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German Schleifheim von Sulsfort [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch. Monpelgart [i. e. Nürnberg], 1669.

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Drittes Buch.
können/ aber ich sagte ihnen im geringsten nichts/
auch nicht einmal/ daß ich den köstlichen Schatz auß-
gehoben/ sondern ritte meines Wegs in mein Quar-
tier/ und beschaute meinen Fund/ der mich hertzlich
erfreute.

Das XIII. Capitel.

DJe jenige/ die wissen was das Geld gilt/ und
dahero solches vor ihren GOtt halten/ haben
dessen nicht geringe Ursach; dann ist jemand in der
Welt/ der dessen Kräfften und bey nahe Göttliche
Tugenden erfahren hat/ so bin ichs: Jch weiß/ wie
einem zu Muth ist/ der dessen einen zimlichen Vor-
rath hat/ so hab ich auch nicht nur einmal erfahren/
wie der jenige gesinnet sey/ der keinen einigen Heller
vermag. Ja ich dörffte mich vermessen zu erweisen/
daß es alle Tugend- und Würckungen viel kräfftiger
hat und vermag/ als alle Edelgestein/ dann es ver-
treibt alle Melancholey/ wie der Demant; es macht
Lust und Beliebung zu den Studiis, wie der Smaragd/
darumb werden gemeiniglich mehr reicher als armer
Leut Kinder Studenten; es nimmt hinweg Furcht-
samkeit/ macht den Menschen frölich und glückselig
wie der Rubin; Es ist dem Schlaff offt binderlich/
wie die Granaten/ bingegen hat es auch eine grosse
Krafft/ die Ruhe und den Schlaff zu befördern/ wie
der Jacint; es stärcket das Hertz/ und machet den
Menschen freudig/ sittsam/ frisch und mild/ wie der
Saphir und Amethist; es vertreibet böse Träum/
machet frölich/ schärffet den Verstand/ und so man
mit jemand zanckt/ macht es daß man siegt/ wie der
Sardus/ vornemlich wenn man alsdann den Rich-

ter
O vij

Drittes Buch.
koͤnnen/ aber ich ſagte ihnen im geringſten nichts/
auch nicht einmal/ daß ich den koͤſtlichen Schatz auß-
gehoben/ ſondern ritte meines Wegs in mein Quar-
tier/ und beſchaute meinen Fund/ der mich hertzlich
erfreute.

Das XIII. Capitel.

DJe jenige/ die wiſſen was das Geld gilt/ und
dahero ſolches vor ihren GOtt halten/ haben
deſſen nicht geringe Urſach; dann iſt jemand in der
Welt/ der deſſen Kraͤfften und bey nahe Goͤttliche
Tugenden erfahren hat/ ſo bin ichs: Jch weiß/ wie
einem zu Muth iſt/ der deſſen einen zimlichen Vor-
rath hat/ ſo hab ich auch nicht nur einmal erfahren/
wie der jenige geſinnet ſey/ der keinen einigen Heller
vermag. Ja ich doͤrffte mich vermeſſen zu erweiſen/
daß es alle Tugend- und Wuͤrckungen viel kraͤfftiger
hat und vermag/ als alle Edelgeſtein/ dann es ver-
treibt alle Melancholey/ wie der Demant; es macht
Luſt und Beliebung zu den Studiis, wie der Smaragd/
darumb werden gemeiniglich mehr reicher als armer
Leut Kinder Studenten; es nimmt hinweg Furcht-
ſamkeit/ macht den Menſchen froͤlich und gluͤckſelig
wie der Rubin; Es iſt dem Schlaff offt binderlich/
wie die Granaten/ bingegen hat es auch eine groſſe
Krafft/ die Ruhe und den Schlaff zu befoͤrdern/ wie
der Jacint; es ſtaͤrcket das Hertz/ und machet den
Menſchen freudig/ ſittſam/ friſch und mild/ wie der
Saphir und Amethiſt; es vertreibet boͤſe Traͤum/
machet froͤlich/ ſchaͤrffet den Verſtand/ und ſo man
mit jemand zanckt/ macht es daß man ſiegt/ wie der
Sardus/ vornemlich wenn man alsdann den Rich-

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[332[323]/0329] Drittes Buch. koͤnnen/ aber ich ſagte ihnen im geringſten nichts/ auch nicht einmal/ daß ich den koͤſtlichen Schatz auß- gehoben/ ſondern ritte meines Wegs in mein Quar- tier/ und beſchaute meinen Fund/ der mich hertzlich erfreute. Das XIII. Capitel. DJe jenige/ die wiſſen was das Geld gilt/ und dahero ſolches vor ihren GOtt halten/ haben deſſen nicht geringe Urſach; dann iſt jemand in der Welt/ der deſſen Kraͤfften und bey nahe Goͤttliche Tugenden erfahren hat/ ſo bin ichs: Jch weiß/ wie einem zu Muth iſt/ der deſſen einen zimlichen Vor- rath hat/ ſo hab ich auch nicht nur einmal erfahren/ wie der jenige geſinnet ſey/ der keinen einigen Heller vermag. Ja ich doͤrffte mich vermeſſen zu erweiſen/ daß es alle Tugend- und Wuͤrckungen viel kraͤfftiger hat und vermag/ als alle Edelgeſtein/ dann es ver- treibt alle Melancholey/ wie der Demant; es macht Luſt und Beliebung zu den Studiis, wie der Smaragd/ darumb werden gemeiniglich mehr reicher als armer Leut Kinder Studenten; es nimmt hinweg Furcht- ſamkeit/ macht den Menſchen froͤlich und gluͤckſelig wie der Rubin; Es iſt dem Schlaff offt binderlich/ wie die Granaten/ bingegen hat es auch eine groſſe Krafft/ die Ruhe und den Schlaff zu befoͤrdern/ wie der Jacint; es ſtaͤrcket das Hertz/ und machet den Menſchen freudig/ ſittſam/ friſch und mild/ wie der Saphir und Amethiſt; es vertreibet boͤſe Traͤum/ machet froͤlich/ ſchaͤrffet den Verſtand/ und ſo man mit jemand zanckt/ macht es daß man ſiegt/ wie der Sardus/ vornemlich wenn man alsdann den Rich- ter O vij

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Zitationshilfe: German Schleifheim von Sulsfort [i. e. Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von]: Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch. Monpelgart [i. e. Nürnberg], 1669, S. 332[323]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_simplicissimus_1669/329>, abgerufen am 22.12.2024.