wercke/
umb den Feind damit das Geſichte zu neh-
men/ damit er nicht eigentlich ſehen koͤnne/
was man vorhabe.
Bottes, Stiefeln:
Se Botter, die Stieffeln anziehen.
Brigade wird geheiſſen/ wenn 2. 3. oder mehr Re-
gimenter von einem Mann und Obriſten al-
leine commandiret werden.
Brigadier alſo wird derjenige genennet/ welcher
2. oder 3. Regimenter zugleich commandi-
ret.
Barbettes ſeynd erhabene Oerter oder Cavalliers,
worauff man das Geſchuͤtz ſtellet/ und uͤber
die Bruſt-Wehrẽ ohne Schieß-Scharten uͤ
ber ſelbe weg ſchieſt.
Bombes ſeynd groſſe Granaden/ welcher man aus
Moͤrſern und Haubitzen pfleget unter die
Feinde zu werffen/ um damit ſie/ ihre Wercke
und Haͤuſer zu ruiniren.
Bombarder une place, einen Ort mit Feuer ein-
werffen ruiniren.
Bloquer une place einen Ort von weitem be-
ſchlieſſen/ daß nichts aus noch ein paſiren
kan.
Ble
K
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |