Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Trutz Simplex. Utopia [i. e. Nürnberg], 1670.gleich fix und fertig wie ein alt Feuerschloß/ einer F v
gleich fix und fertig wie ein alt Feuerſchloß/ einer F v
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0127" n="125"/> gleich fix und fertig wie ein alt Feuerſchloß/<lb/> und lieſe mich ſo Tags ſo Nachts/ erſtlich<lb/> auf Wißmar: und von dañen auf gedach-<lb/> tes Hamburg fuͤhren/ allda ſich meine<lb/> zween Diener abſtohlen/ und mich ſo lang<lb/> nach einem Cavallier aus Dennemarck<lb/> umſehen lieſſe/ der mich heurathen wuͤrde/<lb/> als ich immer wolte; da wurde ich allererſt<lb/> gewahr/ daß der Hagel geſchlagen/ und die<lb/> Betruͤgerin betrogen worden waͤre; Ja miꝛ<lb/> wurde geſagt/ ich moͤchte mit ſtill ſchweigen-<lb/> der Patientz verlieb nehmen/ und GOtt<lb/> dancken/ daß die vornehme Braut unter-<lb/> wegs nicht in der See ertraͤnckt worden waͤ-<lb/> re/ oder man ſey auf des Hochzeiters Seiten<lb/> noch ſtarck genug/ mir auch mitten in einer<lb/> Stadt/ da ich mir vielleicht ein vergebliche<lb/> Sicherheit einbilde/ einen Sprung zu wei-<lb/> ſen/ der einer ſolchen gebuͤhre/ worvon man<lb/> wuͤſte/ daß ich zu halten ſey; was ſolt ich<lb/> machen? mein Hochzeitherey/ meine Hoff-<lb/> nung; meine Einbildungen und alles wor-<lb/> auf ich geſpañet/ war dahin/ uñ mitteinandeꝛ<lb/> zu Grund gefallẽ; die vertreuliche liebreiche<lb/> Schreiben/ die ich an meinen Liebſten von<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F v</fw><fw place="bottom" type="catch">einer</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [125/0127]
gleich fix und fertig wie ein alt Feuerſchloß/
und lieſe mich ſo Tags ſo Nachts/ erſtlich
auf Wißmar: und von dañen auf gedach-
tes Hamburg fuͤhren/ allda ſich meine
zween Diener abſtohlen/ und mich ſo lang
nach einem Cavallier aus Dennemarck
umſehen lieſſe/ der mich heurathen wuͤrde/
als ich immer wolte; da wurde ich allererſt
gewahr/ daß der Hagel geſchlagen/ und die
Betruͤgerin betrogen worden waͤre; Ja miꝛ
wurde geſagt/ ich moͤchte mit ſtill ſchweigen-
der Patientz verlieb nehmen/ und GOtt
dancken/ daß die vornehme Braut unter-
wegs nicht in der See ertraͤnckt worden waͤ-
re/ oder man ſey auf des Hochzeiters Seiten
noch ſtarck genug/ mir auch mitten in einer
Stadt/ da ich mir vielleicht ein vergebliche
Sicherheit einbilde/ einen Sprung zu wei-
ſen/ der einer ſolchen gebuͤhre/ worvon man
wuͤſte/ daß ich zu halten ſey; was ſolt ich
machen? mein Hochzeitherey/ meine Hoff-
nung; meine Einbildungen und alles wor-
auf ich geſpañet/ war dahin/ uñ mitteinandeꝛ
zu Grund gefallẽ; die vertreuliche liebreiche
Schreiben/ die ich an meinen Liebſten von
einer
F v
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |