Samuel Greifnson vom Hirschfeld [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Exempel Der unveränderlichen Vorsehung Gottes. [Nürnberg], 1667.köstlichen Wassern auch sonst starcken Was vor ein Krieg diß Weib nach gen/
koͤſtlichen Waſſern auch ſonſt ſtarcken Was vor ein Krieg diß Weib nach gen/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0112" n="108.[108]"/> koͤſtlichen Waſſern auch ſonſt ſtarcken<lb/> Getraͤncken ſo bald truncken machen/ uͤ-<lb/> berſtelt/ welches Selicha zugerichtet/<lb/> entweder den Joſeph mit dem Trunck<lb/> zubedeuben/ oder nach vollbrachter Lie-<lb/> bes Freud ſich mit einander dabey zuer-<lb/> getzen; ſie befahl dem Joſeph ein Mar-<lb/> zaban von dorther ihr zu langen; er<lb/> reichte es ihr mit gewoͤhnlicher Ehrer-<lb/> bietung; aber an ſtatt das ſie nach dem<lb/> Marzaban greiffen ſollen/ wurden ihre<lb/> Liebs-begierten ſo hefftig/ das ſie ihn<lb/> beym Mantel erwiſchte/ ihn zu ſich auffs<lb/> Bette zuziehen/ zugleich mit heiſſen<lb/> Thraͤnen bittend/ er wolte ſich doch nur<lb/> ein bißgen zu ihr ſetzen; Joſeph aber der<lb/> ſtaͤrcker war als ſie/ auch wohl wuſte/<lb/> das niemand lang im Feuer ſitzen ſolte/<lb/> er wolte ſich dann verbrennen/ entriſſe<lb/> ſich aus ihrem zarten Armen (in welchen<lb/> ſie gleichwohl ſeinen Mantel behielte)<lb/> und lieffe aus dem Zimmer hinweg.</p><lb/> <p>Was vor ein Krieg diß Weib nach<lb/> Joſephs Abſchied mit ihr ſelbſt wegen<lb/> der vermeinten Verachtung angefan-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gen/</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [108.[108]/0112]
koͤſtlichen Waſſern auch ſonſt ſtarcken
Getraͤncken ſo bald truncken machen/ uͤ-
berſtelt/ welches Selicha zugerichtet/
entweder den Joſeph mit dem Trunck
zubedeuben/ oder nach vollbrachter Lie-
bes Freud ſich mit einander dabey zuer-
getzen; ſie befahl dem Joſeph ein Mar-
zaban von dorther ihr zu langen; er
reichte es ihr mit gewoͤhnlicher Ehrer-
bietung; aber an ſtatt das ſie nach dem
Marzaban greiffen ſollen/ wurden ihre
Liebs-begierten ſo hefftig/ das ſie ihn
beym Mantel erwiſchte/ ihn zu ſich auffs
Bette zuziehen/ zugleich mit heiſſen
Thraͤnen bittend/ er wolte ſich doch nur
ein bißgen zu ihr ſetzen; Joſeph aber der
ſtaͤrcker war als ſie/ auch wohl wuſte/
das niemand lang im Feuer ſitzen ſolte/
er wolte ſich dann verbrennen/ entriſſe
ſich aus ihrem zarten Armen (in welchen
ſie gleichwohl ſeinen Mantel behielte)
und lieffe aus dem Zimmer hinweg.
Was vor ein Krieg diß Weib nach
Joſephs Abſchied mit ihr ſelbſt wegen
der vermeinten Verachtung angefan-
gen/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |