Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Trutz Simplex. Utopia [i. e. Nürnberg], 1670.hütetest/ und ehe du geschickt genug warest/ Nacht-
huͤteteſt/ und ehe du geſchickt genug wareſt/ Nacht-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0159" n="157"/> huͤteteſt/ und ehe du geſchickt genug wareſt/<lb/> anderer Leute Narr zu ſeyn; uñ haſt dir doch<lb/> einbilden doͤrffen/ du habeſt mich im Saur-<lb/> brunnen betrogen! Nach der erſten Man-<lb/> tuaniſchen Belaͤgerung/ bekamen wiꝛ unſer<lb/> Winter-Quartier in einem luſtigen Stadt-<lb/> lein; allwo es bey mir anfieng zimlich Kun-<lb/> den Arbeit zu geben/ da vergieng kein Ga-<lb/> ſterey oder Schmauß/ dabey ſich nicht die<lb/><hi rendition="#aq">Courage</hi> fand/ und wo ſie ſich einſtellete/ da<lb/> galten die Jtaliaͤniſche <hi rendition="#aq">Putani</hi> wohl nichts!<lb/> dann bey den Jtaliaͤnern war ich Wildbret<lb/> und etwas fremds/ bey den Teutſchen kon-<lb/> te ich die Sprach/ und gegen beyden <hi rendition="#aq">Natio-<lb/> nen</hi> war ich viel zu freundlich/ darneben<lb/> noch trefflich ſchoͤn; ſo war ich auch nicht<lb/> ſo gar hoffaͤrtig und theuer/ und hatte ſich<lb/> niemands keines Betrug von mir zu beſor-<lb/> gen/ dem aber die Jtaliaͤnerinnen dichte voll<lb/> ſtacken: Solche meine Beſchaffenheiten<lb/> verurſachten/ daß ich den welſchen Huren<lb/> viel gute Kerl abſpannete die jene verlieſen<lb/> und mich hingegen beſuchten/ welches bey<lb/> ihnen kein gut Gebluͤt gegen mir ſetzte; eins-<lb/> mahls lube mich ein vornehmer Herr zum<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Nacht-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [157/0159]
huͤteteſt/ und ehe du geſchickt genug wareſt/
anderer Leute Narr zu ſeyn; uñ haſt dir doch
einbilden doͤrffen/ du habeſt mich im Saur-
brunnen betrogen! Nach der erſten Man-
tuaniſchen Belaͤgerung/ bekamen wiꝛ unſer
Winter-Quartier in einem luſtigen Stadt-
lein; allwo es bey mir anfieng zimlich Kun-
den Arbeit zu geben/ da vergieng kein Ga-
ſterey oder Schmauß/ dabey ſich nicht die
Courage fand/ und wo ſie ſich einſtellete/ da
galten die Jtaliaͤniſche Putani wohl nichts!
dann bey den Jtaliaͤnern war ich Wildbret
und etwas fremds/ bey den Teutſchen kon-
te ich die Sprach/ und gegen beyden Natio-
nen war ich viel zu freundlich/ darneben
noch trefflich ſchoͤn; ſo war ich auch nicht
ſo gar hoffaͤrtig und theuer/ und hatte ſich
niemands keines Betrug von mir zu beſor-
gen/ dem aber die Jtaliaͤnerinnen dichte voll
ſtacken: Solche meine Beſchaffenheiten
verurſachten/ daß ich den welſchen Huren
viel gute Kerl abſpannete die jene verlieſen
und mich hingegen beſuchten/ welches bey
ihnen kein gut Gebluͤt gegen mir ſetzte; eins-
mahls lube mich ein vornehmer Herr zum
Nacht-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |