Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Trutz Simplex. Utopia [i. e. Nürnberg], 1670.mit einem Seuffzen den Kopff zu schütteln: richtet
mit einem Seuffzen den Kopff zu ſchuͤtteln: richtet
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0116" n="114"/> mit einem Seuffzen den Kopff zu ſchuͤtteln:<lb/> Jch merckte gleich ſein Mitleiden/ fiele de-<lb/> rowegen auf die Knie nider/ und bat ihn<lb/> um aller ſeiner adelichen Tugenden willen/<lb/> daß er ſich uͤber mich elende Dame erbar-<lb/> men: und mich vor mehrerer Schand be-<lb/> ſchirmen wolte; Er hub mich bey der Hand<lb/> auf und ſagte zu dem Oberſten Leutenant<lb/> und ſeinen Cammerrathen/ ach/ ihr recht-<lb/> ſchaffene Bruͤder! was habt ihr mit dieſer<lb/> Damen angefangen? der Oberſte Leute-<lb/> nant ſo ſich bereits halber bierſchellig geſof-<lb/> fen/ fiele ihm in die Red und ſagte/ was?<lb/> ſie iſt eine Zauberin; ach mein Herr/ verzei-<lb/> he mir/ antwortet der Rittmeiſter/ ſo viel<lb/> ich von ihr weiß/ ſo bedunckt mich/ ſie ſey des<lb/> tapffern alten Grauen von T. ſeine leibli-<lb/> chen Frauen Tochter: welcher rechtſchaf-<lb/> fene Held bey dem gemeinen Weſen Leib<lb/> und Leben/ ja/ Land und Leut aufgeſetzt/ alſo<lb/> daß mein gnaͤdigſter Koͤnig nicht gut heiſ-<lb/> ſen wird/ wann man deſſen Kinder ſo tra-<lb/> ctirt/ ob ſie gleich ein paar Officier von uns<lb/> auf die Kaͤyſerl. Seiten gefangen bekom̃en!<lb/> Ja ich doͤrffte glauben/ ihr Herr Vatter<lb/> <fw place="bottom" type="catch">richtet</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [114/0116]
mit einem Seuffzen den Kopff zu ſchuͤtteln:
Jch merckte gleich ſein Mitleiden/ fiele de-
rowegen auf die Knie nider/ und bat ihn
um aller ſeiner adelichen Tugenden willen/
daß er ſich uͤber mich elende Dame erbar-
men: und mich vor mehrerer Schand be-
ſchirmen wolte; Er hub mich bey der Hand
auf und ſagte zu dem Oberſten Leutenant
und ſeinen Cammerrathen/ ach/ ihr recht-
ſchaffene Bruͤder! was habt ihr mit dieſer
Damen angefangen? der Oberſte Leute-
nant ſo ſich bereits halber bierſchellig geſof-
fen/ fiele ihm in die Red und ſagte/ was?
ſie iſt eine Zauberin; ach mein Herr/ verzei-
he mir/ antwortet der Rittmeiſter/ ſo viel
ich von ihr weiß/ ſo bedunckt mich/ ſie ſey des
tapffern alten Grauen von T. ſeine leibli-
chen Frauen Tochter: welcher rechtſchaf-
fene Held bey dem gemeinen Weſen Leib
und Leben/ ja/ Land und Leut aufgeſetzt/ alſo
daß mein gnaͤdigſter Koͤnig nicht gut heiſ-
ſen wird/ wann man deſſen Kinder ſo tra-
ctirt/ ob ſie gleich ein paar Officier von uns
auf die Kaͤyſerl. Seiten gefangen bekom̃en!
Ja ich doͤrffte glauben/ ihr Herr Vatter
richtet
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |