Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Trutz Simplex. Utopia [i. e. Nürnberg], 1670.weil ich an solcher That ein Ursächerin ge- So sauer kam mich aber diese Reiß nicht ich
weil ich an ſolcher That ein Urſaͤcherin ge- So ſauer kam mich aber dieſe Reiß nicht ich
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0134" n="132"/> weil ich an ſolcher That ein Urſaͤcherin ge-<lb/> weſen; Jedoch wurden wir beyde ſo weit<lb/> erbetten/ daß mein Hochzeiter <hi rendition="#aq">Harquebu-<lb/> ſirt:</hi> Jch aber mit dem Steckenknecht vom<lb/> Regiment geſchickt wurde/ welches mir gaꝛ<lb/> ein abgeſchmackte Reiß war.</p><lb/> <p>So ſauer kam mich aber dieſe Reiß nicht<lb/> an/ ſo fanden ſich doch zween Reuter in un-<lb/> ſern Quartier/ die mir und ihnen ſolche ver-<lb/> ſuͤſſen wolten/ dañ ich war kaum ein Stund<lb/> gehend hinweg/ da ſaſſen dieſe beyde in ei-<lb/> nem Buſch/ dardurch ich muſte paſſiren/<lb/> mich willkommen zu heiſſen! Jch bin zwar/<lb/> wann ich die Warheit bekennen muß/ mei-<lb/> ne Tage niemahl ſo hechel geweſen/ einem<lb/> guten Kerl eine Fahrt abzuſchlagen/ wañ<lb/> ihn die Noth begriffen; aber da dieſe zween<lb/> Haluncken mitten in meinem Elend eben<lb/> das jenige von mir mit Gewalt begehrten/<lb/> weſſentwegen ich verjagt: und mein Aus-<lb/> erwehlter tod geſchoſſen worden/ widerſetzte<lb/> ich mich mit Gewalt; dann ich konte mir<lb/> wohl einbilden/ wann ſie ihren Willen er-<lb/> langt und vollbracht/ daß ſie mich auch erſt<lb/> gepluͤndert haͤtten/ als welches Vorhaben<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ich</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [132/0134]
weil ich an ſolcher That ein Urſaͤcherin ge-
weſen; Jedoch wurden wir beyde ſo weit
erbetten/ daß mein Hochzeiter Harquebu-
ſirt: Jch aber mit dem Steckenknecht vom
Regiment geſchickt wurde/ welches mir gaꝛ
ein abgeſchmackte Reiß war.
So ſauer kam mich aber dieſe Reiß nicht
an/ ſo fanden ſich doch zween Reuter in un-
ſern Quartier/ die mir und ihnen ſolche ver-
ſuͤſſen wolten/ dañ ich war kaum ein Stund
gehend hinweg/ da ſaſſen dieſe beyde in ei-
nem Buſch/ dardurch ich muſte paſſiren/
mich willkommen zu heiſſen! Jch bin zwar/
wann ich die Warheit bekennen muß/ mei-
ne Tage niemahl ſo hechel geweſen/ einem
guten Kerl eine Fahrt abzuſchlagen/ wañ
ihn die Noth begriffen; aber da dieſe zween
Haluncken mitten in meinem Elend eben
das jenige von mir mit Gewalt begehrten/
weſſentwegen ich verjagt: und mein Aus-
erwehlter tod geſchoſſen worden/ widerſetzte
ich mich mit Gewalt; dann ich konte mir
wohl einbilden/ wann ſie ihren Willen er-
langt und vollbracht/ daß ſie mich auch erſt
gepluͤndert haͤtten/ als welches Vorhaben
ich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |