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Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Continuatio des abentheurlichen Simplicissimi Oder Der Schluß desselben. Nürnberg, 1669.

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durch bitten soviel vom Avaro brachte; daß er ihm
alles sein erschundenes und abgestohlenes Geld vor-
lyhe; mit dem Geding daß sein deß Avari Lidlohn
sambt dem jenigen so er noch in 4. Wochen an in-
teresse
davon haben können/ zur Haubt Summa ge-
schlagen: mit 8. procento jährlich verzinset: und/
damit er umb Haubt Summa und Pension versi-
chert seyn möchte/ ihme ein frey adelich Gut/ so Iulo
von seiner Mutter Schwester vermacht worden/
verpfendet werden solte; welches auch alsobalden in
Gegenwart der andern Engelländer als erbettene
Zeugen in der allerbesten Form geschahe und belieffe
sich die Summa allerdings auff sechshundert Pfundt
Sterling; welches nach unserer Müntz ein nahm-
haffts stück Geld macht.

Kaum war obiger Contract gemacht/ die Ver-
schreibung verfertigt/ und das Geld dargezehlet/ da
kam Iulo die Berkündigung eins erfreulichen Layds/
daß nemblich sein Herr Vatter die Schuld der Na-
tur bezahlt hette; weßwegen er dann gleichsamb ei-
ne Fürstliche Trauer anlegte/ und sich gefast mach-
te/ ehistens nach Engelland zuverraisen/ mehr die
Erbschafft anzutretten als seine Mutter zutrösten;
da sahs ich meinen Wunder wie Iulus wider einen
Hauffen Freund bekam/ weder er vor etlich Tagen
gehabt; auch würde ich gewahr wie er heuchlen
kondte/ dann wann er bey den Leuthen war/ so stell-
er er sich umb seinen Vatter gar laidig; aber beym
Avaro allein sagte er/ wäre der Alte noch länger le-
bendig bliben/ so hette ich endlich heim bettlen müs-
sen; sonderlich wann du Avare mir mit deinem Gelt
nicht wärest zuhülff kommen.

Das

durch bitten ſoviel vom Avaro brachte; daß er ihm
alles ſein erſchundenes und abgeſtohlenes Geld vor-
lyhe; mit dem Geding daß ſein deß Avari Lidlohn
ſambt dem jenigen ſo er noch in 4. Wochen an in-
tereſſe
davon haben koͤnnen/ zur Haubt Summa ge-
ſchlagen: mit 8. procento jaͤhrlich verzinſet: und/
damit er umb Haubt Summa und Penſion verſi-
chert ſeyn moͤchte/ ihme ein frey adelich Gut/ ſo Iulo
von ſeiner Mutter Schweſter vermacht worden/
verpfendet werden ſolte; welches auch alſobalden in
Gegenwart der andern Engellaͤnder als erbettene
Zeugen in der allerbeſten Form geſchahe und belieffe
ſich die Summa allerdings auff ſechshundert Pfundt
Sterling; welches nach unſerer Muͤntz ein nahm-
haffts ſtuͤck Geld macht.

Kaum war obiger Contract gemacht/ die Ver-
ſchreibung verfertigt/ und das Geld dargezehlet/ da
kam Iulo die Berkuͤndigung eins erfreulichen Layds/
daß nemblich ſein Herꝛ Vatter die Schuld der Na-
tur bezahlt hette; weßwegen er dann gleichſamb ei-
ne Fuͤrſtliche Trauer anlegte/ und ſich gefaſt mach-
te/ ehiſtens nach Engelland zuverraiſen/ mehr die
Erbſchafft anzutretten als ſeine Mutter zutroͤſten;
da ſahs ich meinen Wunder wie Iulus wider einen
Hauffen Freund bekam/ weder er vor etlich Tagen
gehabt; auch wuͤrde ich gewahr wie er heuchlen
kondte/ dann wann er bey den Leuthen war/ ſo ſtell-
er er ſich umb ſeinen Vatter gar laidig; aber beym
Avaro allein ſagte er/ waͤre der Alte noch laͤnger le-
bendig bliben/ ſo hette ich endlich heim bettlen muͤſ-
ſen; ſonderlich wann du Avare mir mit deinem Gelt
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Zitationshilfe: Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Continuatio des abentheurlichen Simplicissimi Oder Der Schluß desselben. Nürnberg, 1669, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_continuatio_1669/49>, abgerufen am 11.12.2024.