Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Deß Weltberuffenen SIMPLICISSIMI Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. [Nürnberg], 1673.seiner Mutter ebenmässig wie der obengemeldte dritte instruirt worden; Sie hätte ihn einsmals hinter die Nase gewiesen die Thür zu schneutzen; und als er in seiner kindlichen Jugend wegen des verknüpfften Nestels die Hosen umb soviel völler gefüllt heimbgebracht / als er den Bauch nothdrüngenlich außlähren müssen / hätte sie ihm nach vollendter Säuberung disen Rath mit einer Ruthen eingebläuet / daß er / ehe er wiederumb s. h. in den Nestel scheisse / ehender die Hosen zerschneiden solte; welches er auch nachgehends nach ihren Worten gethan / aber übler empfangen worden sey / da er den Balsam mit heimgebracht. Noch vil underschidliche dergleichen Schnacken wurden damahls von unserer lustigen Gesellschafft vorgebracht / deren wir so genug lachten / daß wir die Bäuch mit beyden Händen heben: und endlich aufhören musten etwas weiters zuerzehlen / wolten wir anders nit kranck übrigen Lachens werden; Welche thorechte Freud uns wol nit ankommen wäre / wann wir von Gottseligen Dingen / oder wenigst von seiner Mutter ebenmässig wie der obengemeldte dritte instruirt worden; Sie hätte ihn einsmals hinter die Nase gewiesen die Thür zu schneutzen; und als er in seiner kindlichen Jugend wegen des verknüpfften Nestels die Hosen umb soviel völler gefüllt heimbgebracht / als er den Bauch nothdrüngenlich außlähren müssen / hätte sie ihm nach vollendter Säuberung disen Rath mit einer Ruthen eingebläuet / daß er / ehe er wiederumb s. h. in den Nestel scheisse / ehender die Hosen zerschneiden solte; welches er auch nachgehends nach ihren Worten gethan / aber übler empfangen worden sey / da er den Balsam mit heimgebracht. Noch vil underschidliche dergleichen Schnacken wurden damahls von unserer lustigen Gesellschafft vorgebracht / deren wir so genug lachten / daß wir die Bäuch mit beyden Händen heben: und endlich aufhören musten etwas weiters zuerzehlen / wolten wir anders nit kranck übrigen Lachens werden; Welche thorechte Freud uns wol nit ankommen wäre / wann wir von Gottseligen Dingen / oder wenigst von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0091" n="81"/> seiner Mutter ebenmässig wie der <choice><sic>obengegemeldte</sic><corr>obengemeldte</corr></choice> dritte <hi rendition="#aq">instrui</hi>rt worden; Sie hätte ihn einsmals hinter die Nase gewiesen die Thür zu schneutzen; und als er in seiner kindlichen Jugend wegen des verknüpfften Nestels die Hosen umb soviel völler gefüllt heimbgebracht / als er den Bauch nothdrüngenlich außlähren müssen / hätte sie ihm nach vollendter Säuberung disen Rath mit einer Ruthen eingebläuet / daß er / ehe er wiederumb <hi rendition="#aq">s. h.</hi> in den Nestel scheisse / ehender die Hosen zerschneiden solte; welches er auch nachgehends nach ihren Worten gethan / aber übler empfangen worden sey / da er den Balsam mit heimgebracht.</p> <p>Noch vil underschidliche dergleichen Schnacken wurden damahls von unserer lustigen Gesellschafft vorgebracht / deren wir so genug lachten / daß wir die Bäuch mit beyden Händen heben: und endlich aufhören musten etwas weiters zuerzehlen / wolten wir anders nit kranck übrigen Lachens werden; Welche thorechte Freud uns wol nit ankommen wäre / wann wir von Gottseligen Dingen / oder wenigst von </p> </div> </body> </text> </TEI> [81/0091]
seiner Mutter ebenmässig wie der obengemeldte dritte instruirt worden; Sie hätte ihn einsmals hinter die Nase gewiesen die Thür zu schneutzen; und als er in seiner kindlichen Jugend wegen des verknüpfften Nestels die Hosen umb soviel völler gefüllt heimbgebracht / als er den Bauch nothdrüngenlich außlähren müssen / hätte sie ihm nach vollendter Säuberung disen Rath mit einer Ruthen eingebläuet / daß er / ehe er wiederumb s. h. in den Nestel scheisse / ehender die Hosen zerschneiden solte; welches er auch nachgehends nach ihren Worten gethan / aber übler empfangen worden sey / da er den Balsam mit heimgebracht.
Noch vil underschidliche dergleichen Schnacken wurden damahls von unserer lustigen Gesellschafft vorgebracht / deren wir so genug lachten / daß wir die Bäuch mit beyden Händen heben: und endlich aufhören musten etwas weiters zuerzehlen / wolten wir anders nit kranck übrigen Lachens werden; Welche thorechte Freud uns wol nit ankommen wäre / wann wir von Gottseligen Dingen / oder wenigst von
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Zitationshilfe: | Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Deß Weltberuffenen SIMPLICISSIMI Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. [Nürnberg], 1673, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_michel_1673/91>, abgerufen am 22.07.2024. |