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Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667.

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leinen wir den Argwohn ab/ mit wel-
chem er und die gantze erbare Welt uns
belegen wird? Sagen wir die War-
heit/ so kriegen wir einen ungnädigen
Vatter; Und sehen ihn wegen seines
Sohns Dienstbarkeit auch in ewigen
Kummer; Sagen wir dann den Jo-
seph todt/ so reden wir wie die Lügner/
machen uns des Mords verdächtig/ und
bringen gleichwol den Vatter in das
gröste Hertzenleid; Darum rath jeder
was zu thun sey?

Erst damal wünschte ein jeder von
Hertzen/ daß Joseph von ihnen ohnbe-
leidigt: Und noch vorhanden wäre/
oder daß sie den gestrigen Tag Rubens
Red behertzigt hätten; Aber vergeblich.
Sie bereueten zwar ihre That/ und fien-
gen an zu weinen wie die Weiber; Da-
mit war aber weder ihren Vatter/ noch
dem Joseph/ noch ihnen selbst geholffen;
Ruben war am besten getröst und bey
sich selber/ weil er unschuldig und den
jenigen noch lebendig wuste/ dessen ver-
meinten Todt er kurtz zuvor betauret:

Und

leinen wir den Argwohn ab/ mit wel-
chem er und die gantze erbare Welt uns
belegen wird? Sagen wir die War-
heit/ ſo kriegen wir einen ungnaͤdigen
Vatter; Und ſehen ihn wegen ſeines
Sohns Dienſtbarkeit auch in ewigen
Kummer; Sagen wir dann den Jo-
ſeph todt/ ſo reden wir wie die Luͤgner/
machen uns des Mords verdaͤchtig/ und
bringen gleichwol den Vatter in das
groͤſte Hertzenleid; Darum rath jeder
was zu thun ſey?

Erſt damal wuͤnſchte ein jeder von
Hertzen/ daß Joſeph von ihnen ohnbe-
leidigt: Und noch vorhanden waͤre/
oder daß ſie den geſtrigen Tag Rubens
Red behertzigt haͤtten; Aber vergeblich.
Sie bereueten zwar ihre That/ und fien-
gen an zu weinen wie die Weiber; Da-
mit war aber weder ihren Vatter/ noch
dem Joſeph/ noch ihnen ſelbſt geholffen;
Ruben war am beſten getroͤſt und bey
ſich ſelber/ weil er unſchuldig und den
jenigen noch lebendig wuſte/ deſſen ver-
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[44.[44]/0048] leinen wir den Argwohn ab/ mit wel- chem er und die gantze erbare Welt uns belegen wird? Sagen wir die War- heit/ ſo kriegen wir einen ungnaͤdigen Vatter; Und ſehen ihn wegen ſeines Sohns Dienſtbarkeit auch in ewigen Kummer; Sagen wir dann den Jo- ſeph todt/ ſo reden wir wie die Luͤgner/ machen uns des Mords verdaͤchtig/ und bringen gleichwol den Vatter in das groͤſte Hertzenleid; Darum rath jeder was zu thun ſey? Erſt damal wuͤnſchte ein jeder von Hertzen/ daß Joſeph von ihnen ohnbe- leidigt: Und noch vorhanden waͤre/ oder daß ſie den geſtrigen Tag Rubens Red behertzigt haͤtten; Aber vergeblich. Sie bereueten zwar ihre That/ und fien- gen an zu weinen wie die Weiber; Da- mit war aber weder ihren Vatter/ noch dem Joſeph/ noch ihnen ſelbſt geholffen; Ruben war am beſten getroͤſt und bey ſich ſelber/ weil er unſchuldig und den jenigen noch lebendig wuſte/ deſſen ver- meinten Todt er kurtz zuvor betauret: Und

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Zitationshilfe: Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667, S. 44.[44]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_vorsehung_1667/48>, abgerufen am 21.11.2024.