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Grimm, Albert Ludwig: Die malerischen und romantischen Stellen des Odenwaldes. Darmstadt, 1843.

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im Grunde wenig Interesse gewährt. Indessen haben sich die einst mächtigeren Wasser der jetzt freilich nicht mehr mächtig strömenden Bäche doch schöne, oft ziemlich weite Thäler gewühlt, und jetzt schlingen sich die murmelnden Bächlein in anmuthigen, mäandrischen Windungen durch liebliche Wiesengründe. Ein solches Thal finden wir in dem Elzthale.

Es zieht über Scheringen herab nach den Mühlen von Limbach, das rechts an der Höhe drüben liegt, und in dessen Nähe noch die Spuren einer zerfallenen Burg zu finden sind. Weder der Name, noch sonst eine geschichtliche Erinnerung dieser Burg ist uns bekannt geworden.

Eine kleine Stunde weiter hinab liegt das Dorf Rittersbach, eigentlich Rüdersbach, und nach dem Würzburger Synodalbuch vom Jahre 1453 Rudelsbach genannt. Der Ort gehörte einst zur Hälfte den Rüden von Bödigheim und die andere Hälfte gehörte dem deutschen Orden. Es ist daher sehr leicht möglich, dass er einst ganz im Besitz der Rüde gewesen, und von einem Mitglied die eine Hälfte dem deutschen Orden zugewendet worden, dass daher der Name Rüdersbach, wie er in den ältesten Saalbüchern vorkommt, von der Familie der Edeln Rüde von Bödigheim abzuleiten ist.

Im Jahre 1440 verkaufte Johann von Rüd, und im Jahre 1481 Wilhelm von Rüdt sein Sechstel an dem Dorfe Rüdersbach dem Pfalzgrafen Otto von Mosbach. Wie das übrige Sechstel acquirirt wurde, ist nicht bekannt, doch scheint es ebenfalls durch Kauf an die Pfalz gekommen zu sein. Die Hälfte, welche der deutsche Orden inne hatte, kam später mit Dallau an die Pfalz.

Die katholische Kirche soll im Jahre 1316 von den Brüdern Heinrich, Kunz und Hans von Biligrin erbaut und dotirt worden sein.

Unterhalb Rittersbach wendet sich der Elzbach in seinem südlichen Laufe etwas westlich, und nimmt weiter unten ein kleines, aus einem Seitenthälchen zur Linken herausquellendes Bächlein auf. Verfolgt man seinen Lauf eine Viertelstunde aufwärts, so kommt man nach Auerbach, dessen schon in einer der ältesten Urkunden des Klosters Lorsch vom Ende des achten Jahrhunderts unter dem Namen Urbach in Wingartheibagau gedacht wird. Der Ort ist nicht klein, und die niedere Gerichtsbarkeit

im Grunde wenig Interesse gewährt. Indessen haben sich die einst mächtigeren Wasser der jetzt freilich nicht mehr mächtig strömenden Bäche doch schöne, oft ziemlich weite Thäler gewühlt, und jetzt schlingen sich die murmelnden Bächlein in anmuthigen, mäandrischen Windungen durch liebliche Wiesengründe. Ein solches Thal finden wir in dem Elzthale.

Es zieht über Scheringen herab nach den Mühlen von Limbach, das rechts an der Höhe drüben liegt, und in dessen Nähe noch die Spuren einer zerfallenen Burg zu finden sind. Weder der Name, noch sonst eine geschichtliche Erinnerung dieser Burg ist uns bekannt geworden.

Eine kleine Stunde weiter hinab liegt das Dorf Rittersbach, eigentlich Rüdersbach, und nach dem Würzburger Synodalbuch vom Jahre 1453 Rudelsbach genannt. Der Ort gehörte einst zur Hälfte den Rüden von Bödigheim und die andere Hälfte gehörte dem deutschen Orden. Es ist daher sehr leicht möglich, dass er einst ganz im Besitz der Rüde gewesen, und von einem Mitglied die eine Hälfte dem deutschen Orden zugewendet worden, dass daher der Name Rüdersbach, wie er in den ältesten Saalbüchern vorkommt, von der Familie der Edeln Rüde von Bödigheim abzuleiten ist.

Im Jahre 1440 verkaufte Johann von Rüd, und im Jahre 1481 Wilhelm von Rüdt sein Sechstel an dem Dorfe Rüdersbach dem Pfalzgrafen Otto von Mosbach. Wie das übrige Sechstel acquirirt wurde, ist nicht bekannt, doch scheint es ebenfalls durch Kauf an die Pfalz gekommen zu sein. Die Hälfte, welche der deutsche Orden inne hatte, kam später mit Dallau an die Pfalz.

Die katholische Kirche soll im Jahre 1316 von den Brüdern Heinrich, Kunz und Hans von Biligrin erbaut und dotirt worden sein.

Unterhalb Rittersbach wendet sich der Elzbach in seinem südlichen Laufe etwas westlich, und nimmt weiter unten ein kleines, aus einem Seitenthälchen zur Linken herausquellendes Bächlein auf. Verfolgt man seinen Lauf eine Viertelstunde aufwärts, so kommt man nach Auerbach, dessen schon in einer der ältesten Urkunden des Klosters Lorsch vom Ende des achten Jahrhunderts unter dem Namen Urbach in Wingartheibagau gedacht wird. Der Ort ist nicht klein, und die niedere Gerichtsbarkeit

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[75/0075] im Grunde wenig Interesse gewährt. Indessen haben sich die einst mächtigeren Wasser der jetzt freilich nicht mehr mächtig strömenden Bäche doch schöne, oft ziemlich weite Thäler gewühlt, und jetzt schlingen sich die murmelnden Bächlein in anmuthigen, mäandrischen Windungen durch liebliche Wiesengründe. Ein solches Thal finden wir in dem Elzthale. Es zieht über Scheringen herab nach den Mühlen von Limbach, das rechts an der Höhe drüben liegt, und in dessen Nähe noch die Spuren einer zerfallenen Burg zu finden sind. Weder der Name, noch sonst eine geschichtliche Erinnerung dieser Burg ist uns bekannt geworden. Eine kleine Stunde weiter hinab liegt das Dorf Rittersbach, eigentlich Rüdersbach, und nach dem Würzburger Synodalbuch vom Jahre 1453 Rudelsbach genannt. Der Ort gehörte einst zur Hälfte den Rüden von Bödigheim und die andere Hälfte gehörte dem deutschen Orden. Es ist daher sehr leicht möglich, dass er einst ganz im Besitz der Rüde gewesen, und von einem Mitglied die eine Hälfte dem deutschen Orden zugewendet worden, dass daher der Name Rüdersbach, wie er in den ältesten Saalbüchern vorkommt, von der Familie der Edeln Rüde von Bödigheim abzuleiten ist. Im Jahre 1440 verkaufte Johann von Rüd, und im Jahre 1481 Wilhelm von Rüdt sein Sechstel an dem Dorfe Rüdersbach dem Pfalzgrafen Otto von Mosbach. Wie das übrige Sechstel acquirirt wurde, ist nicht bekannt, doch scheint es ebenfalls durch Kauf an die Pfalz gekommen zu sein. Die Hälfte, welche der deutsche Orden inne hatte, kam später mit Dallau an die Pfalz. Die katholische Kirche soll im Jahre 1316 von den Brüdern Heinrich, Kunz und Hans von Biligrin erbaut und dotirt worden sein. Unterhalb Rittersbach wendet sich der Elzbach in seinem südlichen Laufe etwas westlich, und nimmt weiter unten ein kleines, aus einem Seitenthälchen zur Linken herausquellendes Bächlein auf. Verfolgt man seinen Lauf eine Viertelstunde aufwärts, so kommt man nach Auerbach, dessen schon in einer der ältesten Urkunden des Klosters Lorsch vom Ende des achten Jahrhunderts unter dem Namen Urbach in Wingartheibagau gedacht wird. Der Ort ist nicht klein, und die niedere Gerichtsbarkeit

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Zitationshilfe: Grimm, Albert Ludwig: Die malerischen und romantischen Stellen des Odenwaldes. Darmstadt, 1843, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_odenwald_1843/75>, abgerufen am 23.11.2024.