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Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667.

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sehet wie habt ihr mich so schändlich be-
trogen; oder anders zu reden/ wie habt
ihr meiner Gnad und Gutwilligkeit so
übel gelohnet; noch dannoch so lasse ich
euch alle die ich unschuldig zu seyn ver-
meine/ frey ledig ausgehen; will euch
auch unter Königlichen Geleidt sicher
heimschaffen aber der Dieb so mich be-
stohlen/ muß hangen und solten seiner
Häls tausend seyn; dann es ist nicht
Herkommens in Egypten/ solch Laster
ungestrafft hingehen zulassen; Also stel-
te sich Joseph den unschuldigen liebsten
Bruder zu straffen/ und die Schuldige
so ihn hiebevor beleidigt/ freyzugeben.

Alle zehen Brüder fielen vor ihm zur
Erden nider/ als er seine Red geendet
hatte/ Judas aber ein ansehenlicher
Mann/ thät das Wort und sagte;
Herr dein Urthel ist untadelhafft/ du
hast auch den Gewalt von Gott solches
zu vollziehen; Aber gnädiger Herr/ wis-
se daß du zugleich unseren alten unschul-
digen Vatter mit dem schuldigen Thä-
ter tödtest; und also den Schuldigen

samt

ſehet wie habt ihr mich ſo ſchaͤndlich be-
trogen; oder anders zu reden/ wie habt
ihr meiner Gnad und Gutwilligkeit ſo
uͤbel gelohnet; noch dannoch ſo laſſe ich
euch alle die ich unſchuldig zu ſeyn ver-
meine/ frey ledig ausgehen; will euch
auch unter Koͤniglichen Geleidt ſicher
heimſchaffen aber der Dieb ſo mich be-
ſtohlen/ muß hangen und ſolten ſeiner
Haͤls tauſend ſeyn; dann es iſt nicht
Herkommens in Egypten/ ſolch Laſter
ungeſtrafft hingehen zulaſſen; Alſo ſtel-
te ſich Joſeph den unſchuldigen liebſten
Bruder zu ſtraffen/ und die Schuldige
ſo ihn hiebevor beleidigt/ freyzugeben.

Alle zehen Bruͤder fielen vor ihm zur
Erden nider/ als er ſeine Red geendet
hatte/ Judas aber ein anſehenlicher
Mann/ thaͤt das Wort und ſagte;
Herr dein Urthel iſt untadelhafft/ du
haſt auch den Gewalt von Gott ſolches
zu vollziehen; Aber gnaͤdiger Herr/ wiſ-
ſe daß du zugleich unſeren alten unſchul-
digen Vatter mit dem ſchuldigen Thaͤ-
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[207.[207]/0209] ſehet wie habt ihr mich ſo ſchaͤndlich be- trogen; oder anders zu reden/ wie habt ihr meiner Gnad und Gutwilligkeit ſo uͤbel gelohnet; noch dannoch ſo laſſe ich euch alle die ich unſchuldig zu ſeyn ver- meine/ frey ledig ausgehen; will euch auch unter Koͤniglichen Geleidt ſicher heimſchaffen aber der Dieb ſo mich be- ſtohlen/ muß hangen und ſolten ſeiner Haͤls tauſend ſeyn; dann es iſt nicht Herkommens in Egypten/ ſolch Laſter ungeſtrafft hingehen zulaſſen; Alſo ſtel- te ſich Joſeph den unſchuldigen liebſten Bruder zu ſtraffen/ und die Schuldige ſo ihn hiebevor beleidigt/ freyzugeben. Alle zehen Bruͤder fielen vor ihm zur Erden nider/ als er ſeine Red geendet hatte/ Judas aber ein anſehenlicher Mann/ thaͤt das Wort und ſagte; Herr dein Urthel iſt untadelhafft/ du haſt auch den Gewalt von Gott ſolches zu vollziehen; Aber gnaͤdiger Herr/ wiſ- ſe daß du zugleich unſeren alten unſchul- digen Vatter mit dem ſchuldigen Thaͤ- ter toͤdteſt; und alſo den Schuldigen ſamt

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Zitationshilfe: Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667, S. 207.[207]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_vorsehung_1667/209>, abgerufen am 22.11.2024.