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Grosse, Julius: Vetter Isidor. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 20. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 103–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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sollte mitgemacht werden. Julia war damals erst sechzehn Jahre und sollte auch diesmal noch zu Hause bleiben; sie war überhaupt noch nie auf einen Ball gekommen und galt noch ganz als Backfischchen und Gänschen.

Backfischchen und Gänschen, Frau Conrectorin, -- ich muß bitten, Ihre Sprache zu ändern, ich kann solche Ausdrücke wirklich nicht dulden.

Mein Gott, Vetterchen, heute sind Sie wie von Zucker, -- na also, als die Lulu hört, daß sie auch diesmal zu Haus bleiben sollte, gab es ein großes Lamento, sie legte sich aufs Weinen und Bitten und wollte ja auch nichts weiter, als blos zum Zuschauen mitgehen. Endlich gut -- mein Gott, ich bin selbst mit Schuld daran gewesen, denn ich redete zu und stand auf ihrer Seite, denn das Kind that mir leid. Und so setzten wir es durch, daß sie zum Zuschauen mitgehen durfte. Aber da es einmal ein Maskenball war, mußte auch sie maskirt werden. Die fremden Cousinen gingen als Armiden, Marquisen und Königinnen der Nacht -- was weiß ich, die Lulu bekam nichts als ein blaues Röckchen mit Sammet und ein rothes Mieder. Dazu ein Blumenkörbchen, denn sie sollte ein Gärtnermädchen vorstellen. Die Kleine war außer sich vor Freuden und kam auch zu mir herüber, um sich zu präsentiren. Da sah ich erst, wie reizend das kleine Ding gewachsen war -- das kleine Ding, wie wir sie nannten, obwohl sie stattlich genug war. An dem Abend hab' ich ihr noch einmal und feierlich das Wort abgenommen, nicht zu tanzen, aber

sollte mitgemacht werden. Julia war damals erst sechzehn Jahre und sollte auch diesmal noch zu Hause bleiben; sie war überhaupt noch nie auf einen Ball gekommen und galt noch ganz als Backfischchen und Gänschen.

Backfischchen und Gänschen, Frau Conrectorin, — ich muß bitten, Ihre Sprache zu ändern, ich kann solche Ausdrücke wirklich nicht dulden.

Mein Gott, Vetterchen, heute sind Sie wie von Zucker, — na also, als die Lulu hört, daß sie auch diesmal zu Haus bleiben sollte, gab es ein großes Lamento, sie legte sich aufs Weinen und Bitten und wollte ja auch nichts weiter, als blos zum Zuschauen mitgehen. Endlich gut — mein Gott, ich bin selbst mit Schuld daran gewesen, denn ich redete zu und stand auf ihrer Seite, denn das Kind that mir leid. Und so setzten wir es durch, daß sie zum Zuschauen mitgehen durfte. Aber da es einmal ein Maskenball war, mußte auch sie maskirt werden. Die fremden Cousinen gingen als Armiden, Marquisen und Königinnen der Nacht — was weiß ich, die Lulu bekam nichts als ein blaues Röckchen mit Sammet und ein rothes Mieder. Dazu ein Blumenkörbchen, denn sie sollte ein Gärtnermädchen vorstellen. Die Kleine war außer sich vor Freuden und kam auch zu mir herüber, um sich zu präsentiren. Da sah ich erst, wie reizend das kleine Ding gewachsen war — das kleine Ding, wie wir sie nannten, obwohl sie stattlich genug war. An dem Abend hab' ich ihr noch einmal und feierlich das Wort abgenommen, nicht zu tanzen, aber

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T10:31:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T10:31:15Z)

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Zitationshilfe: Grosse, Julius: Vetter Isidor. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 20. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 103–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grosse_isidor_1910/20>, abgerufen am 23.11.2024.