Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Deß Weltberuffenen SIMPLICISSIMI Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. [Nürnberg], 1673.Geschwind mach dich auß den Kleydern / und zeuch das Bett an / lese die Händ und wäsche den Morgensegen; esse ein paar Suppen voll Leffel / und alsdann schuel dich in den Pack / und fleiß lernig / oder dein Farnschwantz wird dir den Vatter mit dem Buckel abraumen müssen. Der vierdte erzehlet / wie seine Nachbarin vor Jahren den Schneider bestellt: Ein guten Hanß Meister Abend / mein Arbeit lässt euch haußwirthen / ihr wollet uns morgen daheim bitten; Ich hätt euch unser Hauß gern in euer Arbeit geben / so hab ich aber vor mein Kind und Männer sovil Fürfüß zu strümpffen / daß ich solche Verrichtung daheim Flickereyen lassen muß / so sollet ihr auch meinem ältisten Rock ein gantz neues Kleidlin: und meiner Tochter ein kleines Kind machen; Uberdas hätte mein Mutz gern ein neuen Mann / soll euch derowegen fragen / wieviel ihr Stepfflöcher zu der Knöpffseiden braucht? will im übrigen eigentlich kommen / ihr werdet morgen hoffen. Der fünffte liesse lauten / er wäre von Geschwind mach dich auß den Kleydern / und zeuch das Bett an / lese die Händ und wäsche den Morgensegen; esse ein paar Suppen voll Leffel / und alsdann schuel dich in den Pack / und fleiß lernig / oder dein Farnschwantz wird dir den Vatter mit dem Buckel abraumen müssen. Der vierdte erzehlet / wie seine Nachbarin vor Jahren den Schneider bestellt: Ein guten Hanß Meister Abend / mein Arbeit lässt euch haußwirthen / ihr wollet uns morgen daheim bitten; Ich hätt euch unser Hauß gern in euer Arbeit geben / so hab ich aber vor mein Kind und Männer sovil Fürfüß zu strümpffen / daß ich solche Verrichtung daheim Flickereyen lassen muß / so sollet ihr auch meinem ältisten Rock ein gantz neues Kleidlin: und meiner Tochter ein kleines Kind machen; Uberdas hätte mein Mutz gern ein neuen Mann / soll euch derowegen fragen / wieviel ihr Stepfflöcher zu der Knöpffseiden braucht? will im übrigen eigentlich kommen / ihr werdet morgen hoffen. Der fünffte liesse lauten / er wäre von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0090" n="80"/> Geschwind mach dich auß den Kleydern / und zeuch das Bett an / lese die Händ und wäsche den Morgensegen; esse ein paar Suppen voll Leffel / und alsdann schuel dich in den Pack / und fleiß lernig / oder dein Farnschwantz wird dir den Vatter mit dem Buckel abraumen müssen.</p> <p>Der vierdte erzehlet / wie seine Nachbarin vor Jahren den Schneider bestellt: Ein guten Hanß Meister Abend / mein Arbeit lässt euch haußwirthen / ihr wollet uns morgen daheim bitten; Ich hätt euch unser Hauß gern in euer Arbeit geben / so hab ich aber vor mein Kind und Männer sovil Fürfüß zu strümpffen / daß ich solche Verrichtung daheim Flickereyen lassen muß / so sollet ihr auch meinem ältisten Rock ein gantz neues Kleidlin: und meiner Tochter ein kleines Kind machen; Uberdas hätte mein Mutz gern ein neuen Mann / soll euch derowegen fragen / wieviel ihr Stepfflöcher zu der Knöpffseiden braucht? will im übrigen eigentlich kommen / ihr werdet morgen hoffen.</p> <p>Der fünffte liesse lauten / er wäre von </p> </div> </body> </text> </TEI> [80/0090]
Geschwind mach dich auß den Kleydern / und zeuch das Bett an / lese die Händ und wäsche den Morgensegen; esse ein paar Suppen voll Leffel / und alsdann schuel dich in den Pack / und fleiß lernig / oder dein Farnschwantz wird dir den Vatter mit dem Buckel abraumen müssen.
Der vierdte erzehlet / wie seine Nachbarin vor Jahren den Schneider bestellt: Ein guten Hanß Meister Abend / mein Arbeit lässt euch haußwirthen / ihr wollet uns morgen daheim bitten; Ich hätt euch unser Hauß gern in euer Arbeit geben / so hab ich aber vor mein Kind und Männer sovil Fürfüß zu strümpffen / daß ich solche Verrichtung daheim Flickereyen lassen muß / so sollet ihr auch meinem ältisten Rock ein gantz neues Kleidlin: und meiner Tochter ein kleines Kind machen; Uberdas hätte mein Mutz gern ein neuen Mann / soll euch derowegen fragen / wieviel ihr Stepfflöcher zu der Knöpffseiden braucht? will im übrigen eigentlich kommen / ihr werdet morgen hoffen.
Der fünffte liesse lauten / er wäre von
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_michel_1673 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_michel_1673/90 |
Zitationshilfe: | Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Deß Weltberuffenen SIMPLICISSIMI Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. [Nürnberg], 1673, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_michel_1673/90>, abgerufen am 22.07.2024. |