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Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667.

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solche eigne Ziert ein anmuhtigs Anse-
hen; Joseph liesse ihn auff seinem köstli-
chen Wagen neben seiner Asaneth und
zweyen jungen Söhnen Ephraim und
Mannasse sachte hernach folgen/ er aber
ritte auff feinen Handpferdten mit fünff
seiner Brüder voran/ dem König seines
Vattern und dessen gantzen Geschlechts
Ankunfft zuberichten; welcher sich so
hoch darüber erfreute/ als von ihm
selbst ein angebohrner Freund nach
Haus kommen wäre; dahero fragte er
den Joseph gleich was ihr Handthierung
seye/ und wie er sie in seinem Reich am
besten accommodiren möchte daß sie
bleiben könten; Da antwortet Joseph
sehr weißlich/ daß es Leut wären/ die
mit der Viehezucht sich zuernehren ge-
wohnt wären; uud könte ihnen der Kö-
nig kein grössere Gnad thun/ als wann
er zuliesse/ daß sie Hirten verbleiben
möchten. Hierdurch brachte Joseph
zwey Ding zu wegen; erstlich daß sie al-
lein beyeinander wohnen und ihrem
Vatter desto besser miteinander vorste-

hen

ſolche eigne Ziert ein anmuhtigs Anſe-
hen; Joſeph lieſſe ihn auff ſeinem koͤſtli-
chen Wagen neben ſeiner Aſaneth und
zweyen jungen Soͤhnen Ephraim und
Mannaſſe ſachte hernach folgen/ er aber
ritte auff feinen Handpferdten mit fuͤnff
ſeiner Bruͤder voran/ dem Koͤnig ſeines
Vattern und deſſen gantzen Geſchlechts
Ankunfft zuberichten; welcher ſich ſo
hoch daruͤber erfreute/ als von ihm
ſelbſt ein angebohrner Freund nach
Haus kommen waͤre; dahero fragte er
dẽ Joſeph gleich was ihr Handthierung
ſeye/ und wie er ſie in ſeinem Reich am
beſten accommodiren moͤchte daß ſie
bleiben koͤnten; Da antwortet Joſeph
ſehr weißlich/ daß es Leut waͤren/ die
mit der Viehezucht ſich zuernehren ge-
wohnt waͤren; uud koͤnte ihnen der Koͤ-
nig kein groͤſſere Gnad thun/ als wann
er zulieſſe/ daß ſie Hirten verbleiben
moͤchten. Hierdurch brachte Joſeph
zwey Ding zu wegen; erſtlich daß ſie al-
lein beyeinander wohnen und ihrem
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[226.[226]/0228] ſolche eigne Ziert ein anmuhtigs Anſe- hen; Joſeph lieſſe ihn auff ſeinem koͤſtli- chen Wagen neben ſeiner Aſaneth und zweyen jungen Soͤhnen Ephraim und Mannaſſe ſachte hernach folgen/ er aber ritte auff feinen Handpferdten mit fuͤnff ſeiner Bruͤder voran/ dem Koͤnig ſeines Vattern und deſſen gantzen Geſchlechts Ankunfft zuberichten; welcher ſich ſo hoch daruͤber erfreute/ als von ihm ſelbſt ein angebohrner Freund nach Haus kommen waͤre; dahero fragte er dẽ Joſeph gleich was ihr Handthierung ſeye/ und wie er ſie in ſeinem Reich am beſten accommodiren moͤchte daß ſie bleiben koͤnten; Da antwortet Joſeph ſehr weißlich/ daß es Leut waͤren/ die mit der Viehezucht ſich zuernehren ge- wohnt waͤren; uud koͤnte ihnen der Koͤ- nig kein groͤſſere Gnad thun/ als wann er zulieſſe/ daß ſie Hirten verbleiben moͤchten. Hierdurch brachte Joſeph zwey Ding zu wegen; erſtlich daß ſie al- lein beyeinander wohnen und ihrem Vatter deſto beſſer miteinander vorſte- hen

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Zitationshilfe: Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667, S. 226.[226]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_vorsehung_1667/228>, abgerufen am 24.11.2024.