Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Trutz Simplex. Utopia [i. e. Nürnberg], 1670.ren zuzeiten beyzuschtessen/ darauß ich so ein daß
ren zuzeiten beyzuſchteſſen/ darauß ich ſo ein daß
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0096" n="94"/> ren zuzeiten beyzuſchteſſen/ darauß ich ſo ein<lb/> ehrlich Gewiñgen erhielte/ daß ich ziemliche<lb/> gute Tag davon habẽ konte/ und nichts von<lb/> der Haubtſum̃a verzehren dorffte; Weilen<lb/> es mir dann an einem andern Ort mangel-<lb/> te/ uñ meine ſchwache Beine dieſe gute Sa-<lb/> che nicht mehr ertragen koͤnten oder wolten.<lb/> Machte ich mein Gelt per Wexel auf<lb/> Prag/ mich ſelbſt aber mit etlichen Kauff-<lb/> herren hernach/ uñ ſuchte Zuflucht bey mei-<lb/> ner Koſtfrauen zu Bragodiz/ ob mir viel-<lb/> leicht alldortẽ ein beſſer Gluͤck anſtehẽ moͤch-<lb/> te. Dieſelbe fande ich gar arm/ weder ich ſie<lb/> verlaſſen/ dann der Krieg hatte ſie nit allein<lb/> ſehr verderbt/ ſondern ſie hatte auch allbereit<lb/> vor dem Krieg mit mir/ und ich nit mit ihr<lb/> gezehret; Sie freuete ſich meiner Ankunfft<lb/> gar ſehr/ vornemlich als ſie ſahe/ daß ich<lb/> nicht mit leerer Hand angeſtochen kam; ihr<lb/> erſtes will komm heiſſen aber/ war doch lau-<lb/> ter weinen; und indem ſie mich kuͤſſte/ nen-<lb/> nete ſie mich zugleich ein ungluͤckſeeliges<lb/> Fraͤulin/ welches ſeinem Herkommen Ge-<lb/> maͤß/ ſchwerlich wuͤrde ſein Leben uñ Stand<lb/> fuͤhren moͤgen; Mit fernerem Anhang/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">daß</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [94/0096]
ren zuzeiten beyzuſchteſſen/ darauß ich ſo ein
ehrlich Gewiñgen erhielte/ daß ich ziemliche
gute Tag davon habẽ konte/ und nichts von
der Haubtſum̃a verzehren dorffte; Weilen
es mir dann an einem andern Ort mangel-
te/ uñ meine ſchwache Beine dieſe gute Sa-
che nicht mehr ertragen koͤnten oder wolten.
Machte ich mein Gelt per Wexel auf
Prag/ mich ſelbſt aber mit etlichen Kauff-
herren hernach/ uñ ſuchte Zuflucht bey mei-
ner Koſtfrauen zu Bragodiz/ ob mir viel-
leicht alldortẽ ein beſſer Gluͤck anſtehẽ moͤch-
te. Dieſelbe fande ich gar arm/ weder ich ſie
verlaſſen/ dann der Krieg hatte ſie nit allein
ſehr verderbt/ ſondern ſie hatte auch allbereit
vor dem Krieg mit mir/ und ich nit mit ihr
gezehret; Sie freuete ſich meiner Ankunfft
gar ſehr/ vornemlich als ſie ſahe/ daß ich
nicht mit leerer Hand angeſtochen kam; ihr
erſtes will komm heiſſen aber/ war doch lau-
ter weinen; und indem ſie mich kuͤſſte/ nen-
nete ſie mich zugleich ein ungluͤckſeeliges
Fraͤulin/ welches ſeinem Herkommen Ge-
maͤß/ ſchwerlich wuͤrde ſein Leben uñ Stand
fuͤhren moͤgen; Mit fernerem Anhang/
daß
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