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Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667.

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schätzte/ daß sie ihren Schwager so nahe
bey sich hatte/ ihme Guts zu thun.

Joseph redete nicht viel/ nicht zwar
sein Ansehen zu erhalten/ sondern weil
er sorgen muste/ das Weinen und Re-
den möchten ihme zusammen brechen;
Musai aber und Asaneth unterhielten
die Brüder deren Gespräch von nichts
anders handelte/ als wie betrübt sie ih-
ren alten Vatter wegen ihrer und son-
derlich des Benjamins Abreiß/ zu Haus
verlassen/ als welcher diesen am hertzlich-
sten liebte; endlich als ihnen die Köpff
vom Trunck etwas erwärmt: und sie
vom Musai angestimmt worden/ be-
jammerten sie auch den Abgang ihres
Brudern Josephs/ und liessen Wort
lauffen/ daraus abzunehmen war/ wie
ungern ihn ihr Vatter verlohren; und
daß sie seit seines Verlusts in ihrer Haus-
haltung wenig Stern gehabt hätten/
weil ihr Vatter nunmehr die gantze
Welt nicht mehr achtete; Asaneth er-
freuete sich trefflich das sie so viel Tu-
gendliche Verwandte an ihrer Tafel

hatte;
J v

ſchaͤtzte/ daß ſie ihren Schwager ſo nahe
bey ſich hatte/ ihme Guts zu thun.

Joſeph redete nicht viel/ nicht zwar
ſein Anſehen zu erhalten/ ſondern weil
er ſorgen muſte/ das Weinen und Re-
den moͤchten ihme zuſammen brechen;
Muſai aber und Aſaneth unterhielten
die Bruͤder deren Geſpraͤch von nichts
anders handelte/ als wie betruͤbt ſie ih-
ren alten Vatter wegen ihrer und ſon-
derlich des Benjamins Abreiß/ zu Haus
verlaſſen/ als welcher dieſen am hertzlich-
ſten liebte; endlich als ihnen die Koͤpff
vom Trunck etwas erwaͤrmt: und ſie
vom Muſai angeſtimmt worden/ be-
jammerten ſie auch den Abgang ihres
Brudern Joſephs/ und lieſſen Wort
lauffen/ daraus abzunehmen war/ wie
ungern ihn ihr Vatter verlohren; und
daß ſie ſeit ſeines Veꝛluſts in ihrer Haus-
haltung wenig Stern gehabt haͤtten/
weil ihr Vatter nunmehr die gantze
Welt nicht mehr achtete; Aſaneth er-
freuete ſich trefflich das ſie ſo viel Tu-
gendliche Verwandte an ihrer Tafel

hatte;
J v
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[197.[197]/0199] ſchaͤtzte/ daß ſie ihren Schwager ſo nahe bey ſich hatte/ ihme Guts zu thun. Joſeph redete nicht viel/ nicht zwar ſein Anſehen zu erhalten/ ſondern weil er ſorgen muſte/ das Weinen und Re- den moͤchten ihme zuſammen brechen; Muſai aber und Aſaneth unterhielten die Bruͤder deren Geſpraͤch von nichts anders handelte/ als wie betruͤbt ſie ih- ren alten Vatter wegen ihrer und ſon- derlich des Benjamins Abreiß/ zu Haus verlaſſen/ als welcher dieſen am hertzlich- ſten liebte; endlich als ihnen die Koͤpff vom Trunck etwas erwaͤrmt: und ſie vom Muſai angeſtimmt worden/ be- jammerten ſie auch den Abgang ihres Brudern Joſephs/ und lieſſen Wort lauffen/ daraus abzunehmen war/ wie ungern ihn ihr Vatter verlohren; und daß ſie ſeit ſeines Veꝛluſts in ihrer Haus- haltung wenig Stern gehabt haͤtten/ weil ihr Vatter nunmehr die gantze Welt nicht mehr achtete; Aſaneth er- freuete ſich trefflich das ſie ſo viel Tu- gendliche Verwandte an ihrer Tafel hatte; J v

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Zitationshilfe: Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667, S. 197.[197]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_vorsehung_1667/199>, abgerufen am 22.11.2024.