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Grosse, Julius: Vetter Isidor. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 20. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 103–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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lassen wollte, weil Sie Juliens Vermögen nicht gern herausgeben mochten, wie Sie mit Ihren Vorwürfen die arme Mutter Juliens zu Tode geärgert haben, wie Sie das ganze schöne Besitzthum, das einzige Muttergut Juliens an sich gebracht haben -- wie Sie die arme Frau torquiren und ihr das Leben sauer machen, um sie mit guter Manier wieder loszuwerden an diesen elenden Herrn von Senkenberg, diesen ausgenommenen Häring -- wir wissen Alles -- ich an Frau Juliens Stelle wäre längst ins Wasser gegangen. Nun haben Sie's, nun ist's vielleicht geschehen, und wenn Sie ihre Leiche finden -- -- hier konnte die brave Frau nicht weiter, sondern brach in lautes Schluchzen aus.

Na, na, so arg wird's doch nicht sein, Kreuz Mohren Element! rief der General und wischte sich mit seinem rothseidenen Tuche die Stirn. Der alte Mann war blaß geworden bis in die Lippen hinein; auch seine Füße knickten ein, und er sank kraftlos auf den nächsten Stuhl.

Beide saßen sich auf diese Weise eine Weile gegenüber, sprachlos, bewegungslos. Nur die Lungen arbeiteten und die Hände.

In diesem Augenblicke kam Johann, der alte Bediente des Generals, und zerrte den lahmen Sepp mit sich.

Hier haben wir Einen, der was weiß, Herr General! rief er schon von Weitem.

Beide erhoben sich sofort, bleich von Schrecken und gefaßt darauf, irgend etwas Entsetzliches vernehmen zu müssen. Wenigstens schien die Miene des armen Bur-

lassen wollte, weil Sie Juliens Vermögen nicht gern herausgeben mochten, wie Sie mit Ihren Vorwürfen die arme Mutter Juliens zu Tode geärgert haben, wie Sie das ganze schöne Besitzthum, das einzige Muttergut Juliens an sich gebracht haben — wie Sie die arme Frau torquiren und ihr das Leben sauer machen, um sie mit guter Manier wieder loszuwerden an diesen elenden Herrn von Senkenberg, diesen ausgenommenen Häring — wir wissen Alles — ich an Frau Juliens Stelle wäre längst ins Wasser gegangen. Nun haben Sie's, nun ist's vielleicht geschehen, und wenn Sie ihre Leiche finden — — hier konnte die brave Frau nicht weiter, sondern brach in lautes Schluchzen aus.

Na, na, so arg wird's doch nicht sein, Kreuz Mohren Element! rief der General und wischte sich mit seinem rothseidenen Tuche die Stirn. Der alte Mann war blaß geworden bis in die Lippen hinein; auch seine Füße knickten ein, und er sank kraftlos auf den nächsten Stuhl.

Beide saßen sich auf diese Weise eine Weile gegenüber, sprachlos, bewegungslos. Nur die Lungen arbeiteten und die Hände.

In diesem Augenblicke kam Johann, der alte Bediente des Generals, und zerrte den lahmen Sepp mit sich.

Hier haben wir Einen, der was weiß, Herr General! rief er schon von Weitem.

Beide erhoben sich sofort, bleich von Schrecken und gefaßt darauf, irgend etwas Entsetzliches vernehmen zu müssen. Wenigstens schien die Miene des armen Bur-

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T10:31:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Grosse, Julius: Vetter Isidor. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 20. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 103–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grosse_isidor_1910/110>, abgerufen am 27.11.2024.