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Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Continuatio des abentheurlichen Simplicissimi Oder Der Schluß desselben. Nürnberg, 1669.

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jenigen Zimmer darinnen ich heunt gebüst/ was ich
hiebevor im Saurbrunnen mit der Karbeitsch be-
gangen/ einmauren lassen weßwegen er dann sambt
seinen Helffern bißhero in hiesigem Hause so schröck-
lich sich erzeigt; wolten sie nun daß er zur Ruhe
komme und das Hauß hinfort geheur sey/ so möch-
ten sie das Geld erheben/ und anlegen wie sie ver-
meinten/ daß sie es gegen GOtt verantantworten
können/ ich zwar wolte ihnen weisen wo es lege/
und alsdann in GOttes Namen meinen Weg wei-
ters suchen; weilen ich nun wegen der Person ihres
Urähne und beyder Dörffer die Warheit geredet hat-
te gedachten sie wohl ich würde deß verborgenen
Schatzes halber auch nicht lügen; verfügten sich
derowegen mit mir wiederumb in mein Schlaff-
Zimmer/ allwo wir das Steinere Platt erhuben
varauß die Geister den Schärer-Zeug genommen
und wieder hingesteckt hatten/ wir fanden aber an-
ders nichts als zween jrrdene Häfen/ so noch gantz
neu schienen/ davon der eine mit rothem: der an-
der aber weissem Sandt gefült war/ weßwegen bey-
de Brüder die gefaste Hoffnug dieß Orts einen
Schatz zufischen/ allerdings fallen liessen; ich aber
verzagte drumb nicht/ sonder freute mich dermaleins
die Gelegenheit zuhaben/ daß ich probieren könde/
was der wunderbarliche Theophrastus Paracelsus
in seinen Schrifften Tom. 9. in Philosophia oc-
culta
von der Transmutation der verborgenen
Schätze schreibt; wanderte derowegen mit den beyden
Häfen und in sich habenden Materien in die Schmide/
die der Schloß-Herr im Vor-Hoff deß Schlosses
stehen hatte/ setzte sie ins Feur/ und gab ihnen ihre
gebührliche Hitz/ wie man sonst zu procediren

pflegt/

jenigen Zimmer darinnen ich heunt gebuͤſt/ was ich
hiebevor im Saurbrunnen mit der Karbeitſch be-
gangen/ einmauren laſſen weßwegen er dann ſambt
ſeinen Helffern bißhero in hieſigem Hauſe ſo ſchroͤck-
lich ſich erzeigt; wolten ſie nun daß er zur Ruhe
komme und das Hauß hinfort geheur ſey/ ſo moͤch-
ten ſie das Geld erheben/ und anlegen wie ſie ver-
meinten/ daß ſie es gegen GOtt verantantworten
koͤnnen/ ich zwar wolte ihnen weiſen wo es lege/
und alsdann in GOttes Namen meinen Weg wei-
ters ſuchen; weilen ich nun wegen der Perſon ihres
Uraͤhne und beyder Doͤrffer die Warheit geredet hat-
te gedachten ſie wohl ich wuͤrde deß verborgenen
Schatzes halber auch nicht luͤgen; verfuͤgten ſich
derowegen mit mir wiederumb in mein Schlaff-
Zimmer/ allwo wir das Steinere Platt erhuben
varauß die Geiſter den Schaͤrer-Zeug genommen
und wieder hingeſteckt hatten/ wir fanden aber an-
ders nichts als zween jrꝛdene Haͤfen/ ſo noch gantz
neu ſchienen/ davon der eine mit rothem: der an-
der aber weiſſem Sandt gefuͤlt war/ weßwegen bey-
de Bruͤder die gefaſte Hoffnug dieß Orts einen
Schatz zufiſchen/ allerdings fallen lieſſen; ich aber
verzagte drumb nicht/ ſonder freute mich dermaleins
die Gelegenheit zuhaben/ daß ich probieren koͤnde/
was der wunderbarliche Theophraſtus Paracelſus
in ſeinen Schrifften Tom. 9. in Philoſophia oc-
culta
von der Transmutation der verborgenen
Schaͤtze ſchreibt; wanderte derowegen mit dẽ beyden
Haͤfen und in ſich habenden Materien in die Schmide/
die der Schloß-Herꝛ im Vor-Hoff deß Schloſſes
ſtehen hatte/ ſetzte ſie ins Feur/ und gab ihnen ihre
gebuͤhrliche Hitz/ wie man ſonſt zu procediren

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[0102] jenigen Zimmer darinnen ich heunt gebuͤſt/ was ich hiebevor im Saurbrunnen mit der Karbeitſch be- gangen/ einmauren laſſen weßwegen er dann ſambt ſeinen Helffern bißhero in hieſigem Hauſe ſo ſchroͤck- lich ſich erzeigt; wolten ſie nun daß er zur Ruhe komme und das Hauß hinfort geheur ſey/ ſo moͤch- ten ſie das Geld erheben/ und anlegen wie ſie ver- meinten/ daß ſie es gegen GOtt verantantworten koͤnnen/ ich zwar wolte ihnen weiſen wo es lege/ und alsdann in GOttes Namen meinen Weg wei- ters ſuchen; weilen ich nun wegen der Perſon ihres Uraͤhne und beyder Doͤrffer die Warheit geredet hat- te gedachten ſie wohl ich wuͤrde deß verborgenen Schatzes halber auch nicht luͤgen; verfuͤgten ſich derowegen mit mir wiederumb in mein Schlaff- Zimmer/ allwo wir das Steinere Platt erhuben varauß die Geiſter den Schaͤrer-Zeug genommen und wieder hingeſteckt hatten/ wir fanden aber an- ders nichts als zween jrꝛdene Haͤfen/ ſo noch gantz neu ſchienen/ davon der eine mit rothem: der an- der aber weiſſem Sandt gefuͤlt war/ weßwegen bey- de Bruͤder die gefaſte Hoffnug dieß Orts einen Schatz zufiſchen/ allerdings fallen lieſſen; ich aber verzagte drumb nicht/ ſonder freute mich dermaleins die Gelegenheit zuhaben/ daß ich probieren koͤnde/ was der wunderbarliche Theophraſtus Paracelſus in ſeinen Schrifften Tom. 9. in Philoſophia oc- culta von der Transmutation der verborgenen Schaͤtze ſchreibt; wanderte derowegen mit dẽ beyden Haͤfen und in ſich habenden Materien in die Schmide/ die der Schloß-Herꝛ im Vor-Hoff deß Schloſſes ſtehen hatte/ ſetzte ſie ins Feur/ und gab ihnen ihre gebuͤhrliche Hitz/ wie man ſonſt zu procediren pflegt/

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Zitationshilfe: Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von: Continuatio des abentheurlichen Simplicissimi Oder Der Schluß desselben. Nürnberg, 1669, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimmelshausen_continuatio_1669/102>, abgerufen am 24.11.2024.