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Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667.

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ihrem besten Glück sonst niemand als
ihrer Mutter Schwester und Poti-
phars des Heliopolitanischen hohen
Priesters Tochter die schöne und unver-
gleichliche Jungfrau Asanath!

Zu deren sagte Selicha mit bebender
Stimm; Ach Schwester! ich sihe jetzt
wohl daß die stumme Wänd auch Oh-
ren haben; Ja! antwortet Asaneth/
dann sonst hätte ich nicht gehöret daß
ihr buhlet! O wehe Schwester was will
das werden/ wann ihr euch durch solche
Thorheit verleiten lassen wollet/ euers
Liebsten Knecht anzubeten wie ich ver-
nommen? Selicha hätte gern geläug-
net/ und vorgebracht/ daß sie den Jo-
seph nur versucht/ wann sie sich in ihren
letzten Discurs/ den sie allein mit sich
selbst geführt/ nicht so weit verhauen
hätte; weil sie aber sahe/ daß ihr Asaneth
die Hand im Sack erwischt/ fiel sie ihr
um den Hals/ küste sie und sagte/ Ach!
hertzliebste Schwester/ ihr habt die
Würckung der ungestümen Lieb noch
nicht erfahren/ soltet ihr aber die Schön-

heit

ihrem beſten Gluͤck ſonſt niemand als
ihrer Mutter Schweſter und Poti-
phars des Heliopolitaniſchen hohen
Prieſters Tochter die ſchoͤne und unver-
gleichliche Jungfrau Aſanath!

Zu deren ſagte Selicha mit bebender
Stimm; Ach Schweſter! ich ſihe jetzt
wohl daß die ſtumme Waͤnd auch Oh-
ren haben; Ja! antwortet Aſaneth/
dann ſonſt haͤtte ich nicht gehoͤret daß
ihr buhlet! O wehe Schweſter was will
das werden/ wann ihr euch durch ſolche
Thorheit verleiten laſſen wollet/ euers
Liebſten Knecht anzubeten wie ich ver-
nommen? Selicha haͤtte gern gelaͤug-
net/ und vorgebracht/ daß ſie den Jo-
ſeph nur verſucht/ wann ſie ſich in ihren
letzten Diſcurs/ den ſie allein mit ſich
ſelbſt gefuͤhrt/ nicht ſo weit verhauen
haͤtte; weil ſie aber ſahe/ daß ihr Aſaneth
die Hand im Sack erwiſcht/ fiel ſie ihr
um den Hals/ kuͤſte ſie und ſagte/ Ach!
hertzliebſte Schweſter/ ihr habt die
Wuͤrckung der ungeſtuͤmen Lieb noch
nicht erfahren/ ſoltet ihr aber die Schoͤn-

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[80.[80]/0084] ihrem beſten Gluͤck ſonſt niemand als ihrer Mutter Schweſter und Poti- phars des Heliopolitaniſchen hohen Prieſters Tochter die ſchoͤne und unver- gleichliche Jungfrau Aſanath! Zu deren ſagte Selicha mit bebender Stimm; Ach Schweſter! ich ſihe jetzt wohl daß die ſtumme Waͤnd auch Oh- ren haben; Ja! antwortet Aſaneth/ dann ſonſt haͤtte ich nicht gehoͤret daß ihr buhlet! O wehe Schweſter was will das werden/ wann ihr euch durch ſolche Thorheit verleiten laſſen wollet/ euers Liebſten Knecht anzubeten wie ich ver- nommen? Selicha haͤtte gern gelaͤug- net/ und vorgebracht/ daß ſie den Jo- ſeph nur verſucht/ wann ſie ſich in ihren letzten Diſcurs/ den ſie allein mit ſich ſelbſt gefuͤhrt/ nicht ſo weit verhauen haͤtte; weil ſie aber ſahe/ daß ihr Aſaneth die Hand im Sack erwiſcht/ fiel ſie ihr um den Hals/ kuͤſte ſie und ſagte/ Ach! hertzliebſte Schweſter/ ihr habt die Wuͤrckung der ungeſtuͤmen Lieb noch nicht erfahren/ ſoltet ihr aber die Schoͤn- heit

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Zitationshilfe: Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667, S. 80.[80]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_vorsehung_1667/84>, abgerufen am 22.11.2024.